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17.08.2004 13:57

Kindern psychisch kranker Eltern frühzeitig helfen

Bernhard Schorn Geschäftsstelle
Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie und Familientherapie

    Köln/Stuttgart/Berlin, August 2004 - Rund 500.000 Kinder wachsen in Deutschland in Familien auf, in denen ein Elternteil unter schwerwiegenden psychischen Erkrankungen leidet. Diese Kinder benötigen frühzeitig Hilfe, um die damit verbundenen Belastungen zu bewältigen. Andernfalls können sie auffällige Verhaltensweisen oder eigene psychische Störungen entwickeln. Wie Erzieher und Therapeuten die Probleme dieser Kinder erkennen können, ist Thema in mehreren Veranstaltungen auf dem V. Europäischen Kongress für Familientherapie und Systemische Praxis vom 29. September bis 2. Oktober in Berlin.

    Die psychischen Erkrankungen der Eltern stellen selten eine unmittelbare Gefahr für die Kinder dar. Kinder und Jugendliche reagieren jedoch auf das krankheitsbedingte geänderte Verhalten von Mutter oder Vater mit Angst und Beunruhigung. Sie suchen nicht selten die Schuld bei sich selbst. Da psychische Erkrankungen immer noch ein Tabuthema sind, reden sie häufig nicht mit anderen über ihre Probleme.

    Das Alter des Kindes sowie die Schwere der psychischen Störung sind entscheidende Faktoren, wie sehr die Krankheit das Leben des Kindes beeinflusst. So können sich betroffene Kinder durchaus "normal" entwickeln, andere beginnen, sich auffällig zu verhalten oder ziehen sich zurück und werden einsam.

    "Rechtzeitig zu helfen ist so wichtig, weil diese Kinder in besonderer Weise gefährdet sind, selbst psychisch zu erkranken", meint Kinderpsychiater Dr. med. Wilhelm Rotthaus, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie und Familientherapie (DGSF) und Mitveranstalter des V. EFTA-Kongresses. So sei beispielsweise das Risiko, eine leichtere Form der Depression zu entwickeln um das Zwei- bis Dreifache erhöht, wenn ein Elternteil an depressiven Störungen erkrankt sei. Das Risiko, eine schwere Depression zu bekommen, ist sogar um das Sechsfache erhöht. Sind beide Eltern depressiv, beträgt das Risiko 70 Prozent, dass das Kind im Laufe seines Lebens ebenfalls depressiv wird.

    Termine zum Thema im Rahmen des V. Europäischen Kongresses für Familientherapie und Systemische Praxis im ICC Berlin:

    Donnerstag, 30. September 2004, 14.30 bis 18.00 Uhr
    Kinder unter Risiko
    Leitung: Tom Levold

    Donnerstag, 30. September 2004, 11.00 bis 13.00 Uhr
    Systemische Kindertherapie
    Leitung: Arnon Bentovim

    Freitag, 1. Oktober 2004, 11.00 bis 13.00 Uhr
    Systemische Kinder- und Jugendpsychiatrie
    Leitung: Wilhelm Rotthaus

    IHRE ANSPRECHPARTNER:
    Anne-Katrin Döbler, Beate Schweizer
    Pressestelle EFTA
    Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart
    Tel: 0711 / 8931 295, Fax: 0711 / 8931 566
    E-Mail: presse@efta2004.de, Internet: www.efta2004.de


    Weitere Informationen:

    http://www.EFTA2004.de
    http://www.dgsf.org
    http://www.systemische-gesellschaft.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Pädagogik / Bildung, Psychologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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