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Eine bioabbaubare Gesichtsmaske als Zweikomponentensystem, die die Kollagenproduktion stimuliert und so zu einer nachhaltigen Hautverjüngung führen soll, haben Forschende des Fraunhofer-Translationszentrums für Regenerative Therapien TLZ-RT am Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC gemeinsam mit der B-COS GmbH entwickelt. Ausgelöst wird der Anti-Aging-Effekt durch Orthokieselsäure.
Die Vielfalt ist groß: Ob Tuch-, Gel-, Creme-, Heilerde-, Aktivkohle- oder Peel Off-Gesichtsmaske – die hochkonzentrierten Gesichtsauflagen gibt es für jedes Hautbedürfnis. Laut Werbeverspechen sollen sie gezielt gegen die natürliche Hautalterung wirken. Tatsächlich versorgen herkömmliche Gesichtsmasken die Haut mit Feuchtigkeit und polstern Fältchen kurzfristig auf – die Anti-Aging-Versprechen der Hersteller, die eine langfristige Faltenreduktion propagieren, konnten bislang jedoch nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden. Im Projekt CoSiMa, kurz für Cosmetic Silica Mask, haben Forschende des Fraunhofer TLZ-RT am Fraunhofer ISC gemeinsam mit der B-COS GmbH ein kosmetisches Gesichtsmaskensystem entwickelt, das die körpereigene Kollagenproduktion stimuliert und die Faltenbildung nachhaltig reduziert. Das Vorhaben wurde im Rahmen des Programms »Zentrales Innovations-programm Mittelstand (ZIM)« gefördert und zusätzlich durch das Fraunhofer-Ausgründungsprogramm AHEAD unterstützt. Eine Markteinführung des Kosmetikprodukts ist noch für dieses Jahr geplant. Die Vermarktung der Maske mit patentierter Fraunhofer-RENACER®-Technologie wird über die Ausgründung CoSiMa GmbH erfolgen.
Anti-Aging-Effekt in Studien nachgewiesen
Das Zweikomponentensystem besteht aus einer Kieselgelfaservlies-Maske bzw. -Pads, die sich in Anwesenheit einer speziell dafür entwickelten Aktivierungslösung auf der Haut auflöst und dabei Orthokieselsäure (OKS) freisetzt. Das Vlies wurde in jahrzehntelanger Entwicklung stetig für unterschiedlichste Anwendungen weiterentwickelt. Das CoSiMa-Team – darunter Dr. Sofia Dembski, Dr. Jörn Probst und Dr. Bastian Christ, Forschende der Abteilung Biomaterialien am Fraunhofer TLZ-RT – hatte bereits in In-vitro-Tests nachweisen können, dass die Orthokieselsäure die Kollagenproduktion der Haut stimuliert. Eine Studie, die vom Kooperationspartner B-COS GmbH beim unabhängigen dermatologischen Testinstitut Dermatest® in Auftrag gegeben wurde, bestätigte, dass sich bereits innerhalb der vierwöchigen Testphase die Faltentiefe reduziert, die Haut strafft, festigt und ihre Feuchtigkeit erhöht. »Mit fortschreitendem Alter nimmt der Kollagenmangel zu, der die Hauptursache für die Bildung von Falten ist. Daher ist die Stärkung des Bindegewebes wichtig. Unsere Maske wirkt dem Kollagenverlust nachgewiesenermaßen entgegen«, erklärt Dr. Dembski.
Die als Prototyp vorliegende Maske umfasst ein fünfteiliges Pad-Set, das auf die Unteraugenpartie, die Stirn und die Mundwinkel aufgelegt wird. Nach Benetzung mit der beigefügten Aktivierungslösung und kurzer Einwirkzeit können die RENACER®-Fasern einmassiert und anschließend vollständig von der Haut aufgenommen werden. Die Inhaltsstoffe dringen dabei zu 100 Prozent in die Haut ein. Die Aktivierungslösung sorgt für einen zusätzlichen Feuchtigkeitsboost und ein unmittelbares Pflege- und Frischegefühl.
Nachhaltiges, bioabbaubares Kosmetikprodukt
Einige der handelsüblichen Gesichtsmasken enthalten potenziell allergieauslösende Inhaltsstoffe und synthetische Polymere, die in der Umwelt zum Teil schwer abbaubar sind und das Abwasser unnötig belasten können, auch wenn sie – anders als feste Mikroplastikpartikel – in gelöster Form vorliegen. Die Gesichtsmaske des Fraunhofer TLZ-RT hingegen ist nach Auftragen der Aktivierungslösung komplett bioabbaubar, nachgewiesen bioverfügbar, toxikologisch unbedenklich und erzeugt im Gegensatz zu handelsüblichen Tuch-Gesichtsmasken keinerlei Zellulosemüll, der auch Kläranlagen vor Herausforderungen stellt. »Orthokieselsäure ist die natürlich in Pflanzen und Lebewesen vorkommende Form von Silizium. Daher enthält unser Kosmetikprodukt keine naturfremden Stoffe. Vielmehr nutzen wir einen natürlichen Stoff, der evolutionsbedingt im menschlichen Körper an gewissen Funktionen wie dem Bindegewebsaufbau beteiligt ist«, sagt Dr. Bastian Christ. »Verbraucherinnen und Verbraucher legen immer mehr Wert auf Nachhaltigkeit in der Kosmetik und auf Produkte, die die Umwelt nicht belasten. Diesen Aspekt erfüllen wir mit unserer Anti-Aging-Gesichtsmaske zu 100 Prozent«, ergänzt Dr. Jörn Probst.
https://www.fraunhofer.de/de/presse/presseinformationen/2025/mai-2025/anti-aging...
Ein in Zusammenarbeit zwischen dem Fraunhofer ISC und der B-COS GmbH entwickeltes Anti-Aging-Gesicht ...
© Fraunhofer ISC
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Werkstoffwissenschaften
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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