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Wissenschaft
Südkorea und Deutschland haben sich zum Ziel gesetzt, ihre Energiesysteme klimaneutral zu gestalten. Auf einem gemeinsamen Symposium der Korean Academy of Science and Technology (KAST) und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina wurden zentrale Themen der Energiewende diskutiert. Das heute veröffentlichte gemeinsame Ergebnispapier „Navigating the Energy Transition in Korea and Germany“ zeigt wissenschaftliche und technologische Herausforderungen in den fünf Themenbereichen Solartechnologien, Wasserstoff, Batterien, Netzmanagement und Zukunftstechnologien wie die Kernfusion auf und formuliert Empfehlungen für die Energiewende in Südkorea und Deutschland.
Das Ergebnispapier von KAST und Leopoldina führt auf, welche Herausforderungen für die Energiewende in Forschung und Entwicklung bestehen. So bieten Solartechnologien zwar die niedrigsten Stromerzeugungskosten, aktuelle Solarzellen nähern sich jedoch den Grenzen ihres Wirkungsgrades. Das Papier empfiehlt daher unter anderem, Innovationen für die nächste Photovoltaik-Generation verstärkt zu fördern. Wasserstofftechnologien sind in den Bereichen, die schwer zu elektrifizieren sind, ein großer Hoffnungsträger. Dafür sind jedoch Innovationen für eine effizientere, grüne Wasserstoffproduktion sowie für den Transport von Wasserstoff nötig.
Im Bereich der Batterietechnologien adressiert das Papier unter anderem die stark gestiegene Nachfrage nach Rohstoffen für die Batterieproduktion, die saisonal schwankende Verfügbarkeit erneuerbarer Energien und die damit verbundene Frage nach Speichern. Das Ergebnispapier empfiehlt, sowohl das Recycling von Batterien zu verbessern als auch saisonale Speicherlösungen weiterzuentwickeln. Um beim Netzmanagement die Diskrepanzen zwischen Bedarf und Verfügbarkeit erneuerbarer Energien steuern zu können, empfiehlt das Ergebnispapier unter anderem den Einsatz von KI. Auch sollte der Energiemarkt flexibler gestaltet werden, um auf die Schwankungen von Angebot und Nachfrage zu reagieren. In Bezug auf zukünftige Energiequellen kommt das Papier zu dem Schluss, dass Fusionsenergie und kleine modulare Reaktoren (Small Modular Reactors, SMR) langfristig eine Rolle in der Energieversorgung spielen könnten – allerdings gebe es derzeit noch viele Herausforderungen wie hohe Forschungs- und Investitionskosten, lange Entwicklungszyklen und Sicherheitsfragen.
Insgesamt spricht sich das Ergebnispapier für langfristige Finanzierungsmodelle für Forschung und Entwicklung aus, die Intensivierung des wissenschaftlichen Austauschs – insbesondere unter jungen Forscherinnen und Forschern – sowie die Entwicklung gezielter Ausbildungsprogramme zur Förderung qualifizierter Fachkräfte in der Energiebranche. Zudem werden konkrete Kooperationsmöglichkeiten und Prioritäten für bilaterale Forschungsprojekte identifiziert.
Das Ergebnispapier „Navigating the Energy Transition in Korea and Germany“ wurde auf Englisch veröffentlicht und kann im Original oder in einer deutschen Arbeitsübersetzung auf der Website der Leopoldina abgerufen werden: https://www.leopoldina.org/kast-leopoldina
Die KAST ist eine der strategischen Partnerakademien der Leopoldina in Asien. Regelmäßig werden auf der Basis eines seit 2012 bestehenden Kooperationsabkommens gemeinsame Symposien durchgeführt. Das insgesamt achte Symposium wurde von der KAST und der Leopoldina am 14. und 15. Januar 2025 in Seoul/Südkorea unter dem Titel „Perspectives on Energy Transition“ veranstaltet. Die wissenschaftliche Koordination übernahmen Prof. Dr. Wolfgang Marquardt für die Leopoldina und Prof. Dr. Nam-Gyu Park für die KAST.
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Über die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina:
Als Nationale Akademie der Wissenschaften leistet die Leopoldina unabhängige wissenschaftsbasierte Politikberatung zu gesellschaftlich relevanten Fragen. Dazu erarbeitet die Akademie interdisziplinäre Stellungnahmen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse. In diesen Veröffentlichungen werden Handlungsoptionen aufgezeigt, zu entscheiden ist Aufgabe der demokratisch legitimierten Politik. Die Expertinnen und Experten, die Stellungnahmen verfassen, arbeiten ehrenamtlich und ergebnisoffen. Die Leopoldina vertritt die deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien, unter anderem bei der wissenschaftsbasierten Beratung der jährlichen G7- und G20-Gipfel. Sie hat rund 1.700 Mitglieder aus mehr als 30 Ländern und vereinigt Expertise aus nahezu allen Forschungsbereichen. Sie wurde 1652 gegründet und 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften Deutschlands ernannt. Die Leopoldina ist als unabhängige Wissenschaftsakademie dem Gemeinwohl verpflichtet.
Medienkontakt:
Julia Klabuhn
Kommissarische Leiterin der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Energie, Meer / Klima, Wirtschaft
überregional
Kooperationen, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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