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Wissenschaft
„Der Klimawandel beeinträchtigt schon längst die Gesundheit von jedem Einzelnen!“ – so sieht es Prof. Dr. med. Claudia Traidl-Hoffmann, Lehrstuhlinhaberin für Umweltmedizin und Direktorin der Hochschulambulanz für Umweltmedizin am Universitätsklinikum Augsburg. In der neuen Podcast-Folge von „UniA Research to go“ geht es anschaulich um den Einfluss unserer Umwelt auf die individuelle Gesundheit und was wir tun können, um gesund zu bleiben – Mensch und Natur.
In die Hochschulambulanz für Umweltmedizin am UKA kommen Patienten mit komplexen Krankheitsbildern, etwa mit starken Allergien, einer Multiplen Chemikalien-Sensitivität oder Post-COVID-Symptomen. Prof. Traidl-Hoffmann verfolgt den Ansatz, Menschen gesund zu erhalten und sie auf diese Weise widerstandsfähiger gegenüber Umweltveränderungen zu machen. Dazu setzt sie unter anderem auf das Konzept des informierten Patienten: „Ich sehe den Patienten oder die Patientin als Partner bzw. Partnerin in dem Management seiner oder ihrer Erkrankung – das ist, was ich in der Umweltambulanz täglich lebe. Studien zeigen, dass informierte Patientinnen und Patienten mit ihren Erkrankungen besser zurechtkommen.“
Unter dem Stichwort „Prävention durch Prädiktion“, also Vorhersage, hat die Professorin mit ihrem Team eine Pollen-App entwickelt, die Allergiker bei starkem Pollen-Aufkommen vorwarnt. Derartig wirksame Unterstützungen werden in Zeiten des Klimawandels immer wichtiger: So hat eine ihrer Studien belegen können, dass Atemwegserkrankungen verstärkt bei extremer Hitze und dann besonders in Städten auftreten. „Hitze ist ein geheimer Killer“, sagt die Medizinerin.
Immer mehr chronisch kranke Menschen
Außerdem nachgewiesen: Kinder, die nah an Straßen leben, haben eine größere Wahrscheinlichkeit, eine Neurodermitis zu entwickeln. Die Schadstoffe machen die Haut löchrig und somit anfälliger. Im Laufe der Jahrzehnte seit 1950 bekommt jede Altersgruppe immer mehr chronisch entzündliche Erkrankungen. Seitdem sind tausende neue Chemikalien in Waschmitteln oder Getränken sowie Verpackungen mit Weichmachern eingeführt worden. Gleichzeitig verlieren die Menschen zunehmend schützende Faktoren, unter anderem die Nähe zur Natur und Berührungspunkte mit der Biodiversität auf der Erde – eigentlich ein Netz, das Menschen gesund erhält.
„Wir müssen uns deutlich bewusst machen, dass Umweltverschmutzung krank macht. Wir haben eigentlich die Lösung, zum Beispiel durch die Reduktion von Schadstoffen und die Eindämmung des Klimawandels – das ist, was mich manchmal ungeduldig macht“, sagt Claudia Traidl-Hoffmann.
„Den Menschen gesund erhalten“
Bei allen Problemfeldern ist die Umweltmedizinerin ein Mensch voller Hoffnung und Tatendrang. „Ein ganz großes Ziel ist es, die Prävention ins Gesundheitssystem hineinzubekommen. Ein weiteres Ziel besteht darin, die integrative Medizin voranzubringen, um den ‚Werkzeugkasten‘ zu erweitern und eine ganzheitliche Behandlung von Patientinnen und Patienten zu ermöglichen.
Ein Ziel ist auch die Prävention durch Prädiktion, bei der wir anhand von Biomarkern und unterstützt durch Künstliche Intelligenz den Verlauf und die Entwicklung bestimmter Erkrankungen besser vorhersagen können. Dies alles unter dem Überbegriff Prävention, also den Menschen gesund zu erhalten“, sagt die Professorin.
Prof. Dr. med. Claudia Traidl-Hoffmann
Lehrstuhlinhaberin Umweltmedizin
Universität Augsburg
Telefon: +49 (0)821 598-6424 (Sekretariat)
E-Mail: umweltmedizin@med.uni-augsburg.de
http://www.uni-a.de/to/uniaresearchtogo Zum Podcast "UniA reserach to go", dem Wissenschaftspodcast der Universität Augsburg
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Medizin, Umwelt / Ökologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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