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Wissenschaft
Das Lernen zu lernen und in den Alltag einzubauen – spätestens ab der weiterführenden Schule ist das eine große Herausforderung für Schüler*innen und deren Eltern. „PROMPT – Die Lernplan-App“ unterstützt Kinder und Jugendliche dabei, diese Aufgabe neben den Freizeitaktivitäten zu organisieren und Strategien zu entwickeln, um Vokabeln nachhaltig zu verinnerlichen. Die App wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts am DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation entwickelt und ist jetzt zum Download verfügbar.
Im Fremdsprachenunterricht werden Schüler*innen zwar in jeder Unterrichtsstunde mit neuen Vokabeln konfrontiert – das große „Büffeln“ kommt aber allzu oft erst kurz vor dem Vokabeltest oder der Klassenarbeit. Die Konsequenz: Der Lernstoff wird nicht nachhaltig verinnerlicht und bleibt somit nicht dauerhaft im Gedächtnis. An diesem Punkt setzt „PROMPT – Die Lernplan-App“ an. Die App vermittelt Tricks, wie das Lernen besser gelingt, leitet dazu an, eigene Ziele und Pläne zu formulieren, und bringt diese regelmäßig in Erinnerung. Dabei spielt es keine Rolle, wie die Vokabeln gelernt werden: ob mit dem Schulbuch, mit Karteikarten oder mit einer beliebigen Sprachlern-App. Denn in der PROMPT-App lernen die Schüler*innen nicht Vokabeln, sondern wie sie für sich Lernroutinen aufbauen, um regelmäßig und damit erfolgreicher zu lernen. Das neue Angebot richtet sich an Schüler*innen der 4. bis 8. Klasse sowie an Eltern und Lehrkräfte.
„Die App basiert auf der Erkenntnis, dass es besser ist, regelmäßig ein bisschen zu lernen als alles auf einmal kurz vor dem Test oder der Klassenarbeit“, erläutert Dr. Jasmin Breitwieser, die gemeinsam mit Prof. Dr. Garvin Brod das Projekt „PROMPT – Prozesse selbstregulierten Lernens optimieren mittels digitaler Prompting-Techniken“ leitet. „Daher erinnert unsere App immer wieder daran. Aus der Forschung wissen wir zudem, wie wichtig es ist, auch immer wieder die Motivation und die Ziele für das Lernen ins Gedächtnis zu rufen. Das kann beispielsweise die geplante Sprachreise im Sommer sein oder das Ziel, die Halbjahresnote zu verbessern“, führt die Forscherin aus.
Die App wurde schrittweise und evidenzbasiert entwickelt. Es wurden also im Laufe des Projekts verschiedene Studien mit Vorversionen durchgeführt und die App entsprechend den Erkenntnissen immer weiter verbessert. Dabei untersuchte das wissenschaftliche Team, welche Rolle Lernpläne für den Lernerfolg spielen und ob und wie Erinnerungsmeldungen auf dem Smartphone helfen, eine Routine beim Lernen zu entwickeln.
Zusätzlich zur Lernplan-App haben die Forschenden weitere Materialien für verschiedene Zielgruppen erstellt. Zum Beispiel gibt der Comic „Vom Lern-Muffel zum Lern-Ninja“ Kindern und Jugendlichen Tipps, wie das Lernen leichter von der Hand geht und wie man sich gut auf anstehende Klausuren vorbereiten kann. Auch eine Folge des DIPF-Podcasts „Sitzenbleiben“ befasst sich mit dem Thema Lernplanung und Lernorganisation und richtet sich insbesondere an Eltern. Darin geben die Wissenschaftlerinnen Dr. Jasmin Breitwieser und Lea Nobbe Anregungen, wie Eltern das Lernen ihrer Kinder unterstützen können. Die Folge erscheint am heutigen 6. März. Die App wie auch die Podcastfolge sind auf allen gängigen Plattformen verfügbar.
Über das DIPF:
Das DIPF ist das Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation mit Standorten in Frankfurt am Main und in Berlin. Es will dazu beitragen, Herausforderungen in der Bildung und für das Erforschen von Bildung zu bewältigen. Dafür unterstützt das Institut Schulen, Kindertagesstätten, Hochschulen, Wissenschaft, Verwaltung und Politik mit Forschung, digitaler Infrastruktur und Wissenstransfer. Übergreifendes Ziel seiner Aktivitäten ist eine qualitätsvolle, verantwortliche, international anschlussfähige und Gerechtigkeit fördernde Bildung, die zudem bestmöglich erforscht werden kann. www.dipf.de
Pressekontakt:
Anke Wilde, DIPF, +49 (0)69 24708-824, a.wilde@dipf.de, pr@dipf.de
Dr. Jasmin Breitwieser, +49 (0)69 24708-375, j.breitwieser@dipf.de
Prof. Dr. Garvin Brod, +49 (0)69 24708-139, g.brod@dipf.de,
Die zentrale Studie zu selbstreguliertem Lernen als Basis für die App-Entwicklung:
Breitwieser, J., Nobbe, L., Biedermann, D., & Brod, G. (2023). Boosting self-regulated learning with mobile interventions: Planning and prompting help children maintain a regular study routine. Computers & Education, 104879. https://doi.org/10.1016/j.compedu.2023.104879
https://prompt-lernplan.app - Die PROMPT-Lernplan-App
https://www.dipf.de/de/dipf-aktuell/mediathek-1/das-dipf-zum-nachhoeren/lernplan... - Link zur Podcastfolge „Lernplanung und Lernorganisation – Folge 37 des Podcasts Sitzenbleiben“
https://www.dipf.de/de/forschung/pdf-forschung/bien/lern-ninja_comic_final.pdf - Link zum Science Comic „Vom Lern-Muffel zum Lern-Ninja“
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Pädagogik / Bildung
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch
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