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Der dritte Band des „Handbuchs zur Geschichte Südosteuropas“ ist erschienen. Er behandelt Herrschaft, Staatlichkeit und Politik im südöstlichen Europa von 1800 bis in die Gegenwart, von den Nachwirkungen der französischen Revolution bis zu den Diskussionen über Migration auf der „Balkanroute“. Das Handbuchprojekt, an dem rund 90 führende Südosteuropaforschende mitarbeiten, bietet umfassende und neue Einblicke für Forschung und Lehre – ebenso wie gebündeltes Wissen für eine interessierte Öffentlichkeit.
In dieser Woche ist im Verlag De Gruyter Oldenbourg unter dem Titel „Staatlichkeit und Politik in Südosteuropa nach 1800“ der 1164 Seiten starke dritte Band des „Handbuchs zur Geschichte Südosteuropas“ erschienen. Damit ist auch ein erster thematischer Schwerpunkt des Handbuchprojekts abgeschlossen: Die ersten drei Bände widmen sich den Zusammenhängen von Herrschaft, Staatlichkeit und Politik im südöstlichen Europa – von der römischen Antike bis zur Gegenwart.
Das „Handbuch zur Geschichte Südosteuropas“ ist auf insgesamt sieben Bände angelegt, die weiteren Themenschwerpunkte sind „Sprache und Kultur“ sowie „Wirtschaft und Gesellschaft“. Koordiniert wird dieses auch international einzigartige Projekt am Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS), das dafür rund 90 renommierte Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Ländern und Fachdisziplinen als Autoren*innen gewinnen konnte. Die einzelnen Bände stellen nicht nur den aktuellen Forschungsstand dar, sondern bieten auch neue Interpretationen der ebenso interessanten wie komplexen Geschichte Südosteuropas.
Der nun erschienene dritte Band behandelt in zehn Abschnitten die Transformation der südosteuropäischen Staatenwelt auf ihrem Weg in die „Moderne“ und in die Gegenwart. Dabei rücken nicht allein die markanten krisen- und kriegsbedingten Umbrüche ins Zentrum. Eng verbunden hiermit sind auch Reformvorhaben und der Wandel von Herrschaftsstrukturen, die im regionalen ebenso wie internationalen Kontext dargestellt werden. Der Band behandelt sowohl die Entwicklungen in den bis zum Ersten Weltkrieg von der Habsburgermonarchie und dem Osmanischen Reich beherrschten Regionen als auch das Geschehen in den einzelnen Nationalstaaten, die ab dem frühen 19. Jahrhundert nach und nach die Geschicke der Region bestimmten. Dabei werden sowohl Vergleiche als auch Unterschiede herausgearbeitet.
Ein Fokus liegt auf dem Umgang mit der multiethnisch geprägten Realität der Region. Ein anderer Schwerpunkt behandelt die weitreichenden politischen Veränderungsbemühungen im 20. Jahrhundert, etwa durch die kommunistische Herrschaft oder in der Republik Türkei. Dabei sind auch Außenpolitik und internationale Beziehungen Thema, denn die politische Entwicklung der Region war (und ist) stark durch geopolitische Konkurrenz geprägt. Die Region, die heute durch ihre schon erfolgte oder noch anstehende Mitgliedschaft in der Europäischen Union in besonderer Weise auf den übrigen Kontinent rückwirkt, wird somit auch für politisch Interessierte in ihrer historischen Tiefe erschlossen.
Ergänzt wird das Werk unter anderem durch eine 180-seitige Bibliographie, zahlreiche Karten, Herrscherlisten und eine Ortsnamenkonkordanz.
Im Gesamtprojekt als Nächstes folgen wird Band vier zu „Wirtschaft und Gesellschaft in Südosteuropa nach 1800“. Ausgewählte Beiträge aus den insgesamt sieben projektierten Bänden sowie zahlreiche Karten sind bereits jetzt im begleitenden „Online-Handbuch zur Geschichte Südosteuropas“ (www.hgsoe.ios-regensburg.de) abrufbar.
Handbuch zur Geschichte Südosteuropas. Bd. 3: Staatlichkeit und Politik in Südosteuropa nach 1800. Herausgeber: Konrad Clewing/Hannes Grandits. Berlin, Boston: De Gruyter Oldenbourg, 2024. XVIII, 1164 Seiten. ISBN 9783110799934. 189,95 Euro.
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Hinweis für Journalist*innen:
Anforderungen von Rezensionsexemplaren unter: https://www.degruyter.com/contactForm?role=journalistPress
Weitere Informationen: https://leibniz-ios.de/wissen-vermitteln/aktuelles/newsdetail/handbuch-zur-gesch...
Mit mehr als 80 Mitarbeiter*innen aus über einem Dutzend Ländern ist das Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS) mit Sitz in Regensburg eine der größten Einrichtungen seiner Art. Aufgabe ist die Analyse historischer und gegenwärtiger Dynamiken in Ost- und Südosteuropa – und zwar aus unterschiedlichen Blickwinkeln: Am IOS forschen Geschichts-, Wirtschafts- und Politikwissenschaftler*innen gemeinsam. Daneben veröffentlicht das Institut Fachzeitschriften und Buchreihen, fördert den akademischen Nachwuchs und beherbergt eine international führende Fachbibliothek. Mehr auf: www.leibniz-ios.de
Dr. Edvin Pezo
Redaktion „Handbuch zur Geschichte Südosteuropas“
Tel.: +49 941/943-5479
E-Mail: pezo@ios-regensburg.de
https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110979923/html#overview
https://leibniz-ios.de/wissen-vermitteln/aktuelles/newsdetail/handbuch-zur-gesch...
Das Cover des dritten Bandes des „Handbuchs zur Geschichte Südosteuropas“.
IOS/De Gruyter Oldenbourg
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik
überregional
Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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