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Die deutsche Wirtschaft und der Arbeitsmarkt stecken in einer Schwächephase fest. Nachdem sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) seit Ende 2022 negativ entwickelt, ist auch für 2025 nur mit einem Wachstum von 0,2 Prozent zu rechnen. Die Zahl der Erwerbstätigen sinkt dagegen im Vergleich zum Vorjahr um 40.000 Personen auf 46,04 Millionen. Gleichzeitig steigt die Zahl der Arbeitslosen um 140.000 auf 2,92 Millionen Personen. Das geht aus der am Freitag veröffentlichten Prognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.
Der Arbeitsmarkt wird durch die schwache Konjunktur und die Transformationskrise beeinträchtigt. „Aus eigener Kraft wäre keine zeitnahe und durchgreifende Erholung der Wirtschaft absehbar. Die geplanten Fiskalpakete können die Konjunktur aber zum Jahresende beleben“, prognostiziert IAB-Ökonom Enzo Weber.
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung dürfte 2025 nur noch schwach um 60.000 auf 34,99 Millionen Personen wachsen. Dennoch wird damit ein neuer Höchststand erreicht. Der Anstieg beruht allerdings allein auf der sozialversicherungspflichtigen Teilzeitbeschäftigung, wohingegen die Zahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten sinkt. Ein Rückgang wird auch bei den Selbstständigen und mithelfenden Familienangehörigen sowie den marginal Beschäftigten erwartet.
Strukturelle Ursachen treiben die schwache Entwicklung der Zahl der Erwerbstätigen zunehmend voran und treffen insbesondere kleine Betriebe. Trotz sinkender Erwerbstätigkeit nimmt das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen um 0,2 Prozent auf 61,47 Milliarden Stunden zu.
Das Erwerbspersonenpotenzial dürfte 2025 um rund 50.000 auf 48,71 Millionen Personen anwachsen. Die demografische Alterung wird in den kommenden Jahren einem weiteren Anstieg immer mehr entgegenstehen. Weber betont: „Der deutsche Arbeitsmarkt befindet sich im Zangengriff von Wirtschafskrise und Fachkräftemangel. Verlieren die Firmen die Zuversicht auf eine Erholung, sinkt auch die Bereitschaft, neue Stellen zu schaffen oder Arbeitskräfte trotz schlechter Zeiten zu halten und für die Zukunft Jobs aufzubauen.“ Für die Transformation würden gerade technische Fachkräfte dringend gebraucht. Deshalb sei eine gezielte Weiterentwicklung und Qualifizierung von Arbeitskräften erforderlich.
Im Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit wird es 2025 mit einem Plus von 180.000 die meisten zusätzlichen Stellen geben. Für das Produzierenden Gewerbe ohne Baugewerbe und die Unternehmensdienstleister werden Rückgänge von 90.000 beziehungsweise 40.000 erwartet. In den Wirtschaftsbereichen Handel, Verkehr, Gastgewerbe wird ein Minus von 10.000 Stellen erwartet.
Die IAB-Prognose ist abrufbar unter: https://doku.iab.de/kurzber/2025/kb2025-03.pdf
Ein begleitendes Interview zur Prognose lesen Sie hier: https://www.iab-forum.de/iab-prognose-2025-wirtschaftskrise-trifft-auf-demografi...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
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Forschungsprojekte
Deutsch
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