idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
14.01.2025 09:32

Deutsche Krebshilfe fördert internationale Studie zur schonenderen Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Leukämie

Maximilian Hermsen Stabsstelle Integrierte Kommunikation
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein

    Der Klinik für Kinderonkologie und -rheumatologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, mit seinem Studienzentrum zu Leukämie im Kindes- und Jugendalter unter Leitung von Prof. Dr. Gunnar Cario ist es gelungen, eine Förderung in Höhe von drei Millionen Euro von der Deutschen Krebshilfe einzuwerben: Hauptziel der neuen Studie ist zum ersten Mal, für eine relevante Zahl an Kindern mit Leukämie, die eine exzellente Prognose haben, die Chemotherapie und damit die Nebenwirkungen drastisch zu reduzieren, ohne dass die Heilungschancen dadurch beeinträchtigt werden.

    Die akute lymphoblastische Leukämie (ALL), eine spezielle Form des Blutkrebses, ist die mit Abstand häufigste Krebserkrankung im Kindesalter. In Deutschland erkranken pro Jahr circa 550 bis 600 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren neu an einer ALL. Durch monatelange intensive Chemotherapie können inzwischen rund 90 Prozent der Betroffenen von der Leukämie geheilt werden. Diese Behandlung ist jedoch mit schweren, teils lebensbedrohlichen Nebenwirkungen und Spätfolgen verbunden.
    Das von Kiel aus geleitete internationale ALL-BFM-Studienkonsortium (Acute Lymphoblastic Leukemia Berlin-Frankfurt-Münster), das aus über 130 Studienzentren in zehn Ländern besteht, ist seit vielen Jahren weltweit führend bei der Durchführung von klinischen Studien zur Therapieverbesserung für Kinder mit ALL. Im Vordergrund stand bisher vor allem die weitere Reduktion von Rückfällen der Erkrankung. Mit der neuen Studie soll nun der Schwerpunkt auf die Verringerung von Nebenwirkungen und Spätfolgen gelegt werden.

    „Wir sind der festen Überzeugung, dass es möglich sein wird, für jedes fünfte Kind die Chemotherapie um 50 Prozent zu reduzieren. Das wird möglich, in dem statt der eingesparten Chemo-Medikamente Immuntherapie verabreicht wird, die es den Betroffenen ermöglicht, Leukämiezellen mithilfe des eigenen Immunsystems zu vernichten“, sagt Klinikdirektor Prof. Cario. „Außerdem können wir über neue molekulare Marker die Gruppe der Patientinnen und Patienten, die exzellente Heilungschancen haben, noch präziser identifizieren, um sie dann mit wenig Chemotherapie in Kombination mit Immuntherapie zu behandeln.“

    Das Projekt ist eingebettet in umfangreiche Forschungs- und Studienaktivitäten des Kiel Oncology Network (KON) der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und des Universitären Cancer Centers Schleswig-Holstein (UCCSH), dem Zusammenschluss aller onkologischen Einrichtungen des UKSH und der Universitäten in Kiel und Lübeck. Das Projekt ist zudem mit der Klinischen Forschungsgruppe „CATCH ALL - towards a cure for all adults and children with Acute Lymphoblastic Leukemia (ALL)“ verbunden, die durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird. Darin entwickelt ein interdisziplinäres Team aus Klinikerinnen und Klinikern sowie Forschenden neue Ansätze für verbesserte Präzisionstherapien für Patientinnen und Patienten mit akuter Leukämie vom Neugeborenen bis zum älteren Menschen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
    Medizinische Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
    Klinik für Kinderonkologie und -rheumatologie, Prof. Dr. Gunnar Cario
    Tel.: 0431 500-20102, gunnar.cario@uksh.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).