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18.03.2025 10:00

Internationale Studierende – ein wirtschaftlicher Gewinn für Deutschland

Michael Flacke Pressestelle
Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V.

    Jeder Jahrgang internationaler Studierender trägt langfristig rund acht Mal mehr zu den Einnahmen der öffentlichen Haushalte bei, als der Staat für ihn per Saldo investiert. Dies zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Allein die rund 80.000 internationalen Studierenden, die ihr Studium mit Abschlussabsicht 2022 begonnen haben, zahlen im Laufe ihres Lebens knapp 15,5 Milliarden Euro mehr an Steuern und Abgaben, als sie Leistungen vom deutschen Staat erhalten. Bei stabiler Bleibequote wiederholt sich dieser Effekt mit jedem Anfängerjahrgang.

    „Die neue IW-Studie belegt auf beeindruckende Weise die volkswirtschaftliche Bedeutung internationaler Studierender für Deutschland. Obwohl die meisten Hochschulen keine Studiengebühren erheben, leisten internationale Studierende im Laufe ihres Arbeitslebens deutlich höhere Beiträge für unser Gemeinwesen, als Deutschland für ihr Studium und darüber hinaus investiert. Internationale Studierende sind in vielfacher Hinsicht ein Gewinn für unser Land, natürlich wissenschaftlich, aber auch wirtschaftlich“, sagte DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee.

    „Investitionen in die Ausbildung internationaler Studierender stärken die Fachkräftebasis und damit langfristig das Wirtschaftswachstum in Deutschland. Sie helfen mit dabei, die Herausforderungen des demografischen Wandels zu meistern. Dazu sind die Investitionen aus Sicht der öffentlichen Hand hochrentabel und stärken langfristig die öffentlichen Haushalte“, ergänzte IW-Direktor Prof. Dr. Michael Hüther.

    Investitionen amortisieren sich schnell

    Laut der IW-Studie rentieren sich Investitionen in internationale Studierende für Deutschland bereits nach wenigen Jahren: Bleiben 40 Prozent eines Jahrgangs nach dem Studium im Land, decken ihre Steuern und Abgaben bereits drei Jahre nach Studienende die hochschulischen Ausbildungskosten. Bei stabiler Bleibequote bringt jeder Jahrgang internationaler Studierender von Neuem 15,5 Milliarden Euro mehr an Steuern und Abgaben für die öffentlichen Haushalte ein, als der Staat an Ausgaben über ihr Leben hinweg aufwenden muss. Selbst bei einer Bleibequote von nur 30 Prozent würden die Einnahmen langfristig die Ausgaben um 7,4 Milliarden Euro übersteigen. Sollten 50 Prozent eines Jahrgangs langfristig in Deutschland bleiben, beläuft sich der Überschuss sogar auf 26 Milliarden Euro.

    Deutschland attraktiv im internationalen Vergleich

    Deutschland zählt zu den wichtigsten Zielländern weltweit und ist das beliebteste nicht-englischsprachige Studienland. Nach DAAD-Hochrechnungen studieren derzeit rund 405.000 internationale Studierende in Deutschland. Rund 65 Prozent der Studierenden mit Abschlussabsicht planen laut einer aktuellen DAAD-Umfrage, im Land zu bleiben. Aktuell hat Deutschland laut einer OECD-Studie zusammen mit Kanada die höchste Bleibequote internationaler Studierender weltweit: Zehn Jahre nach Studienbeginn sind noch 45 Prozent der Studierenden im Land.

    Enge Zusammenarbeit für erfolgreiche Integration unerlässlich

    Um möglichst viele internationale Studierende für den deutschen Arbeitsmarkt zu gewinnen, ist aus DAAD-Sicht ein attraktives Angebot an Stipendien für internationale Talente, eine enge Zusammenarbeit von Hochschulen, Unternehmen und Politik sowie eine gelebte Willkommenskultur unerlässlich. „Wir müssen die internationalen Studierenden, die im Laufe ihres Studiums mit Deutschland vertraut werden und nach einem Abschluss hier bleiben wollen, bestmöglich beim Einstieg in eine Karriere unterstützen“, so der DAAD-Präsident. Der DAAD fördere den erfolgreichen Übergang in den Arbeitsmarkt insbesondere mit seiner Fachkräfte-Initiative.

    Hintergrund

    Die IW-Studie betrachtet erstmals umfassend den wirtschaftlichen Beitrag internationaler Studierender von Studienbeginn bis Renteneintritt. Dabei werden die gesamtwirtschaftlichen und fiskalischen Effekte anhand dreier Szenarien zum Verbleib analysiert: In der ersten Variante bleiben 500 von 1.000 Studierenden nach dem Abschluss in Deutschland, von denen 375 bis zum Lebensende im Land verbleiben. Bei mittlerer Bleibequote bleiben 400 Studierende zehn Jahre und 200 langfristig. In der Variante mit niedrigerer Verbleibsquote bleiben 300 Studierende zehn Jahre und 75 dauerhaft in Deutschland. Aktuell liegt die Bleibequote laut OECD in Deutschland bei 45 Prozent.

    Die IW-Studie wurde aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der DAAD-Fachkräfteinitiative finanziert.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Katrin Fohmann
    Referatsleiterin S11
    Deutscher Akademischer Austauschdienst
    +49 228 882-8500
    fohmann@daad.de


    Weitere Informationen:

    https://static.daad.de/media/daad_de/infos-services-fuer-hochschulen/expertise-z... Kurzbericht IW-Studie
    https://static.daad.de/media/daad_de/infos-services-fuer-hochschulen/expertise-z... Langfassung IW-Studie


    Bilder

    Infografik Gesamtfiskalische Effekte internationaler Studierender in Deutschland
    Infografik Gesamtfiskalische Effekte internationaler Studierender in Deutschland

    IW Köln


    Anhang
    attachment icon Infografik: esamtfiskalische Effekte internationaler Studierender in Deutschland

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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