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22.04.2025 09:56

Mehr Freiraum für kluge Köpfe: 9,7 Mio. Euro für "Momentum"-Projekte

Jens Rehländer Stabsreferat Kommunikation
VolkswagenStiftung

    Mit der "Momentum"-Förderung unterstützt die Stiftung Professor:innen in einem frühen Karrierestadium dabei, ihre Forschung weiterzuentwickeln und neue Themen anzustoßen. 11 neue Projekte werden jetzt mit insgesamt rd. 9,7 Mio. Euro gefördert, unter anderem in Münster, Aachen, Tübingen und Osnabrück. Sie befassen sich beispielsweise mit neuen Antibiotika, Meinungsmache im Internet, künstlicher Haut und Robotern.

    Viele Wissenschaftler:innen haben nach ihrer ersten festen Professur große Pläne – doch der Unialltag lässt oft wenig Raum für strategische Weiterentwicklung. Hier setzt die Förderinitiative "Momentum – Förderung für Erstberufene" (https://www.volkswagenstiftung.de/de/foerderung/foerderangebot/momentum-foerderu...) der VolkswagenStiftung an: Sie bietet Professor:innen drei bis fünf Jahre nach ihrer Berufung die Möglichkeit, ihre Forschung neu auszurichten. "Gerade in dieser wichtigen Phase brauchen Professor:innen Unterstützung, um ihre Arbeit langfristig und mutig zu gestalten", sagt Dr. Selahattin Danisman, Referent bei der VolkswagenStiftung. "'Momentum' gibt ihnen den nötigen Spielraum."

    Das Kuratorium der Stiftung hat jetzt für 11 neue Projekte insgesamt rund 9,7 Mio. Euro bewilligt. Vier davon kurz vorgestellt:

    A Machine Learning-Driven Pipeline for Predicting and Producing Novel Antibiotics (Prof. Dr. Nadine Ziemert, Universität Tübingen, rd. 940.000 Euro)

    Mikroorganismen produzieren viele chemische Verbindungen, die als Grundlage für wichtige Medikamente wie Antibiotika dienen. Doch bei vielen dieser Stoffe ist entweder unbekannt, ob und wann sie produziert werden, oder sie werden von Bakterien produziert, die im Labor nicht wachsen. Prof. Dr. Nadine Ziemer will diese Problematik lösen, indem sie Bioinformatik und Labortechniken miteinander verbindet und eine Forschungs-Pipeline entwickelt, die von der bioinformatischen Vorhersage aus genetischen Daten bis zum ersten Test von neuen, bisher nicht erforschten Wirkstoffen die ersten Schritte für die Entdeckung neuer Antibiotika abbildet.

    Hot SciComm Lab. Researching Science Communication in Multimodal Controversies (Prof. Dr. Julia Metag, Universität Münster, rd. 840.000 Euro)

    Klimawandel, Impfen, Künstliche Intelligenz – bei diesen Themen kochen die Emotionen oft hoch, vor allem online. Die Informationen kommen durch Texte, Bilder, Videos, Memes – sowie KI-generierte Inhalte. Das neue "Hot Science Communication Lab" will erforschen, wie diese vielfältige Mischung aus Medien unsere Meinung zu Wissenschaftsthemen beeinflusst – und was das für die Kommunikation von Forschung bedeutet. Die Forscherin analysiert beispielsweise die unterschiedlichen Medienarten und misst, wie Menschen körperlich auf bestimmte Inhalte reagieren. Das Projekt umfasst zudem internationale Forschungsaufenthalte, ein Fellowship-Programm für Gastwissenschaftler:innen sowie die enge Verzahnung mit dem geplanten Masterstudiengang "Knowledge & Communication". Ziel ist es, fundierte Erkenntnisse für eine zeitgemäße und wirksame Wissenschaftskommunikation zu gewinnen.

    ScarFree-3D: Learning to heal wounds without scars (Prof. Dr. Kerstin Bartscherer, Universität Osnabrück, rd. 930.000 Euro)

    Verletzungen hinterlassen oft unschöne Narben, die nicht nur das Aussehen sondern auch die Funktionalität der Haut beeinträchtigen. Die Herausforderung, Gewebe so zu behandeln, dass es ohne Narben heilt, ist riesig. Bei Stachelmäusen hingegen verheilen Wunden vollkommen narbenfrei. Prof. Dr. Kerstin Bartscherer will die Erkenntnisse aus ihrer Forschung an Stachelmäusen für den Menschen nutzbar machen. Dazu plant sie, einen innovativen Forschungszweig aufzubauen, der auf künstlich hergestellten Hautstrukturen basiert. Diese künstliche Haut könnte dabei helfen, neue Behandlungsmethoden zu entwickeln, die es ermöglichen, menschliche Haut genauso ohne Narben heilen zu lassen, wie es bei den Stachelmäusen der Fall ist.

    Designing Meaningful Robots for Long-term Human-Robot Interactions in the Field (Prof. Dr. Astrid Rosenthal-von der Pütten, RWTH Aachen, rd. 930.000 Euro)

    Die Forschung zur Interaktion zwischen Menschen und Robotern findet zumeist in Laborumgebungen statt, die nicht die Realität des Alltags widerspiegeln. Langfristige Studien im echten Leben sind nötig, um zu verstehen, wie und warum Menschen soziale Roboter nutzen. Da die momentan verfügbaren Roboter jedoch entweder zu teuer sind oder nicht gut zu den Bedürfnissen der Nutzer:innen passen, möchte die Forscherin zusammen mit Nutzer:innen Roboter entwickeln, die speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind. Sie sollen sich gut in den Alltag und die Umgebung integrieren lassen, einfach zu verändern und kostengünstig sein. So sollen Roboter entstehen, die auf lange Sicht nützlich sind und zudem die Forschung auf diesem Gebiet weiterbringen. Darüber hinaus soll ein neuer Masterstudiengang entstehen, der Studierende auf das Design von sozialen Technologien vorbereitet.

    Weitere bewilligte Projekte:

    Towards a Material-Oriented Theory of History (Prof. Dr. Lisa Regazzoni, Universität Bielefeld, rd. 940.000 Euro)

    Fractional quantum Hall phases for all-solid-state quantum computing (Prof. Dr. Thomas Weitz, Universität Göttingen, rd. 910.000 Euro)

    Advancing Quantum Dot Lightsources by Learning from Proteins (QuantumLeaP) (Prof. Dr. Marcus Scheele, Universität Tübingen, rd. 930.000 Euro)

    NEWCLEAR – Understanding the viral subversion of the nucleus (Prof. Dr. Rosa Lozano-Durán, Universität Tübingen, rd. 920.000 Euro)

    Scientific Discourse in Medieval Vernacular Texts (Prof. Dr. Racha Kirakosian, Universität Freiburg, rd. 790.000 Euro)

    Bridging the Gap Between Verbal Psychological Theories and Formal Statistical Modeling with Large Language Models (Prof. Dr. Daniel Heck, Universität Marburg, rd. 930.000 Euro)

    The Synthetic Immunological CAR-Synapse - Defining molecular benchmarks for efficient immune cell activation (Prof. Dr. Cornelia Monzel, Universität Stuttgart, rd. 670.000 Euro)

    INFORMATIONEN ZUR VOLKSWAGENSTIFTUNG

    Die VolkswagenStiftung ist eine eigenständige, gemeinnützige Stiftung privaten Rechts mit Sitz in Hannover. Sie ist die größte private deutsche wissenschaftsfördernde Stiftung und eine der größten Stiftungen hierzulande überhaupt. Ihre Mittel vergibt sie ausschließlich an wissenschaftliche Einrichtungen. In den mehr als 60 Jahren ihres Bestehens hat die VolkswagenStiftung rund 33.000 Projekte mit insgesamt mehr als 5,5 Mrd. Euro gefördert. Auch gemessen daran zählt sie zu den größten gemeinnützigen Stiftungen privaten Rechts in Deutschland.

    Weitere Informationen über die VolkswagenStiftung finden Sie unter https://www.volkswagenstiftung.de/stiftung/wer-wir-sind.

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    Die Presseinformation steht im Internet zur Verfügung: https://www.volkswagenstiftung.de/de/news/pressemitteilung/mehr-freiraum-fuer-kl...


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Selahattin Danisman
    +49 (0)511 8381-256
    danisman@volkswagenstiftung.de


    Weitere Informationen:

    https://www.volkswagenstiftung.de/de/foerderung/foerderangebot/momentum-foerderu... Die Förderinitiative "Momentum – Förderung für Erstberufene".
    https://www.volkswagenstiftung.de/stiftung/wer-wir-sind Weitere Informationen über die VolkswagenStiftung.
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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