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Wissenschaft
Die Forschungslandschaft Thüringen erhält einen wichtigen Impuls: Seit Mitte des Jahres steht INNOVENT im Bereich Biomaterialien ein neues zugelassenes S2-Labor zur Verfügung. Damit eröffnet sich die Möglichkeit, mit potentiell pathogenen (krankheitserregenden) Organismen, wie Bakterien, Viren und Pilzen zu arbeiten und mit gentechnisch veränderten Organismen (GVOs) zu forschen. Darauf basierend können zukunftweisende Themen im medizinischen und bioökonomischen Kontext wesentlich innovativer vorangetrieben werden.
Gegenwärtig wird der Kreislaufwirtschaft in Verbindung mit Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung in nahezu allen Industriezweigen ein hoher Stellenwert eingeräumt. Ein sich schnell vollziehender Wandel in Zeiten globaler Erwärmung fordert Anpassungsarbeit. Benötigt werden robuste Organismen, die Reststoffströme effektiv verwerten, wassersparende Prozesse verwirklichen oder neue Materialklassen generieren können, welche unabhängig von Erdöl entstehen.
Mikroorganismen sind kleine Kraftwerke des Ökosystems, die dieses seit Millionen von Jahren prägen und für uns überhaupt bewohnbar machen. Sie ändern sich durch natürliche Evolution und passen sich ihren Umweltgegebenheiten fortlaufend an. Mit den derzeitig bestehenden und absehbaren Herausforderungen ergibt sich mitunter die Notwendigkeit der Accerleration dieses Anpassungsverhaltens. So fallen beispielsweise in Prozessen vielfach Nebenstoffströme an, die bisher aufgrund mangelnder Wirtschaftlichkeit unzureichend genutzt werden können. An dieser Stelle setzt INNOVENT mit der molekularen Mikrobiologie und der Möglichkeit der gentechnischen Veränderung an, um genau diese Herausforderungen zu meistern und potentielle Materialentwicklungen zur Wirtschaftlichkeit zu führen.
Doch nicht nur für das Themenfeld der Bioökonomie ist das S2-Labor INNOVENT maßgeblich von Nutzen, sondern auch für die Biomaterialentwicklung. Mit der Hilfe von fluoreszenz-markierten Organismen, können neu entwickelte Biomaterialien effektiver auf ihre Eigenschaften hinsichtlich zum Beispiel antimikrobieller Aktivität oder anti-Biofilm-Eigenschaften untersucht werden. Ebenso umsetzbar ist die rekombinante Herstellung von Proteinen, die die Biofunktionalität eines Materials maßgeblich bestimmen. So wird es möglich, natürliche Quellen von Makromolekülen zu ersetzten und somit auch ethischen Aspekten bei der Herstellung von Material gerecht zu werden.
So ergeben sich durch das neue S2-Labor sowohl für die Bioökonomie, als auch für die Biomaterialentwicklung im Medizinbereich viele neue Ansätze für Forschungs- und Entwicklungsarbeiten. Unterstützt durch die moderne Ausstattung, mit mehreren Inkubationsschränken- und Schüttlern, in welchen das Wachstum von beispielsweise Mikroalgen gezielt gefördert wird, PCR-Geräten zum Nachweis oder der Quantifizierung von biologischen Prozessen, Werkbänken, Fluoreszenzmikroskopie und anderen Bildgebungsverfahren, wird die erfolgreiche Umsetzung von Projekten gewährleistet.
Über INNOVENT
Die anwendungsorientierte Industrieforschungseinrichtung INNOVENT e.V. analysiert, forscht und entwickelt seit über 30 Jahren in den Bereichen Oberflächentechnik, Magnetisch Innovent e.V. Technologieentwicklung Jena & Optische Systeme, Primer & Chemische Oberflächenbehandlung, Analytik und Biomaterialien. Das wirtschaftsnahe Forschungsinstitut aus Jena beschäftigt zirka 130 Mitarbeiter, leitet und beteiligt sich an verschiedenen Netzwerken und führt bundesweit Fachtagungen durch. INNOVENT ist Gründungsmitglied der Deutschen Industrieforschungsgemeinschaft Konrad Zuse.
Dr. Svea Sachse
Innovent e.V. Technologieentwicklung Jena
S.Sachse@innovent–jena.de
Dr. Ronja Breitkopf
Innovent e.V. Technologieentwicklung Jena
R.Breitkopf@innovent-jena.de
https://www.innovent-jena.de/biomaterialien/biologisches-labor
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Kooperationen
Deutsch
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