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Universität Jena bietet ab Oktober erstmals Aufbaustudiengang "Liturgiewissenschaft" an. Interessenten für den neuen Studiengang müssen sich bis zum 17. September bewerben.
Jena (31.08.04) Aus der Werbung wissen wir, dass die Verpackung wichtig für den Verkauf und die Akzeptanz des "Produkts" ist. Doch die Verpackung, das Ambiente spielt auch in anderen Bereichen zunehmend eine Rolle. Mit der "Verpackung" des Gottesdienstes beschäftigt sich ein neuer Aufbaustudiengang an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Zum kommenden Semester bietet die Theologische Fakultät erstmals "Liturgiewissenschaft" an.
Der Studiengang, der gerade erst genehmigt wurde, ist ein Kooperationsprojekt der Universitäten Jena, Halle, Leipzig und Erfurt. Das ökumenische Projekt - in Erfurt sind Katholiken beteiligt - ist eine Innovation im deutschen Hochschulsystem: Liturgiewissenschaft gibt es an keiner anderen Evangelisch-Theologischen Fakultät. Zugangsvoraussetzung für den viersemestrigen Studiengang, der für jegliche Konfession offen ist, ist ein Abschluss in Kirchenmusik oder Theologie. Nach erfolgreich absolviertem Studium, das auch berufsbegleitend durchgeführt werden kann, wird der Titel "Magister/Magistra Artium" verliehen.
Es wird nur ein Studiengang für Spezialisten, dessen sind sich die Theologen bewusst. Aber die Beschäftigung mit den Riten, Bildern und Gegenständen der Kirche ist wichtig - auch für den besseren Kontakt zu den Gläubigen. Die Form der kirchlichen Zeremonie ist Teil der Botschaft. "Es genügt nicht nur, im Gottesdienst das Richtige und Wichtige zu sagen", ist sich Prof. Dr. Martin Wallraff sicher. "Man muss auch die Frage lösen, wie bringe ich es an die Frau und den Mann", betont der Jenaer Koordinator des neuen Studiengangs.
Welche Bilder kann man im Gottesdienst haben? Wie kann man die Einnahme des Abendmahls gestalten? Auf solche und ähnliche Fragen müssen immer wieder aktuelle und individuelle Antworten gefunden werden. Der neue Studiengang ermöglicht Reflexionen über die Mittel und Methoden. Und er bringt den Studenten den "reichen Kirchenschatz Thüringens näher", wie der Kirchenhistoriker Wallraff betont. Im Freistaat gibt es eine Vielzahl an Taufsteinen, Abendmahlsgeräten, Orgeln und vieles mehr, was als Teil der Liturgie zum Einsatz kommt. Kenntnisse darüber werden nicht nur für theologische Zwecke benötigt. Auch im Bereich des Denkmalschutzes und für volkskundliche Ausstellungen bietet der neue Studiengang einen enormen Fundus.
Die Hintergründe vieler Handlungen müssen den Pfarrern und Kirchenmusikern ebenfalls bewusst sein: Warum benutzt die Katholische Kirche z. B. Weihrauch bei ihren Messen und die Lutheraner nicht? Hier setzt vor allem der Jenaer Schwerpunkt an, der kirchenhistorisches Wissen beiträgt, aber auch - in Zusammenarbeit mit dem Bereich Volkskunde - kulturwissenschaftliche Bausteine.
Interessenten für den neuen Studiengang müssen sich bis zum 17. September bei der Universität Jena, Dez. 1, 07740 Jena bewerben. Weitere Informationen zu den Bewerbungsmodalitäten im Internet unter: http://www.uni-jena.de/Bewerbung.html.
Kontakt:
Prof. Dr. Martin Wallraff
Theologische Fakultät der Universität Jena
Fürstengraben 6, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 941130, Fax: 03641 / 941137
E-Mail: Martin.Wallraff@uni-jena.de
http://www.uni-jena.de/Bewerbung.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Kunst / Design, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Religion
überregional
Organisatorisches, Studium und Lehre
Deutsch
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