idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
21.03.2025 10:52

Bundesweite Studie: Mehr als 90% der Studierenden nutzen KI-basierte Tools wie ChatGPT fürs Studium

Simon Colin Hochschulkommunikation
Hochschule Darmstadt

    KI-basierte Tools wie ChatGPT sind fest im Studienalltag angekommen. Mehr als 90% der Studierenden nutzen sie im Studium, wie eine deutschlandweite Umfrage von Forschenden aus dem Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Hochschule Darmstadt (h_da) jetzt ergab. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zur ersten Erhebung von 2023, hier lag die Nutzungsquote noch bei 63%. Beliebtestes Tool ist neben ChatGPT DeepL für Übersetzungen. 4.910 Studierende aus 395 Universitäten und Hochschulen hatten sich an der bundesweiten Studie beteiligt.

    KI-basierte Tools haben sich zu einem Standardwerkzeug für Studierende entwickelt. 91,6% der befragten Studierenden geben an, sie für das Studium zu nutzen (2023: 63,2%). Auch die Nutzungsfrequenz hat zugenommen: 26,2% der Befragten verwenden KI-Tools inzwischen sehr häufig im Studium (2023: 9,5%), 24,3% häufig (2023: 22.3%) und 19,1% gelegentlich (2023: 3,0%). Gaben 2023 noch 36,8% der Befragten an, KI-basierte Tools gar nicht zu nutzen, sind es nun nur noch 8,4%.

    Immer häufiger gebrauchen Studierende KI-Tools, um Verständnisfragen zu klären und um sich fachspezifische Konzepte erklären zu lassen (66,7%, 2023: 35,6%). Mehr als die Hälfte nutzt KI auch zur Textanalyse, Textverarbeitung und Texterstellung (51,7%, 2023: 24,8%), 48,9% für Übersetzungen (2023: 26,6%). Fast jede zweite Person greift für Recherchen und das Literaturstudium (46,2%, 2023: 28,6%) auf KI zurück sowie zur Problemlösung und Entscheidungsfindung (44,8%, 2023: 22,1%).

    Überdurchschnittlich hohe KI-Nutzungsquoten haben Studierende in den Ingenieurwissenschaften (95,5%). Weiterhin unterdurchschnittlich werden KI-basierte Tools von Studierenden im Bereich Kunst & Kulturwissenschaften genutzt (79,2%). Beliebteste Tools sind mit Abstand ChatGPT, hier speziell die kostenfreie Variante (81,5%), und DeepL für Übersetzungen (44,8%).

    „KI-basierte Tools wie ChatGPT sind inzwischen ein fester Bestandteil des Hochschulalltags und verändern die Art und Weise, wie Studierende lernen und arbeiten“, sagt Studienleiter Prof. Dr. Jörg von Garrel, Professor für Prozess- und Produktionsinnovation mit Schwerpunkt quantitative Sozialforschung am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der h_da. „Ziel der Untersuchung war es, ein fundiertes Verständnis über die Verbreitung, Intensität und Einsatzbereiche KI-gestützter Tools im Studium zu gewinnen. Die Ergebnisse unterstreichen, dass KI-basierte Tools innerhalb kurzer Zeit zu einem integralen Bestandteil des Studiums geworden sind und sich ihr Einsatzbereich kontinuierlich erweitert. Umso wichtiger bleibt daher, für einen kritischen und reflektierten Einsatz von KI-Tools zu sensibilisieren.“

    Das Team um Prof. Dr. Jörg von Garrel hat Studierende erneut auch zur privaten Nutzung von KI-basierten Tools befragt. Sie hat zwar ebenfalls deutlich zugenommen, liegt aber inzwischen unter der Nutzung für Studienzwecke: Demnach geben 85,4% der befragten Studierenden an, KI-Tools im privaten Bereich zu nutzen (2023: 67,0%). „Die Werte deuten darauf hin, dass KI-Tools inzwischen sowohl für akademische als auch für private Zwecke genutzt werden und dies immer selbstverständlicher“, schlussfolgert Prof. Dr. Jörg von Garrel.

    Die Studie:

    Joerg von Garrel, Jana Mayer (2025): Künstliche Intelligenz im Studium - Eine quantitative Längsschnittstudie zur Nutzung KI-basierter Tools durch Studierende (2023 & 2025). Online unter: https://doi.org/10.48444/h_docs-pub-533

    Zentrale Ergebnisse in der Übersicht finden sich im pdf anbei.

    Die Studie basiert auf einer nicht-probabilistischen Stichprobe, die durch Selbstselektion entstanden ist. Dies bedeutet, dass sie nicht als vollständig repräsentativ betrachtet werden kann. Dennoch wurden Studierende aus 395 Hochschulen in Deutschland kontaktiert, was etwa 92 % aller deutschen Hochschulen umfasst. Zudem wurden Maßnahmen zur Objektivität, Reliabilität und Validität umgesetzt, sodass die Ergebnisse unter Berücksichtigung der Diffusion von KI als reproduzierbar gelten können.

    Hochschule Darmstadt (h_da)
    Die Hochschule Darmstadt (h_da) ist eine der größten deutschen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs). Sie bietet ihren aktuell 14.500 Studierenden ein praxisnahes und anwendungsorientiertes Studium in den Bereichen MINT, Wirtschaft und Gesellschaft sowie Architektur, Medien und Design. Viele Projekte und Inhalte in Studium, Forschung und gesellschaftlichem Transfer beschäftigen sich mit den Zukunftsthemen Nachhaltige Entwicklung, Mobilität und Digitalisierung. Die h_da betreibt ein eigenes Promotionszentrum Nachhaltigkeitswissenschaften und vergibt als erste und einzige deutsche Hochschule den akademischen Grad eines Doktors der Nachhaltigkeitswissenschaften. Visionär ist die europäische Hochschulallianz „European University of Technology (EUT+)“, der die h_da angehört: Gemeinsam mit acht weiteren Hochschulpartnern und gefördert von der EU-Kommission möchte die h_da zu einem neuen Hochschultyp zusammenwachsen – zur „Europäischen Universität“.

    Website h_da: https://h-da.de/
    Website EUT+: https://www.univ-tech.eu/


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Fachlicher Ansprechpartner für die Medien
    Hochschule Darmstadt
    Fachbereich Gesellschaftswissenschaften

    Prof. Dr. Jörg von Garrel
    Haardtring 100 – 64295 Darmstadt
    Tel +49 6151 – 533 60229
    Mail joerg.vongarrel@h-da.de


    Originalpublikation:

    https://doi.org/10.48444/h_docs-pub-533


    Bilder

    Prof. Dr. Jörg von Garrel
    Prof. Dr. Jörg von Garrel
    Privat
    Privat


    Anhang
    attachment icon Pressemitteilung als pdf

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Gesellschaft, Informationstechnik
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).