idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
14.11.2024 14:22

Farbliche Anpassung führt zu noch besserer Akzeptanz von Photovoltaik an Gebäuden

Sophia Judith Bächle Kommunikation
Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE

    Das Institut für Psychologie der Universität Freiburg und das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE haben gemeinsam eine Studie zur sozialen Akzeptanz bauwerkintegrierter Photovoltaik (PV) durchgeführt. Dabei kamen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zum Schluss, dass die Akzeptanz von Photovoltaik im urbanen Raum generell sehr hoch ist. PV an modernen Gebäuden wird positiver bewertet als an historischen Gebäuden. Eine farbliche Anpassung von PV-Anlagen an das Gebäude erhöht diese Akzeptanz weiter, bis zu dem Punkt, dass bei einer unsichtbaren Integration von Photovoltaik keine Akzeptanzunterschiede mehr für unterschiedliche Gebäudetypen feststellbar sind.

    Die Studie, die im Rahmen des Exzellenzcluster livMatS der Universität Freiburg durchgeführt wurde, wertet zwei Befragungen aus: Eine Online-Umfrage anhand von Fotos und eine Erhebung in Präsenz mit Ansichtsexemplaren von verschiedenfarbigen PV-Modulen mit MorphoColor®-Technologie. »Eine wichtige Erkenntnis der Studie ist, dass die soziale Akzeptanz für PV-Anlagen abhängig von Gebäudetyp und optischem Eindruck ist. Diese zwei Faktoren wiegen viel schwerer, als personenbezogene Variablen wie persönliche Werte, politische Einstellungen oder Umweltbedenken«, sagt Angela Zhou, Masterandin an der Universität Freiburg und Hauptautorin der Studie.

    »Die Studie gibt erste Einblicke zur sozialen Akzeptanz von PV-Anlagen auf und an Gebäuden«, ergänzt Andreas Wessels, Doktorand am Fraunhofer ISE und Co-Autor der Untersuchung. »Sie bestätigt, dass die Akzeptanz für PV-Anlagen durch eine gute visuelle Integration mit farbigen Modulen tatsächlich gesteigert werden kann und das insbesondere für historische Gebäude.«

    Aus der Studie kann geschlossen werden, dass es für Bestandsbauten sinnvoller ist, PV-Module so auszuwählen, dass sie sich homogen in das Erscheinungsbild des Gebäudes einfügen, anstatt PV als architektonischen Akzent zu nutzen. Eine große Bandbreite an verschieden aussehenden PV-Modulen ist damit für verschiedene Gebäudekontexte wichtig. Photovoltaik in Kombination mit Neubauten wurden in der Studie nicht untersucht, so dass diese Einschränkung hier nicht gelten muss.

    Bereits heute befindet sich 75 Prozent der installierten PV an Gebäuden. Der Markt für Photovoltaik an Gebäuden wächst kontinuierlich und birgt großes Potenzial. So werden für ein Gelingen der Energiewende in Deutschland bis 2045 rund 400 Gigawatt Peak an installierter PV-Leistung benötigt. Mit einem technischen Potenzial von etwa 1000 Gigawatt Peak kann Photovoltaik an Gebäuden einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung des Gebäudesektors und bebauter Infrastruktur leisten – und das ohne zusätzliche Flächen zu beanspruchen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Andreas Wessels andreas.wessels@ise.fraunhofer.de


    Originalpublikation:

    https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0160791X24002732?via%3Dihub


    Weitere Informationen:

    https://www.ise.fraunhofer.de/de/presse-und-medien/presseinformationen/2024/farb...


    Bilder

    Eine homogene Integration von Photovoltaik steigert deren Akzeptanz.
    Eine homogene Integration von Photovoltaik steigert deren Akzeptanz.
    Sarah de Carvalho
    Fraunhofer ISE


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Bauwesen / Architektur, Energie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).