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11.12.2024 15:14

Höchster deutscher Forschungspreis für Freiburger Krebsforscher

Rimma Gerenstein Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    • Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2025 geht an Prof. Dr. Robert Zeiser für seine herausragende Forschung in der Hämatologie und Immunologie
    • Zeisers Forschungen an der Universität Freiburg und dem Universitätsklinikum Freiburg haben unter anderem zu neuen Krebstherapien geführt, die die Überlebenschancen und Lebensqualität von Patienten verbessern

    Prof. Dr. Robert Zeiser, Mitglied der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg und Forschungsgruppenleiter am Universitätsklinikum Freiburg, wird mit dem höchsten deutschen Forschungspreis ausgezeichnet, dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2025. Das gab die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) am Mittwoch, 11. Dezember 2024, bekannt. Zeiser ist in diesem Jahr einer von zehn Preisträger*innen. Der Preis ist mit 2,5 Millionen Euro dotiert. Zeiser erforscht seit vielen Jahren, wie Stammzelltransplantationen in der Krebstherapie sicherer und wirksamer werden. Seine Forschung hat bereits zu konkreten neuen Krebstherapien geführt.

    „Ich freue mich außerordentlich über den Preis. Mein Ziel ist es, mit meiner Forschung einen echten Unterschied für Krebspatient*innen zu machen“, sagt Zeiser. „Diese Auszeichnung ist Ansporn und Anerkennung zugleich. Sie zeigt, dass unsere Forschung von großer Relevanz ist.“

    Maßgebliche Verbesserungen bei Stammzelltransplantationen

    Robert Zeiser beleuchtet mit seinem Team die komplexen Wechselwirkungen nach einer Stammzelltransplantation, die bei verschiedenen Krebserkrankungen die letzte Behandlungsmöglichkeit darstellt. Bei einem Großteil der Patient*innen kommt es zu Wechselwirkungen mit den Immunzellen des Spenders, die zu gefährlichen akuten oder chronischen Abstoßungsreaktionen führen. Zeiser hat die Mechanismen dieser Graft-versus-Host-Reaktion entschlüsselt und so neue Therapieansätze ermöglicht.
    Insbesondere die Entwicklung und klinische Einführung von Januskinase-Inhibitoren eröffneten Patient*innen neue Perspektiven: Die Überlebensraten stiegen, während die Nebenwirkungen von Transplantationen spürbar reduziert werden konnten. Davon können bereits heute seine Patient*innen am Comprehensive Cancer Center Freiburg (CCCF) des Universitätsklinikums Freiburg profitieren. Auch beim Einsatz sogenannter CAR-T-Zellen gegen Krebs zeigte das Team um Zeiser Wege auf, um die Wirksamkeit der Therapie zu erhöhen und gleichzeitig Entzündungsreaktionen im Gehirn zu reduzieren.

    Prof. Dr. Kerstin Krieglstein, Rektorin der Universität Freiburg, sagt: „Sehr freuen wir uns für und mit Robert Zeiser, dass seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen mit dem Leibniz-Preis 2025 gewürdigt werden. Seine Spitzenforschung ermöglicht enorme Fortschritte für Krebstherapien – und unterstreicht beispielgebend unseren Anspruch als Universität Freiburg: dass wir entscheidende Beiträge zur Bewältigung drängender gesellschaftlicher Herausforderungen entwickeln. Meine herzlichen Glückwünsche an Robert Zeiser zum höchsten deutschen Forschungspreis!“

    Zeiser hat in den vergangen 20 Jahren an rund 300 wissenschaftlichen Publikationen mitgewirkt. Er ist Mitglied des Exzellenzclusters CIBSS – Centre for Integrative Biological Signaling Studies der Universität Freiburg und seit 2021 Sprecher des Sonderforschungsbereichs SFB1479 OncoEscape der Universität Freiburg. Ebenfalls 2021 erhielt er den Krebspreis der Deutschen Krebsgesellschaft. Seit 2023 wird er mit einem ERC Advanced Grant gefördert.

    „Ich gratuliere Robert Zeiser sehr herzlich zu dieser Auszeichnung, die die sehr hohe Qualität seiner medizinischen Forschung in Freiburg bestätigt. Seine kontinuierlichen exzellenten Forschungsleistungen in den unterschiedlichsten Fachbereichen sind beeindruckend“, sagt Prof. Dr. Lutz Hein, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg.

    Der gebürtige Freiburger Prof. Dr. Robert Zeiser (48) studierte Medizin an der Universität Freiburg, der Tel Aviv University in Israel und der University of South Florida in Tampa, USA. Nach einem Forschungsaufenthalt an der Stanford University, USA, habilitierte Zeiser 2010 und wurde Oberarzt an der Klinik für Innere Medizin I des Universitätsklinikums Freiburg. 2013 erhielt er eine Heisenberg-Professur und leitet seit 2019 die Abteilung für Tumorimmunologie.

    „Robert Zeiser verkörpert geradezu beispielhaft die Universitätsmedizin. Er spannt auf wissenschaftlich höchstem Niveau den Bogen von der Grundlagenforschung bis zur Patientenversorgung. Mit seinen Entdeckungen hat er die therapeutischen Möglichkeiten in der Krebsmedizin wesentlich erweitert“, betont Prof. Dr. Frederik Wenz, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Freiburg. „Dieses Zusammenwirken von Spitzenforschung und klinischer Tätigkeit ist integraler Bestandteil unseres Tumorzentrums CCCF. Dadurch profitieren unsere Patient*innen jederzeit von den neuesten Forschungserkenntnissen.“

    Über den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis
    Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ist der wichtigste Forschungsförderpreis in Deutschland. Mit ihm werden herausragende Forscher*innen ausgezeichnet, die gemessen an dem Stadium ihres wissenschaftlichen Werdegangs exzellente grundlegende Leistungen in ihren Forschungsgebieten erbracht haben und voraussichtlich die Forschungslandschaft in Deutschland nachhaltig prägen werden. Ziel des Leibniz-Programms ist es, ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern und ihre Forschungsmöglichkeiten zu erweitern.

    Kontakt:
    Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
    Universität Freiburg
    Tel.: 0761/203-4302
    E-Mail: kommunikation@zv.uni-freiburg.de


    Weitere Informationen:

    https://uni-freiburg.de/hoechster-deutscher-forschungspreis-fuer-freiburger-kreb...


    Bilder

    Prof. Dr. Robert Zeiser.
    Prof. Dr. Robert Zeiser.

    Foto: privat


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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