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Wissenschaft
Prof. Dr. Lukas Stötzer analysiert mit einem Team aus Forschenden den Wahlausgang.
In knapp einem Monat wählt Deutschland einen neuen Bundestag und die Prognosen versprechen einen spannenden Wahlabend am 23. Februar. Prof. Dr. Lukas Stötzer von der Universität Witten/Herdecke (UW/H) ist Experte für Wahlprognosen und politisches Verhalten. Gemeinsam mit Forschenden der Hertie School Berlin und der Universität in Mannheim arbeitet er im Projekt „Zweitstimme.org“ daran, den Wahlausgang auf Bundes- und Wahlkreisebene vorherzusagen.
„Wissenschaftliche Wahlprognosen können den Wählerinnen und Wählern Orientierung geben, welche Mehrheiten möglich sind und welche Parteien es ins Parlament schaffen könnten“, erklärt Stötzer. „Besonders spannend wird es in diesem Jahr durch die Auswirkungen der Wahlrechtsreform, die erstmals dazu führen könnte, dass Wahlkreise ohne ein direktes Mandat im Bundestag vertreten sind.“
Diese Reform verändert die Sitzverteilung im Bundestag, indem sie die Überhangmandate begrenzt und die Zahl der Abgeordneten auf eine feste Größe von maximal 630 beschränkt. Dies könnte dazu führen, dass in einigen Wahlkreisen Kandidaten oder Kandidatinnen ohne ein Direktmandat ins Parlament einziehen, was die Zusammensetzung des Bundestages und die Bildung von Mehrheiten beeinflussen wird.
Das Team von Zweitstimme.org führt für die diesjährige Bundestagswahl umfassende Online-Befragungen mit Bürger:innen, Journalist:innen sowie Wahlkreiskandidierenden durch. Abgefragt werden unter anderen ihre Einschätzungen, ihr Verhalten und ihre Einstellungen zur Wahl. Die Ergebnisse fließen in detaillierte Prognosen ein, die sowohl das bundesweite Ergebnis als auch den Stand in den einzelnen Wahlkreisen täglich aktualisiert abbilden.
Neben der Prognose des Wahlergebnisses widmet sich das Forschungsteam auch den gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen von Wahlumfragen. „Unsere Arbeit soll nicht nur Vorhersagen liefern, sondern auch einen Beitrag dazu leisten, wie Wahlprognosen transparent und verständlich kommuniziert werden können“, so Stötzer. „Es ist wichtig, dass Umfragen nicht missverstanden oder falsch interpretiert werden – sie können die politische Willensbildung bereichern, ohne manipulierend zu wirken.“
Das Projekt, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird, beleuchtet zudem, wie Umfragen und Prognosen Wahlkampagnen und strategische Entscheidungen von Parteien beeinflussen. Hunderte Journalist:innen sowie Wahlkreiskandidierende und deren Teams wurden hierfür bereits befragt.
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