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Die Höhlen im chinesischen Dunhuang mit ihren prachtvollen Wandmalereien sind Weltkulturerbe. Die Fresken leiden jedoch unter Staub und Feuchtigkeit. Moderne Computertechnik hilft bei der Rekonstruktion und macht die Kunst via Internet für viele Menschen zugänglich.
Weltkulturerbe für jedermann
Nahe der chinesischen Stadt Dunhuang legten buddhistische Mönche in der Zeit vom 4. bis zum 14. Jahrhundert mehrere hundert Meditationshöhlen an und verzierten sie mit üppigen Wandmalereien und Tausenden von Lehmfiguren. Die Höhlen sind stilistisch durch die jeweils herrschende Dynastie beeinflußt: Sie enthalten sich wiederholende Ornamente sowie Szenen des täglichen Lebens und der buddhistischen Religion. Aufgrund des trockenen Klimas blieben einige der Malereien außerordentlich gut erhalten. Viele Fresken und Figuren haben jedoch unter dem Einfluß von Sand, Feuchtigkeit und zunehmendem Tourismus gelitten. Die UNESCO hat dieses herausragende Beispiel buddhistischer Kunsttradition zum Weltkulturerbe erklärt. Leider bleiben die Höhlen durch ihre Lage im äußersten Nordwesten Chinas für die meisten Menschen unerreichbar.
Das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD, Institutsteil Rostock, arbeitet mit der Universität Zheijang in Hangzhou, VR China, zusammen, um die Kunstwerke zu dokumentieren und sie mit Hilfe moderner Multimediatechniken einem großen Publikum zugänglich zu machen. Dieses Kooperationsprojekt wird vom Internationalen Büro des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum gefördert. Chemische Analysen der Farbpigmente ermöglichen den Dunhuang-Forschern Rückschlüsse auf das ursprüngliche Aussehen der Fresken. Computersimulationen können diese Farbveränderungen aufzeigen und bilden somit die Grundlage für eine originalgetreue Restaurierung.
Mehr über das Projekt ist unter http://www.egd.igd.fhg.de/~dunhuang zu erfahren. In naher Zukunft werden die Höhlen auch via Internet im Dunhuang InfoWeb zu besichtigen sein. Zudem hat das IGD einige Höhlen virtuell in einer CAVE nachgebildet. Die CAVE - ein Raum, in dem sich mehrere Menschen gleichzeitig in dreidimensionalen Bildern bewegen können - kann beispielsweise in Ausstellungen aufgebaut werden. Besucher der CAVE haben den gleichen räumlichen Eindruck wie Besucher der wirklichen Höhlen. So können auch Kunstliebhaber fern von Dunhuang in den virtuellen Höhlen spazierengehen und an den fernöstlichen Kulturschätzen teilhaben.
Ansprechpartner:
Dr. Erhard Berndt
Telefon 03 81/40 24-1 23
Telefax 03 81/40 24-199
email: berndt@egd.igd.fhg.de
Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD
Institutsteil Rostock
Joachim-Jungius-Straße 11
D-18059 Rostock
Pressekontakt:
Bernad Lukacin
Telefon 0 61 51/1 55-146
Telefax 0 61 51/1 55-4 46
email: lucacin@igd.fhg.de
http://www.egd.igd.fhg.de
http://www.egd.igd.fhg.de/~dunhuang
© Fraunhofer IGD - Höhle Nr. 272 aus dem Dunhuang InfoWeb.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur, Gesellschaft, Informationstechnik, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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