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12.12.2024 10:07

Schader-Preis 2025 für die Soziologin Martina Löw: Preiswürdige Beiträge zur Raumsoziologie

Stella Lorenz Kommunikation
Schader-Stiftung

    Die Soziologin Martina Löw erhält im Jahr 2025 den Schader-Preis. Der Senat der Schader-Stiftung hat sich am 15. November 2024 in seiner Sitzung für die Vergabe an die Professorin für Planungs- und Architektursoziologie an der Tech-nischen Universität Berlin ausgesprochen.

    „Mit Prof. Dr. Martina Löw zeichnen wir eine Soziologin aus, die durch ihre weg-weisende Forschung national und international große Aufmerksamkeit gewonnen hat“, begründete der Sprecher des Senats, Prof. Dr. Christoph Möllers (Humboldt Universität zu Berlin), die Wahl. „Martina Löw hat die Frage der sozialen Kon-struktion von Räumen zum Leben erweckt, theoretisch auf den Begriff gebracht und ihre konkrete Bedeutung namentlich für die Gestaltung urbaner Räume in vielen Arbeiten ausbuchstabiert.“ Mit ihrem grundlegenden Beitrag zur Raumso-ziologie habe Martina Löw eine ganze Unterdisziplin der Soziologie begrifflich neu fundieren und zeigen können, wie sich ein theoretisch informierter Raumbegriff nutzen lässt, um über die Verbesserung von Lebensbedingungen nachzudenken: „Löws Werk verknüpft das Lokale und das Globale und verbindet theoretische Einsicht mit sozialer und politischer Praxis“, so Möllers.

    Martina Löw, die über zehn Jahre in Darmstadt als Professorin für Soziologie an der Technischen Universität Darmstadt tätig war, reagierte hocherfreut auf die Nachricht: „Die Kommunikation und Kooperation zwischen Gesellschaftswissen-schaften und Praxis liegt mir sehr am Herzen. Ich kooperiere viel mit Praktikerin-nen und Praktikern des Wohnungs- und Städtebaus – mit dem Stifter Alois Schader teile ich also das Anliegen, Erkenntnisse der Gesellschaftswissenschaf-ten für besseren Wohnungs- und Städtebau nutzen zu wollen“, so Löw, die sich zudem in ihrer Zeit als Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Soziologie gemeinsam mit der Schader-Stiftung um den Wissenschafts-Praxis-Dialog be-müht hat. Der mit 15.000 Euro dotierte Schader-Preis ehrt Gesellschaftswissen-schaftlerinnen und Gesellschaftswissenschaftler, die aufgrund ihrer wegweisen-den wissenschaftlichen Arbeit und durch ihr vorbildliches Engagement einen Bei-trag zur Lösung gesellschaftlicher Probleme geleistet haben.

    Einen Namen als Raum- und Stadtsoziologin machte sich Martina Löw insbeson-dere mit ihrer Arbeit an der Begründung einer „Soziologie des Raums“, unter anderem als Koordinatorin des hessischen LOEWE-Schwerpunktprogramms „Ei-genlogik der Städte“ in ihrer Zeit an der TU Darmstadt. Als Mitherausgeberin hatte Löw 2010 das Buch „Typisch Darmstadt!“ in Kooperation mit der Schader-Stiftung veröffentlicht und die Wissenschaftsstadt unter stadtsoziologischen As-pekten interdisziplinär betrachtet.

    Löw studierte Erziehungswissenschaft an der Philipps-Universität Marburg und an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, wo sie im Fach Sozi-ologie promovierte. Im Jahr 2000 erfolgte die Habilitation im Fachbereich Ge-schichte, Philosophie und Sozialwissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, für die Habilitationsschrift zum Raumbegriff erhielt sie den Christian-Wolff-Preis ihrer Universität. Anschließend nahm sie 2002 bis 2013 ihre Tätigkeit an der TU Darmstadt als Professorin auf. Seit 2013 bekleidet sie die Professur für Planungs- und Architektursoziologie an der TU Berlin und leitet dort seit 2018 den DFG-Sonderforschungsbereich 1265 „Re-Figuration von Räumen“.

    Löws Arbeitsschwerpunkte sind die raumbezogene Gesellschaftsanalyse, Stadt- und Regionalsoziologie sowie Geschlechterforschung. Derzeit arbeitet Löw ge-meinsam mit der italienischen Soziologin Letteria G. Fassari an einem Buch zur Qualität von öffentlichen Räumen. „Das Verhältnis von Menschen zu all ihren Räumen verändert sich derzeit – gerade durch Digitalisierung – rasend schnell“, konkretisiert Löw. „Es ist mir wichtig, die Forschungsergebnisse immer zeitnah mit Menschen aus der Praxis zu diskutieren und so Forschung wie Umwelt zu verbessern.“

    Der Schader-Preis wird am 12. Juni 2025 in Darmstadt überreicht. Verliehen wird der Preis vom Senat der Schader-Stiftung, dem die Preisträgerinnen und Preis-träger der vergangenen Jahre angehören: Prof. Dr. Silja Häusermann (2024), Prof. Dr. Steffen Mau (2023), Prof. Dr. Lisa Herzog (2022), Prof. Dr. Armin Nassehi (2021), Prof. Dr. Dorothea Kübler (2020), Prof. Dr. Christoph Möllers (2019) und Prof. Dr. Otfried Jarren (2018). Mit der Verleihung des Schader-Preises gehört Martina Löw dann sieben Jahre lang dem Senat der Schader-Stiftung an.

    Die Schader-Stiftung fördert seit 1988 den Dialog zwischen Gesellschaftswissen-schaften und Praxis. Mehr Informationen zur Stiftung und zum Schader-Preis sind unter www.schader-stiftung.de/schader-preis/ zu finden.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Stella Lorenz
    Wissenschaftliche Referentin | Kommunikation
    +49 6151/17 59-17
    lorenz@schader-stiftung.de


    Weitere Informationen:

    https://www.schader-stiftung.de/preis2025


    Bilder

    Schader-Preisträgerin 2025 ist Martina Löw, Professorin für Planungs- und Architektursoziologie an der TU Berlin.
    Schader-Preisträgerin 2025 ist Martina Löw, Professorin für Planungs- und Architektursoziologie an d ...
    Oliver Helbig
    Oliver Helbig


    Anhang
    attachment icon Pressemitteilung: Schader-Preis 2025

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Bauwesen / Architektur, Gesellschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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