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Vertrag sichert langfristige Zusammenarbeit zur Bewahrung und Weitergabe des materiellen und immateriellen Erbes der Sukuma
Oldenburg. Wie kann gemeinschaftliche Museumsarbeit mit Kulturgut aus kolonialen Kontexten mit der Herkunftsgesellschaft gestaltet werden? Im Dezember 2024 war eine Delegation des Sukuma Museums, Bujora Kulturzentrums in Kisesa, Mwanza, Tansania im Rahmen des Projektes „Gemeinsames Lernen von/mit geteiltem Erbe“ zu Gast im Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg. Eine langfristig angelegten Kooperationsvereinbarung wurde nun beim Gegenbesuch von Museumsdirektorin Dr. Ursula Warnke in Tansania am 24. Februar 2025 unterzeichnet.
Austausch und Wissenstransfer
Das mehrtägige Treffen mit dem Direktor des Sukuma Museums, Pfarrer Ananias Fikiri Mkanzabi, und Pfarrer Emmanuel Yohana Lyanga im Dezember 2024 in Oldenburg diente dem Austausch über die museale Praxis wie Objektdokumentation, Konservierung und Vermittlung sowie der Erarbeitung der Maßnahmen für die Kooperation. Ein zentraler Aspekt ist die Ausstattung des Sukuma Museums mit konservatorischem und technischem Know-How. Insbesondere im Fokus steht auch der gegenseitige Wissenstransfer zu Sammlung und Museumspraxis. Bereits 2020 war das Sukuma Museum im Rahmen des von der VolkswagenStiftung finanzierten Verbundforschungsvorhabens „PAESE- Provenienzforschung in außereuropäischen Sammlungen und der Ethnologie in Niedersachsen“ ein internationaler Partner.
Die jetzt geschlossene Kooperationsvereinbarung ist ein Erfolg der erneuten Zusammenarbeit und sichert den langfristigen und nachhaltigen Austausch zwischen den beiden Museen über das Projektende im April 2025 hinaus.
„Das Bujora Kulturzentrum und Sukuma Museum ist von fundamentaler Bedeutung, um die Identität der Sukuma in Tansania zu bewahren. Daher freuen wir uns über die Kooperation mit dem Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg.“, sagt Pfarrer Ananias Fikiri Mkanzabi, Direktor des Sukuma Museums.
„Die gemeinsame Arbeit können wir nun langfristig vertiefen. Wir übernehmen Verantwortung für in der Vergangenheit begangenes Unrecht und wollen zum nachhaltigen Erhalt von Sammlung und immaterieller Kultur der Sukuma beitragen.“, sagt Dr. Ursula Warnke, Direktorin des Landesmuseums.
Geteiltes Erbe und gemeinsame Verantwortung
Ein großer Teil der ethnologischen Objekte aus Tansania im Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg stammt aus der Sammlung von Wilhelm, Johannes und Friedrich Langheld. Diese waren Ende des 19. Jahrhunderts als Angehörige der „Kaiserlichen Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika“ und des „Deutschen Antisklaverei-Komitees“ im heutigen Tansania stationiert. Innerhalb der Langheld-Sammlung bilden die Objekte der Sukuma einen Schwerpunkt. Diese Sammlung war der Anlass, das Projekt "Gemeinsames Lernen von/mit geteiltem Erbe" zu initiieren. Es wird von der Niedersächsischen Staatskanzlei für einen Projektzeitraum von September 2024 bis April 2025 gefördert. Ziel ist es, die Beziehungen zwischen Tansania und Deutschland im Hinblick auf den gemeinsamen Erhalt des materiellen und immateriellen Kulturerbes sowie museale Tätigkeiten zu stärken.
Die Partnerinstitution, das Sukuma Museum in Mwanza, Tansania spielt eine zentrale Rolle für die Bewahrung und Weitergabe der Kultur der Sukuma. Es versteht sich als eine community-basierte Institution, die traditionelle und zeitgenössische Kunstformen der Sukuma fördert und jüngeren Generationen den Zugang zu ihrem kulturellen Erbe ermöglicht.
https://sukumamuseum.org/
https://ccc.deutsche-digitale-bibliothek.de/en/content/fragen-antworten (Eng/De)
https://www.postcolonial-provenance-research.com/paese/sammlungen/landesmuseum-n... (Eng/De)
https://www.naturundmensch.de/themen/koloniale-kontexte (De)
1_ Museumsdirektorin Dr. Ursula Warnke unterzeichnet die Kooperationsvereinbarung mit dem Sukuma Mus ...
Landesmuseum Natur und Mensch
Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg
2_Die Delegation des Sukuma Museums zu Gast in Oldenburg.
Jörg Hemmen
Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg
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Deutsch
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