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Wissenschaft
Eine Initiative der Gesellschaft für Informatik e.V. wagt den Blick in die Zukunft: Was sind die großen Herausforderungen, vor denen die Disziplin in kommenden Jahren stehen wird? Unter zahlreichen Einreichungen hat die Jury fünf ausgewählt. Von Edge AI bis Metaverse machen sie deutlich, wie weitreichend die Konsequenzen dieser Herausforderungen sein können – und wie wichtig es ist, entsprechende Lösungen zu entwickeln.
Berlin, 6. Februar 2025 | Die Informatik muss sich zuallererst um die von der Informatik selbst geschaffenen Probleme kümmern. Mit diesem Grundgedanken hat die GI bereits im Jahr 2014 fünf große Herausforderungen der Informatik identifiziert, die es in Zukunft zu bewältigen gibt. Nun ist die zweite Runde der Initiative abgeschlossen: In einem strukturierten Verfahren konnten Mitglieder sowie Gliederungen der Gesellschaft für Informatik (GI) einreichen, welche Herausforderungen sie für die wichtigsten halten, und sich für deren Aufnahme in die „Grand Challenges der Informatik 2025“ einsetzen. Fünf hat die Jury ausgewählt: Sie drehen sich um Edge AI, Selbstbestimmung in der digitalen Gesellschaft, das Internet of Everything, vollautomatisiertes Software-Engineering sowie das World Wide Metaverse.
Prof. Dr. Lars Grunske, Sprecher der Jury: „Kaum eine Disziplin entwickelt sich so rasant wie die Informatik. Umso wichtiger ist es, weiter vorauszuschauen als nur bis zur nächsten Quartalsabrechnung. Auch wenn einige der Inhalte aktuell noch wie Science-Fiction klingen, könnten sie bereits in wenigen Jahren Teil unserer Realität sein. Die Grand Challenges sollen helfen, diesen Weitblick zu behalten – und schon jetzt Lösungen anzustoßen, die uns die Chance bieten, mit dem Tempo dieser Entwicklungen mitzuhalten.“
Die Grand Challenges im Detail:
Internet of Everything: resilient und effizient
Die Zukunft ist vernetzt: Doch erfordert es noch viele Anstrengungen, Anwendungen aus Industrie 4.0, virtuellen Realitäten, vernetztem Fahren oder Telemedizin erfolgreich umzusetzen sowie große Datenmengen effizient und resilient zu erheben, zu übertragen und zu verarbeiten.
Dezentrale KI: unabhängig und individuell
Edge AI ermöglicht es, KI-Modelle am Rand des Netzes und damit direkt da wo die Daten anfallen verteilt zu trainieren und auszuführen. Dies führt jedoch zu neuen Forschungsfragen, um die Komplexität von Edge AI-Systemen handhabbar zu machen und sichere Edge AI-Systeme zu entwickeln.
Digitale Selbstbestimmung: verantwortungsvoll und kompetent
Die zunehmende Flut an Daten und deren systematische Verwertung kann Menschen in vielen Bereichen unterstützen, aber auch ihre Selbstbestimmung gefährden. Daher reicht es nicht mehr, auf die qualitativ neuen Herausforderungen durch KI und ihre Folgen für Mensch und Gesellschaft nur zu reagieren.
Vollautomatisierte Software-Entwicklung: verlässlich und reguliert
Wie können wir die technische Entwicklung so kanalisieren, dass die Gesellschaft nur die gewünschten Auswirkungen erfährt? Dazu gehört es, große, komplexe Software verlässlich mit vorhersagbaren Qualitätseigenschaften zu erzeugen – aber auch ethisch zu reflektieren, was nicht automatisiert werden darf.
World Wide Metaverse: offen, frei und sicher
Die Vision eines erweiterten digitalen Lebensraums, in dem Realität und Virtualität verschmelzen, umfasst heute viele Vorteile – von flexiblen Arbeitsmodellen über neue Freizeitaktivitäten. Um diese der Gesellschaft zur Verfügung zu stellen, gilt es aber eine ganze Menge an Anforderungen zu bewältigen.
Zu jeder der fünf Challenges erläutern die Einreichenden detailliert, weshalb ihre Fragestellung relevant für die kommenden Jahre ist, welche Schritte bereits in die Lösung investiert wurden und was geschehen muss, um sie voranzubringen.
Alle Informationen und Hintergründe zu den einzelnen Grand Challenges 2025: https://gi.de/grand-challenges
Um auf die Grand Challenges aufmerksam zu machen, wurden auch Poster erstellt. Diese können auf der Website heruntergeladen oder in gedruckter Form (A1-Format) kostenlos bestellt werden.
Über die Gesellschaft für Informatik e.V.
Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) ist die größte Fachgesellschaft für Informatik im deutschsprachigen Raum. Seit 1969 vertritt sie die Interessen der Informatikerinnen und Informatiker in Wissenschaft, Gesellschaft und Politik und setzt sich für eine gemeinwohlorientierte Digitalisierung ein. Mit 14 Fachbereichen, über 30 aktiven Regionalgruppen und unzähligen Fachgruppen ist die GI Plattform und Sprachrohr für alle Disziplinen in der Informatik. Weitere Informationen finden Sie unter www.gi.de. Die GI hat sich Ethische Leitlinien gegeben, die Ihren Mitgliedern als Orientierung dienen.
Pressekontakt:
Alexandra Resch
Gesellschaft für Informatik e.V. (GI)
Geschäftsstelle Berlin
Weydingerstraße 14-16
10178 Berlin
Mail: presse@gi.de
https://gi.de/grand-challenges
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Informationstechnik, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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