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Wissenschaft
Ab dem 23. Januar 2025 ermöglicht das Forschungsprojekt SPARTA der Universität der Bundeswehr München ein Social-Media-Monitoring des Bundestagswahlkampfes im Live-Betrieb.
SPARTA zeigt in Echtzeit, wie erfolgreich Parteien im Bundestagswahlkampf 2025 auf X (ehemals Twitter), TikTok und YouTube sind. Insbesondere für X liefert das Tool außerdem Einblicke in die Stimmung der digitalen Öffentlichkeit gegenüber Parteien und Spitzenkandidierenden, deckt auf, wie Parteien über ihre Konkurrenz sprechen, und macht sichtbar, welche Themen den Wahlkampf dominieren. Täglich werden dafür rund 550.000 Social-Media-Beiträge von Prof. Jasmin Riedl und ihrem Team live ausgewertet – Tendenz steigend.
Die Live-Analysen können Sie hier ansehen: https://dtecbw.de/sparta
Wahlen werden zwar nicht zwangsläufig im digitalen Raum gewonnen, lassen sich dort aber definitiv verlieren. Politische Botschaften auf Social-Media-Plattformen beeinflussen die Berichterstattung traditioneller Medien und prägen damit den öffentlichen Diskurs. Trotz aktueller Debatten ist X für das politische Personal aller Parteifarben weiterhin ein wichtiges Instrument, um Botschaften ohne redaktionelle Hürden direkt in die Öffentlichkeit zu bringen. Auch Plattformen wie TikTok und YouTube gewinnen rasant an Bedeutung für die Wahlkampfstrategien der Parteien.
SPARTA erkennt systemische Risiken auf den Plattformen
Ein bedeutender Teil der sozialen Interaktion und gesellschaftlichen Debatten über Politik hat sich auf digitale Plattformen verschoben. Aber die Logiken digitaler Diskursräume werden maßgeblich von Plattformbetreibern und deren Algorithmen definiert. Sie bevorteilen negative Inhalte und legen damit kommunikative Macht in die Hände aggressiver Accounts.
„Mit SPARTA können wir diese Phänomene im Blick halten. Wir leisten damit einen wichtigen Beitrag, um systemische Risiken für die Integrität der Wahlen zu erkennen“, erklärt Prof. Riedl. Hierzu hat die Europäische Kommission explizit Leitlinien im Rahmen des DSA formuliert.
SPARTA zeigt immer aktuell:
• Wahrnehmung von Parteien und Spitzenkandidierenden: Wie bewertet die X-Öffentlichkeit politische Akteure?
• Kritik und Attacken: Wie häufig kritisieren Parteien ihre Konkurrenz? Wer greift wen an? Wer kritisiert am meisten?
• Cross-Plattform-Analyse: Wie intensiv nutzen Parteien im Vergleich die Plattformen X, TikTok und YouTube? Wer wird am meisten gesehen (Views) und wer erhält die meisten Likes?
• Themen & Hashtags: Welche Politikfelder dominieren aktuell die digitale Debatte zur Bundestagswahl? Welche Schwerpunkte setzen Parteien und Spitzenkandidierende? Welche Hashtags sind besonders relevant?
Außerdem integriert SPARTA in den kommenden Wochen weitere Analysen, u.a.:
• Unterschiede in der digitalen Sichtbarkeit zwischen Politikerinnen und Politikern: Wie intensiv nutzen Politikerinnen verschiedene Social-Media-Plattformen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen und Konkurrenten? Werden Frauen oder werden Männer häufiger gesehen (Views) und wer erhält die meisten Likes?
• Toxische Sprache auf der Plattform X: In welchem Ausmaß enthalten Posts über politische Akteure beleidigende oder verletzende Sprache und neigen dazu Menschen zu diskriminieren oder Debatten eskalieren zu lassen? Welche Politikfelder und welche politischen Akteure tauchen am häufigsten im Zusammenhang mit toxischer Sprache auf?
Für die Bundestagswahl 2025 hat SPARTA ein neues Dashboard entwickelt. Die Ansicht der Analysen lässt sich nach eigenen Wünschen anordnen.
Über das dtec.bw
»SPARTA – Social Media Analysis for Everyone « ist ein Forschungsprojekt des dtec.bw. Das dtec.bw ist ein von beiden Universitäten der Bundeswehr getragenes wissenschaftliches Zentrum. Es unterliegt der akademischen Selbstverwaltung. Die finanzielle Ausstattung des dtec.bw erfolgt durch das Bundesministerium der Verteidigung. Diese Mittel werden an beiden Universitäten der Bundeswehr zur Unterstützung von Forschungsprojekten und Projekten für Wissens- und Technologietransfer eingesetzt, mit einem besonderen Fokus auf die Förderung von Gründungen. Mit der Aufnahme in den Deutschen Aufbau- und Resilienzplan (DARP) wird dtec.bw von der Europäischen Union – NextGenerationEU finanziert.
Projektleiterin
Prof. Dr. Jasmin Riedl
Professorin für Politikwissenschaft
E-Mail: jasmin.riedl@unibw.de
Tel.: +49 (0)89 6004 4532
Leitung Wahlmonitoring
Johannes Steup
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
E-Mail: johannes.steup@unibw.de
SPARTA zeigt Social Media Kommunikation zum Bundestagswahlkampf in Echtzeit
Siebold
UniBw M/Siebold
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Politik
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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