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Ständiges Aufschieben kann zu Einsamkeit führen | Förderung von Professur für Seltene Erkrankungen in Höhe von 1,1 Millionen Euro | Else Kröner-Fresenius-Stiftung fördert UKE-Wissenschaftler mit 1,1 Millionen Euro | Neue Stiftungsprofessur stärkt digitale Medizin und künstliche Intelligenz in der Augenheilkunde mit 600 000 Euro
Ständiges Aufschieben kann zu Einsamkeit führen
Menschen, die wichtige Aufgaben regelmäßig aufschieben, sind häufiger auch einsam, fühlen sich sozial isoliert und leben eher zurückgezogen. Das betrifft vor allem Männer – wie Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) in einer Studie herausgefunden haben. „Mit unserer Studie konnten wir erstmals zeigen, dass Prokrastination auch soziale Effekte wie soziale Isolation mit sich bringen kann“, sagt Studienleiter Prof. Dr. André Hajek aus dem Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung des UKE. Ihre Ergebnisse haben die Forschenden im Journal of Public Health veröffentlicht.
Ein Grund für den sozialen Rückzug könnte sein, dass das wiederholte Aufschieben von Aufgaben zu Ängsten führt, den Ansprüchen oder Erwartungen der Mitmenschen nicht zu genügen. Außerdem belastet das ständige Aufschieben womöglich die Beziehung zu Freund:innen, Angehörigen oder Kolleg:innen, weil diese zunehmend frustriert sein können – was Auswirkungen auf die Beziehungsqualität haben könnte. Die Forschenden gehen davon aus, dass Männer sich eher zurückziehen als Frauen, weil sie untern anderem seltener Hilfe in Anspruch nehmen.
An der Studie haben 5000 Männer und Frauen zwischen 18 und 74 Jahren in Deutschland teilgenommen.
Literatur: Hajek et al. Associations of procrastination with loneliness, social isolation, and social withdrawal. Journal of Public Health. 2025.
DOI: https://doi.org/10.1007/s10389-025-02419-y
Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. André Hajek, Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung
Förderung von Professur für Seltene Erkrankungen in Höhe von 1,1 Millionen Euro
Dr. Angela Schulz, Oberärztin der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), hat die von der Eva Luise und Horst Köhler Stiftung für Menschen mit Seltenen Erkrankungen und der Else Kröner-Fresenius-Stiftung geförderte Clinician Scientist Professur für Seltene Erkrankungen erhalten. Mit der Förderung in Höhe von 1,1 Millionen Euro soll die translationale Forschung gestärkt und die medizinische Versorgung Betroffener verbessert werden. Dr. Schulz kann sich nun zu gleichen Teilen der Patient:innenversorgung und der Forschung an Neuronalen Ceroid-Lipofuszinosen (NCL), einer Form der Kinderdemenz, widmen. Ihre Arbeit hat zur bislang einzigen zugelassenen Enzymersatztherapie für die CLN2-Form der Krankheit geführt, die das Fortschreiten der Krankheit verlangsamt.
NCL beschreibt eine Gruppe seltener Stoffwechselerkrankungen, bei der bestimmte Stoffe im Gehirn nicht abgebaut werden können und sich ablagern. Dies führt zum Absterben von Nervenzellen und gravierenden neurologischen Schäden. Die betroffenen Kinder erscheinen bei der Geburt gesund, verlieren dann aber zunehmend ihre kognitiven und motorischen Fähigkeiten, erblinden und leiden unter Epilepsie und haben eine deutlich verkürzte Lebenserwartung. Die Krankheit ist genetisch bedingt und kann in 13 Formen unterschieden werden.
Kontakt für Rückfragen: Dr. Angela Schulz, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin
Else Kröner-Fresenius-Stiftung fördert UKE-Wissenschaftler mit 1,1 Millionen Euro
Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung fördert im Rahmen eines Stiftungsprofessuren-Projekts Priv.-Doz. Dr. Nicola M. Tomas aus der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf mit 1,1 Millionen Euro für seine wissenschaftliche Arbeit zu Autoimmunerkrankungen der Niere. Konkret forscht der Wissenschaftler zu Glomerulonephritiden, die eine häufige Ursache für chronische Nierenerkrankungen sind. Diese Erkrankungen zeigen häufig einen besonders aggressiven Verlauf mit raschem Verlust der Nierenfunktion. Glomerulonephritiden sind für etwa 1/6 der 80 000 neuen Dialysepatient:innen pro Jahr in der Europäischen Union verantwortlich. Durch ein verbessertes pathogenetisches Verständnis von autoimmunen Nierenerkrankungen könnten spezifischere Therapien ermöglicht werden.
Kontakt für Rückfragen: Priv.-Doz. Dr. Nicola M. Tomas, III. Medizinische Klinik und Poliklinik
Neue Stiftungsprofessur stärkt digitale Medizin und künstliche Intelligenz in der Augenheilkunde mit 600 000 Euro
Die Stiftung Auge der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) fördert eine neue Stiftungsprofessur für Digitale Medizin und Künstliche Intelligenz in der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) über fünf Jahre mit insgesamt 600 000 Euro. Ziel ist es, die Diagnostik und Therapie von Augenerkrankungen durch den gezielten Einsatz digitaler Werkzeuge nachhaltig zu verbessern. Die neue Professur wird sich mit zentralen Zukunftsfragen der Augenheilkunde befassen, darunter die automatisierte Analyse ophthalmologischer Bilddaten zur Früherkennung von Erkrankungen. Auch die Entwicklung sicherer und praxisnaher KI-Lösungen für den klinischen Alltag und ethische Fragestellungen bei der Nutzung von Gesundheitsdaten und KI-Systemen werden ein integraler Bestandteil der Arbeit sein. Die Stiftungsprofessur wird nun über ein reguläres Berufungsverfahren besetzt.
Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. Martin Spitzer, Direktor der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde
Prof. Dr. André Hajek, Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung
Dr. Angela Schulz, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin
Priv.-Doz. Dr. Nicola M. Tomas, III. Medizinische Klinik und Poliklinik
Prof. Dr. Martin Spitzer, Direktor der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Medizin
überregional
Personalia, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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