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30.08.2004 13:43

Bonner Schlosskirche: Auch als Hochzeitskirche sehr beliebt

Frank Luerweg Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    "Wegen der Schlosskirche bin ich nach Bonn gekommen". Mit diesem klaren Bekenntnis beschreibt Professor Dr. Reinhard Schmidt-Rost, Universitätsprediger und Professor für Praktische Theologie, sein Verhältnis zum "eingebauten" Gotteshaus im Hauptgebäude der Universität Bonn.

    Aus Kiel zog es den evangelischen Pfarrer und Psychologen 1999 an den Rhein. "Die Helligkeit und Wärme des hohen Raumes machen ihn offen und leicht - so soll auch der Glaube sein, der hier vermittelt wird", so Schmidt-Rost. "Denn der Glaube soll den Menschen das Leben leichter machen."

    Doch auch die Vergangenheit der Schlosskirche, deren helle Glocken sonntags um 11 Uhr zum Gottesdienst und mittwochs um 13 Uhr zum Friedensgebet der Theologie-Studenten rufen, hat es in sich. Sie ist natürlich ein Stück Bonner Stadtgeschichte: 1777, nach einem verheerenden Brand, wurde die damalige Schlosskapelle des Kurfürsten und Erzbischofs von Köln mehr oder weniger notdürftig (aber doch kunstvoll) an die heutige Stelle gesetzt. Die alte Kapelle befand sich dort, wo heute die Aula ist. Da der Raum genauso hoch sein sollte wie der Hauptteil der Residenz, erhielt er seine beeindruckende Höhe. Von barocker Prachtentfaltung hatte man sich zu dieser Zeit aber schon verabschiedet: Nüchterner Louis XVI-Stil prägt den Innenraum.

    Die "katholische" Vergangenheit der Kirche ist dem Universitätsprediger wichtig: "Die evangelischen Christen werden immer wieder an die gemeinsame Vergangenheit der Konfessionen erinnert." Lange konnte sich der letzte Kölner Erzbischof damals nicht an seiner neuen Kapelle freuen. 1794 zogen mit den Franzosen neue Sitten in Bonn ein. Die Kirche diente als Lagerhaus, Stall und "Tempel der Vernunft". Aber auch die Franzosen hielten sich nicht lange am Rhein. Nach der Niederlage Napoleons fiel das Rheinland an Preußen - und das war protestantisch. 1817 wurde aus der ehemaligen kurkölnischen Hofkapelle die erste evangelische Kirche in Bonn. Eine protestantische Kirche mitten im katholischen Rheinland? Trotz solch schwieriger Startbedingungen fand man - typisch rheinisch - rasch zu friedlicher Koexistenz.

    Nach Gründung der Universität 1818 hatte die Kirche eine Doppelfunktion als Gemeinde- und Universitätskirche, die das Leben im Gotteshaus heute noch prägt. Wie das ganze Hauptgebäude, so fiel die Schlosskirche dem schweren Bombenangriff am 18. Oktober 1944 zum Opfer. Gegen manchen Einspruch wurde aber mit dem Hauptgebäude auch die Schlosskirche in den 50-er Jahren wieder aufgebaut.

    "Als Universitätsprediger habe ich dafür zu sorgen, dass während des Semesters sonntags anspruchsvolle Gottesdienste gehalten werden", erklärt Professor Schmidt-Rost. Mit zahlreichen Aktionen wie dem Credo-Projekt, mit Vorträgen und Konzerten und nicht zuletzt dem "Bonner Predigtpreis" schärft er das Profil der Kirche. Und bei den Bonner Bürgern und (ehemaligen) Studierenden ist sie nach wie vor als "Hochzeitskirche" sehr beliebt.

    Hinweis für die Redaktionen: Ein Foto zu dieser Pressemitteilung finden Sie unter: www.uni-bonn.de >> Aktuelles >> Presseinformationen. Bildautor: Wolfgang G. Klein

    Ansprechpartner:
    Prof. Dr. Reinhard Schmidt-Rost
    Evangelisch-Theologische Fakultät
    Telefon: 0228/73-7604
    E-Mail: R.Schmidt-Rost@uni-bonn.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Philosophie / Ethik, Religion
    regional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

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