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09.08.2004 09:10

Studiengebühren: CHE legt Modellrechungen für niedersächsische Hochschulen vor

Britta Hoffmann-Kobert Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
CHE Centrum für Hochschulentwicklung

    Universität Hannover und Fachhochschule Osnabrück könnten die Lehre erheblich verbessern und gleichzeitig die Sozialverträglichkeit sichern

    Das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) hat erstmals Modellrechnungen zur sozialverträglichen Einführung von Studiengebühren für zwei niedersächsische Hochschulen erstellt. Diese Berechnungen für die Universität Hannover und die Fachhochschule Osnabrück zeigen, dass Studiengebühren einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Lehre leisten können. Bereits im Jahr 2003 hatte das CHE Modellrechnungen in Kooperation mit den Universitäten Bayreuth und Erlangen-Nürnberg vorgelegt.

    Nach den Berechnungen des CHE könnte die Universität Hannover mittels fachspezifischer Gebühren rund 17,4 Millionen Euro pro Jahr an zusätzlichen Nettoeinnahmen erzielen. Diese Summe entspräche 13 Prozent des Gesamtbudgets. Die Gebühren würden dabei je nach Fächergruppe zwischen 1.000 und 1.200 Euro pro Jahr liegen, da zum Beispiel die Ausbildung von Ingenieuren mehr kostet als die von Wirtschaftswissenschaftlern. Die Fachhochschule Osnabrück würde über 3,7 Millionen Euro und damit 22 Prozent ihres Haushalts zusätzlich für die Lehre ausgeben können.

    Die zusätzlichen Einnahmen betrügen für die Universität Hannover knapp die Hälfte der bisherigen Drittmittel für die Forschung. Damit könnte die Lehre erheblich verbessert werden: Würden die Zusatzgelder voll in wissenschaftliche Mitarbeiter investiert, kämen auf einen Mitarbeiter 22 statt bisher 35 Studierende. Bei der Fachhochschule Osnabrück käme das 1,5-fache der Forschungserlöse in die Kassen. Mit dieser Summe könnte rechnerisch erstmals ein akademischer Mittelbau mit 65 wissenschaftlichen Mitarbeitern (bei knapp 200 Professoren) finanziert werden. "Studiengebühren können aufgrund des Schwerpunkts in der Lehre besonders für Fachhochschulen eine bedeutende zusätzliche Einnahmequelle darstellen", sagte Projektleiter Ulrich Müller vom CHE.

    Selbst bei fächerunabhängigen pauschalen Gebühren von 1.000 Euro pro Jahr und Freistellung aller BAföG-Empfänger von der Gebührenzahlung ergäben sich nach Abzug von 3 Prozent Verwaltungskosten und 10 Prozent Rücklage für Darlehensausfall für die Universität Hannover immerhin rund 14,4 Millionen Euro, für die Fachhochschule Osnabrück 3 Millionen Euro.

    Die mit Studiengebühren verbundenen Zielsetzungen hohe Einnahmen und soziale Absicherung müssten keine Gegensätze sein, betonte Müller. Zwar zeigten die Modellrechnungen, dass z.B. die Befreiung von BAföG-Empfängern und die Etablierung eines Darlehenssystems die für die Lehre verfügbaren Einnahmen senkten; wenn allerdings dadurch ein Rückgang der Studierendenzahlen aufgrund von Abschreckungseffekten minimiert würde, würden diese finanziellen Einbußen wieder zu einem wesentlichen Teil aufgewogen.

    Ansprechpartner: Ulrich Müller
    Tel. 05241/9761-56
    ulrich.mueller@che.de


    Weitere Informationen:

    http://www.che.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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