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Wissenschaft
Wie kann die Neurophysiologie auch in Zeiten des technischen und gesellschaftlichen Umbruchs dazu beitragen, Hirnfunktionen weiterhin besser zu verstehen und zu erhalten? Diese Frage beschäftigt Prof. Dr. Jan Rémi, den neuen Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung (DGKN) e.V. Der Münchner Neurologe und Epilepsie-Experte möchte im 75. Jubiläumsjahr der Fachgesellschaft nach außen tragen, wie Patientinnen und Patienten von neurophysiologischen Methoden als wichtiger Bestandteil der neurologischen Versorgung und Wissenschaft profitieren – von der Diagnostik bis zur Therapie.
Als stellvertretender Klinikdirektor der Neurologie und Leiter des Epilepsie-Zentrums sowie der EEG-Video-Monitoring-Einheit am LMU Klinikum München leitet Professor Rémi auch die EEG-Kommission der DGKN.
Brücke zwischen Klinik, Praxis und Forschung
„Neuronale Funktion: Verstehen, Erhalten, Modulieren“ lautet das Motto des DGKN-Kongresses 2026, den Professor Rémi als Kongresspräsident leiten wird. Er will eine Brücke bauen zwischen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, Kliniken und Wissenschaft. Neue Technologien, wie Künstliche Intelligenz und Brain-Computer-Interfaces, die das Fachgebiet in Klinik und Forschung prägen, sind gezielt in das Kongress- und Fortbildungsprogramm integriert. Besonders wichtig ist ihm, junge Medizinerinnen und Mediziner für das Fach zu begeistern. Denn: „Neurophysiologie ist der logische nächste Schritt nach der körperlichen Untersuchung – sie macht sichtbar, was im Gehirn und Nervensystem passiert“, so Professor Rémi im Interview mit der Pressestelle der DGKN.
Medizinischer Fortschritt braucht kritischen Geist, Geld und Freiraum
Zugleich warnt Professor Rémi vor gesellschaftlichen Entwicklungen, die neurophysiologische Expertise gefährden könnten. Der zunehmende wirtschaftliche Druck im Gesundheitswesen führe dazu, dass spezialisierte Diagnostik wie EEG, Nervenleitmessungen oder Schlafanalysen im Klinikalltag immer weniger Raum finde. „Dabei sind diese Verfahren entscheidend für eine präzise neurologische Versorgung“, so Professor Rémi. Die zunehmende Integration von KI und Big Data in der Neurophysiologie sei von grundlegender Bedeutung für den Fortschritt, auch wenn sie die menschliche Intelligenz und Erfahrung nicht unkritisch ersetzen dürfe. International blickt er mit Sorge auf die Situation in den USA, wo aktuell viele Forschungsstellen gekürzt werden. „Das zeigt, wie wichtig es ist, das Privileg der Freiheit der Wissenschaft in Europa zu schützen und zu nutzen, um kritische Fragen zu stellen und diese zu diskutieren – und die neurophysiologische Kompetenz der Neurologie dauerhaft zu sichern.“
Das vollständige Interview lesen Sie auf https://dgkn.de.
Kontakt zur Pressestelle der DGKN
Sandra Wilcken, c/o albertZWEI media GmbH, Tel.: +49 (0) 89 461486-11, E-Mail: presse@dgkn.de
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Die Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung (DGKN) e.V. vertritt die Interessen von Medizinerinnen und Medizinern sowie Forschenden, die auf dem Gebiet der klinischen und experimentellen Neurophysiologie tätig sind. Die wissenschaftlich-medizinische Fachgesellschaft mit über 4.400 Mitgliedern fördert die Erforschung von Gehirn und Nerven, sichert die Qualität von Diagnostik und Therapie neurologischer Krankheiten und treibt Innovationen auf diesem Gebiet voran. Sie ist aus der 1950 gegründeten „Deutschen EEG-Gesellschaft“ hervorgegangen. https://dgkn.de
Prof. Dr. med. Jan Rémi - weitere Bilder unter https://dgkn.de/dgkn/presse/bilddatenbank
© DGKN
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Personalia
Deutsch
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