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Wissenschaft
Realistisches Spiel auf internationalem Parkett
Tübinger Studierende nehmen Ende März an UN-Konferenzsimulation in New York teil
Zu einem heiklen Sachthema der internationalen Politik die Position eines UNO-Mitgliedsstaates vertreten, mit griffigen Argumenten vor einem großen Publikum überzeugen, strittige Themen verhandeln - das sind die Aufgaben, die auf 22 Tübinger Studierende Ende März/Anfang April in New York warten. Die Gruppe der Eberhard-Karls-Universität nimmt am "Model United Nations" (MUN) teil, dem größten Simulationsspiel der UN. Seit 1946 kommen jedes Jahr in der Woche vor Ostern über 2000 Studierende für fünf Tage nach New York, um vor Ort die Diplomatie der Vereinten Nationen zu simulieren. Eine Delegation aus Tübingen ist zum dritten Mal dabei bei dem Projekt.
Seit November bereiten sich die 22 Tübinger Studenten verschiedener Fachrichtungen am Institut für Politikwissenschaft unter Leitung von Professor Volker Rittberger auf die Simulation vor. Während der Konferenzwoche soll die Tübinger Gruppe die Bundesrepublik Deutschland in allen Facetten repräsentieren. Wie in der realen UN werden bei MUN die Delegationen in Organen und Ausschüssen debattieren, informelle Verhandlungen führen und Resolutionen zu unterschiedlichen Themenkomplexen verfassen. Da Deutschland derzeit die EU-Ratspräsidentschaft wahr nimmt, wird die Tübinger Studentendelegation in New York die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU-Staaten in den UN-Gremien vertreten.
Ohne intensive Vorbereitung geht bei der Konferenz nichts: Erst einmal müssen die Studenten das System der Vereinten Nationen genau kennen. Welche Komitees gibt es, was diskutieren die Diplomaten dort, was sind die rechtlichen Grundlagen? Und um die Standpunkte der Bundesrepublik so realistisch wie möglich zu vertreten, müssen die Tübinger die deutsche Außenpolitik genau beobachten und sich in die Positionen einarbeiten. Ausgangsbasis für die 22 Studenten ist ein speziell konzipiertes Seminar des Politologen Prof. Volker Rittberger. Außerdem treffen sich die Studenten zu wöchentlichen Workshops und mehreren Kompaktphasen unter Leitung der Amerikanerin Lisa McDonald, die seit vielen Jahren bei MUN mitwirkt. Den Verlauf der Konferenzsimulation, Redewendungen und die Regeln für die Sitzungsabläufe müssen die Tübinger bis Ende März parat haben. Weil Englisch Konferenzsprache ist, werden auch die vorbereitenden Veranstaltungen in englischer Sprache gehalten - ein Modellversuch am Institut für Politikwissenschaft.
Die MUN-Konferenz bietet den Studenten aus aller Welt die Möglichkeit, Erfahrungen im Bereich der internationalen Politik und multilateralen Konferenzdiplomatie zu sammeln. In New York diskutieren die jungen Historiker, Juristen, Wirtschaftswissenschaftler und Politologen globale Fragen unter Bedingungen, die mit der wirklichen Politik weitgehend übereinstimmen. Die Tübinger Studenten sehen das realistische Simulieren als einzigartige Chance zu interkulturellem Lernen. Allerdings ist die Teilnahme an den Projekt nicht ganz billig, für Flug und Essen müssen die Studenten selbst aufkommen. Deshalb ist die Gruppe auf der Suche nach weiteren Förderern - neben der Bosch-Stiftung und dem Universitätsbund, die ihre Unterstützung bereits zugesagt haben.
Nähere Informationen:
Prof. Volker Rittberger
Institut für Politikwissenschaft
Tel. 07071/ 29-74957 oder 07071/ 29-78372
Fax. 07071/ 29-2417
Lisa J. McDonald
Tel. 07071/ 550171
Melanie Zimmer
Pressekommitee des Projektes
Tel. 07071/ 792314
e-mail: schum.zimm@t-online.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Politik, Recht
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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