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Neben den klassischen an Architektur und Bauingenieurwesen orientierten Preisen vergibt der Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg e.V. (AIV) jährlich auch einen Sonderpreis in der Fachsparte „Freie Kunst“. Dieses Jahr waren beim AIV-Schinkel-Wettbewerb mit Lea Kloss und Anne-Marie Fink zwei Studentinnen der Hochschule Bielefeld erfolgreich, die am Campus Minden im Bachelor Architektur studieren und mit ihrem Entwurf Leistung und Leben der Berliner Arbeiterschaft sichtbar machen wollen.
Berlin/Minden (hsbi). Bei der gestrigen Verleihung des Schinkelpreises in Berlin konnten Lea Kloss und Anne-Marie Fink in der Fachsparte „Freie Kunst“ den Sonderpreis der Stiftung Berliner Leben erringen. Ihre Arbeit nannten die beiden Bachelorstudierenden des Studiengangs Architektur am Campus Minden der Hochschule Bielefeld (HSBI) „Schichtwechsel“. Die gestellte Aufgabe lautete, das Areal rund um den Bahnhof Berlin Südkreuz gestalterisch zu beleben. Ausgehend von den vier Himmelsrichtungen enthält der Entwurf von Kloss und Fink jeweils an vier Plätzen des Areals künstlerische Installationen, mit denen die historische und die soziale Dimension des Ortes hervorgehoben wird.
Sichtbarmachung der Bedeutung von Arbeit und Arbeiterschaft für die Errichtung und Funktion des öffentlichen Ortes
In der Bewertung der Jury heißt es: „Ein zentraler Gedanke der Installationen ist der Bezug auf die Arbeiterbewegung und die Sichtbarmachung der Bedeutung von Arbeit und Arbeiterschaft für die Errichtung und Funktion des öffentlichen Ortes.“ Den beiden Preisträgerinnen ging es dabei auch um die Auflockerung und Öffnung der Plätze rund um den Bahnhof für alle Bürger:innen. So planen sie für den Platz Süd beispielsweise die Vorführung des Films „Metropolis“ von Fritz Lang, der u.a. den Konflikt zwischen den in der Oberstadt wohnenden Reichen und der Arbeiterschaft thematisiert. Für den Platz Ost sieht der Entwurf der beiden Studierenden eine gerüstartige, sechs Meter hohe, gekrümmte und verdrehte Skulptur aus recyceltem Stahl vor. „Hierbei verweisen das Material und seine Wiederverwendung auf die Geschichte und die Mühen der Arbeiterschaft“, so die Jury, die von der „Vielgestaltigkeit des Ansatzes und der intensiven Auseinandersetzung des Entwurfes mit den Besonderheiten des Areals“ überzeugt wurde. „Der Bahnhof als Ort, an dem verschiedene soziale Schichten aufeinandertreffen und sich mischen und der durch seine Funktion täglich zentrales Element auf dem Weg zur Arbeit ist, wird in seiner Vielgestaltigkeit und seinen unterschiedlichen Bedeutungen beleuchtet.“
Breit aufgestelltes Bauwesen-Studienangebot am HSBI-Campus Minden
Lea Kloss und Anne-Marie Fink wurden bei der Arbeit betreut durch Prof. Bettina Georg, die im Rahmen des Bachelorstudiums Architektur am Campus Minden das Modul „Freies Gestalten“ anbietet. „Die beiden Studentinnenerzählen mit ihrem Entwurf eine Geschichte und reagieren damit auf den Ort und seinen historischen Kontext“, erläutert Prof. Georg, die am Campus Minden das Lehrgebiet Grundlagen des Entwerfens vertritt. Neben Architektur werden an der HSBI in Minden im Feld des Bauwesens auch die Bachelorstudiengänge Bauingenieurwesen und Projektmanagement Bau angeboten sowie der Masterstudiengang Integrales Bauen.
Der AIV-Schinkel-Wettbewerb, so der offizielle Name des Schinkelpreises, lehnt sich an an den Architekten und Stadtplaner Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) und wird seit 1855 als Förder- und Ideenwettbewerb jährlich für junge Planer:innen ausgerichtet, um deren Kreativität für die Lösung zukunftsorientierter Planungsaufgaben zu wecken. Neben der Förderung des technisch-wissenschaftlichen Nachwuchses initiiert der Wettbewerb einen Dialog zwischen Stadtöffentlichkeit, Fachleuten, Verwaltung und Politik. Er zielt darauf ab, Interesse für ein Gebiet zu wecken, Sensibilität im Umgang mit dem Bestand zu entwickeln, die Bedeutung für die Umgebung aufzuzeigen und somit zur Qualifizierung der Aufgabenstellung einer formellen Planung beizutragen.
https://www.hsbi.de/presse/pressemitteilungen/schinkelpreis-vergeben-zwei-hsbi-a... Pressemitteilung auf www.hsbi.de
Anne-Marie Fink (l.) und Lea Kloss (r.) erhielten für ihre Arbeit „Schichtwechsel“ in der Fachsparte ...
Sebastian Gabsch
Für den Platz Ost sieht der Entwurf der beiden Studierenden eine gerüstartige, sechs Meter hohe, gek ...
Lea Kloss/Anne-Marie Fink
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Bauwesen / Architektur
überregional
Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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