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26.02.2025 13:53

Frankfurt UAS untersucht im Auftrag der Stadt Drogenszene in Dortmund

Silke Schmidt-Thrö Kommunikation
Frankfurt University of Applied Sciences

    Ergebnisse sollen passgenauere Hilfen ermöglichen und geben detaillierte Einblicke für die Suchtforschung

    Wer konsumiert was? Wie verändern etwa Fentanyl- und Crackkonsum die Hilfsbedürfnisse der Konsumierenden? Welche Hilfsangebote nehmen Konsumierende wahr? Was fehlt vor Ort? Um passgenaue Suchthilfe und ergänzende Unterstützungsangebote anzubieten, benötigen Großstädte einen Überblick über aktuelle Trends in der lokalen Drogenszene und ihre Konsumierenden. Forschende des Instituts für Suchtforschung Frankfurt am Main (ISFF) an der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) führen deshalb derzeit im Auftrag der Stadt Dortmund eine Szene-Studie in der Ruhrgebiet-Großstadt durch. Es handelt sich dabei nach Angaben des Gesundheitsamts um die bisher detaillierteste Bestandsaufnahme vor Ort nach wissenschaftlichen Standards. Amtsleiter Holger Keßling: „Mit dieser systematischen Szeneerhebung erhoffen wir uns weitreichende Erkenntnisse über das Konsumverhalten und die Lebensbedingungen insbesondere der Abhängigen, die unsere Hilfeeinrichtungen bisher nicht in Anspruch nehmen.“

    Geleitet wird die Studie von Prof. Dr. Bernd Werse, Direktor des ISFF und Professor für das Forschungs- und Handlungsfeld Sucht an der Frankfurt UAS. Für die Auswertung in Dortmund könne man auf Vergleichsdaten und Erfahrungen aus Frankfurt am Main zurückgreifen. Im Rahmen der „Monitoring-System Drogentrends (MoSyD)“-Studie, die seit mehr als 20 Jahren vom Drogenreferat der Stadt Frankfurt vollumfänglich gefördert wird, führt Werse in der Mainmetropole bereits regelmäßig Szenebefragungen durch. „Solche Erhebungen sind in anderen deutschen Städten bislang rar. Erkenntnisse über Konsummuster und den Hilfebedarf vor Ort zu gewinnen, auch im Städtevergleich, ist nicht nur für die jeweilige Kommune, sondern auch für die bundesweite Forschung zum Thema von Bedeutung“, so Werse. Über die Ausgangslage in Dortmund sagt Maike O’Reilly vom ISFF: „Wie in Frankfurt am Main gibt es Hilfseinrichtungen wie einen Drogenkonsumraum. Im Laufe des letzten Jahres wurde insbesondere der steigende Crack-Konsum öffentlich thematisiert.“ Sie ist gemeinsam mit Dr. Ines Arendt für die Durchführung und Auswertung der Erhebung zuständig.

    Die beiden ISFF-Forscherinnen haben bereits im Herbst letzten Jahres mit den ersten Erhebungen in Dortmund begonnen. Neben ersten qualitativen Interviews und Ortsbegehungen haben sie studentische Hilfskräfte geschult, die in Kooperation mit Suchthilfe-Organisationen noch bis Ende März Konsumierende in und außerhalb von Einrichtungen in der Innenstadt befragen. „Wir stoßen dabei auf eine große Unterstützung der Einrichtungen vor Ort. Auch bei den Befragungen gibt es eine große Zugewandtheit von Seiten der Beteiligten. Uns ist wichtig, dass die Stimme der Konsumierenden hierbei gehört wird. Der Fragebogen greift bewusst Punkte auf, anhand derer bestehende Hilfen für sie weiterentwickelt werden können“, so Arendt. Ergänzend analysiert das Team vor Ort Punkte, an denen sich Konsumierende treffen und identifiziert auch Plätze außerhalb der Innenstadt, die von Bedeutung für die Konsumierenden sind.

    Die Auswertung der Daten aus der Auftragsstudie soll bis zum Sommer 2025 abgeschlossen sein und anschließend in den politischen Gremien der Stadt Dortmund vorgestellt werden.

    Kontakt: Frankfurt University of Applied Sciences, Fachbereich 4: Soziale Arbeit und Gesundheit, Leiter Institut für Suchtforschung (ISFF) an der Frankfurt UAS, Prof. Dr. phil. Bernd Werse, Telefon: +49 69 1533-2617, E-Mail: bernd.werse@fb4.fra-uas.de

    Über das Institut für Suchtforschung Frankfurt am Main (ISFF):
    Das Institut für Suchtforschung an der Frankfurt UAS arbeitet seit 1997 an der Weiterentwicklung zielgruppenspezifischer und lebensweltnaher Prävention, Beratung und Behandlung von Suchterkrankungen. Es erforscht Sucht in ihren verschiedenen Erscheinungsformen sowie die mit Sucht in Zusammenhang stehenden Probleme und Aspekte. Das Institut fördert den Ausbau von interdisziplinären Beziehungen zu Kooperationspartnern auf nationaler und internationaler Ebene. Forschungsprozesse und -resultate finden in Studium und Lehre Berücksichtigung. Dem Institut steht als geschäftsführender Direktor Prof. Dr. Bernd Werse vor. Näheres zum ISFF unter: http://www.frankfurt-university.de/isff

    Weitere Informationen zum Gesundheitsamt der Stadt Dortmund: http://www.dortmund.de/rathaus/verwaltung/gesundheitsamt


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Frankfurt University of Applied Sciences, Fachbereich 4: Soziale Arbeit und Gesundheit, Leiter Institut für Suchtforschung (ISFF) an der Frankfurt UAS, Prof. Dr. phil. Bernd Werse, Telefon: +49 69 1533-2617, E-Mail: bernd.werse@fb4.fra-uas.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft
    regional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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