idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Der neuen Bertelsmann- Studie „Zuwanderung und Arbeitsmarkt – eine Analyse für Deutschland und die Bundesländer“ zufolge werden bis 2040 in Deutschland 288.000 Fachkräfte aus dem Ausland benötigt. Prof. Dr. Lutz Schneider, Volkswirtschafts-Professor an der Hochschule Coburg einer der beiden Autoren der Studie und weiß, welche Maßnahmen jetzt erforderlich sind.
Die Babyboomer gehen in Rente, und was das in den kommenden Jahren bedeutet, lässt sich ausrechnen: Ohne Zuwanderung sinkt die Zahl der Arbeitskräfte in Deutschland bis 2040 um zehn Prozent. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der neuen Studie „Zuwanderung und Arbeitsmarkt – eine Analyse für Deutschland und die Bundesländer“. Die Studie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung wurde von der Hochschule Coburg und vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) erstellt. Grundlage für die Berechnungen ist eine Projektion des Arbeitskräftebedarfs durch das IAB und das Bundesinstitut für Berufsbildung. Demnach ginge ohne zusätzliche Einwanderer und Einwanderinnen die Zahl der Arbeitskräfte von derzeit 46,4 Millionen bis 2040 auf 41,9 Millionen und bis 2060 auf 35,1 Millionen zurück.
Als einer der beiden Studienautoren erklärt Prof. Dr. Lutz Schneider von der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Coburg, wo der Bedarf am größten sein wird: Von einem Rückgang der Arbeitskräfte über zehn Prozent besonders betroffen wären Thüringen, Sachsen-Anhalt und das Saarland. Aber auch wenn der Rückgang in einer Region geringer ist, kann es bei größerer Nachfrage nach Personal problematisch werden. Das betrifft vor allem die Länder Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Berlin und Hamburg.
Die Studie unterscheidet zwischen Zuwanderung aufgrund von Flucht- und einer arbeitsmarktorientierten Zuwanderung. „Die Zahl der Menschen, die über das neue Fachkräfte-Einwanderungsgesetz nach Deutschland kommt, liegt bei 50- bis 60.000 pro Jahr. Das ist zu niedrig“, sagt Schneider. Rechtlich gebe es aber kaum noch Stellschrauben, erforderlich seien andere Maßnahmen. Ein Hindernis, bei der arbeitsmarktorientierten Zuwanderung sei die deutsche Sprache. Unterricht im Ausland beispielsweise über die Goethe-Institute komme deshalb große Bedeutung zu. Auch bürokratische Hemmnisse beispielsweise bei der Visa-Vergabe sollten abgebaut werden. Relevant, aber schwer zu beziffern seien weiche Faktoren wie der Einfluss des Wohnungsmarktes und einer offenen Willkommenskultur.
Zur Studie geht es hier: Ohne Zuwanderung geht die Zahl der Arbeitskräfte in Deutschland bis 2040 deutlich zurück: https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2024/november/o...
Prof. Dr. Lutz Schneider
Hochschule Coburg
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Gesellschaft, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).