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05.05.2025 13:51

Uni Bremen und AWI retten wertvolle wissenschaftliche US-Datenbanken

Sarah Batelka Hochschulkommunikation und -marketing
Universität Bremen

    Die Universität Bremen hat gemeinsam mit dem Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) über ihre Datenplattform PANGAEA erste wissenschaftliche Datensätze aus den USA gesichert. Hintergrund sind drohende Budgetkürzungen unter der Regierung von US-Präsident Donald Trump, welche den Verlust wertvoller Klima- und Umweltdaten zur Folge haben könnten.

    „Wir reagieren auf dringende Hilferufe aus der Wissenschaftsgemeinschaft und von NOAA-Mitarbeitenden“, erläutert Professor Frank Oliver Glöckner, Gesamtleiter von PANGAEA am AWI und am MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, sowie Professor für Professor Erdsystem Datenwissenschaften der Universität Bremen. Ziel sei es, die Daten nicht nur zu bewahren, sondern sie in PANGAEA zu integrieren und damit langfristig öffentlich verfügbar zu machen. „Das dauert etwas länger – aber es bringt einen deutlichen Mehrwert“, sagt Dr. Janine Felden, PANGAEA Gruppenleiterin am AWI.

    Zunächst historische Datensätze zu Erdbeben und heißen Quellen

    Die Kooperation mit der US-Behörde „National Oceanic and Atmospheric Administration“ (NOAA) – die Wetter- und Ozeanografiebehörde – konzentriert sich zunächst auf historische Datensätze zu Erdbeben und heißen Quellen. Dazu zählen unter anderem die „Seismicity Catalog Collection“ (2150 v. Chr. bis 1996 n. Chr.) und die „United States Earthquake Intensity Database“ (1638–1985).

    „Kurzfristig ist die Speicherung der Daten gesichert“, so Glöckner. Herausfordernd sei jedoch der drohende Verlust von Dienstleistungen wie der Datenverarbeitung: „Diese komplexen Services können wir kurzfristig nicht vollständig ersetzen.“

    „Frei zugängliche wissenschaftliche Daten sind unverzichtbares Fundament für Forschung“

    Die Rektorin der Universität Bremen, Professorin Jutta Günther, betont: „Ohne Daten keine Forschung – frei zugängliche, wissenschaftliche Daten sind essentiell für Forschung und Innovation weltweit. Wir übernehmen Verantwortung, damit dieses Wissen auch künftig erhalten bleibt. Es muss zudem darum gehen, die internationalen Kooperationen mit den Kolleg:innen in den USA zu stärken und mit ihnen gemeinsam wissenschaftsfeindlichen Bewegungen entgegenzutreten.“

    Professor Michal Kucera, Konrektor für Forschung und Transfer der Universität Bremen: „Wissenschaft lebt vom Austausch, sie erfordert Offenheit. Daher ist es sehr besorgniserregend, wenn politische Entscheidungen den langfristigen Zugang zu grundlegenden wissenschaftlichen Daten gefährden.“

    Prof. Dr. Maarten Boersma, Interimsdirektor des Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) ergänzt: „Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit den politischen Akteuren im Gespräch, um ein breites Datenrettungspaket zu schnüren.“

    Über PANGAEA

    PANGAEA wird gemeinsam vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), und dem MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen betrieben. Als Open-Access-Bibliothek archiviert, veröffentlicht und verteilt PANGAEA georeferenzierte Beobachtungs- und Experimental-Daten aus der Erdsystemforschung. Die Plattform garantiert eine langfristige Verfügbarkeit der Daten (Minimum zehn Jahre) und steht Projekten, Institutionen und einzelnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern offen.

    Diese Datenbanken wurden bereits gesichert:

    • National Geophysical Data Center / World Data Service (NGDC/WDS): Strong motion earthquake data values of digitized strong-motion accelerograms, 1933-1994
    • NOAA National Centers for Environmental Information: Seismicity Catalog Collection, 2150 BC to 1996 AD
    • NOAA National Centers for Environmental Information: United States Earthquake Intensity Database, 1638-1985
    • National Geophysical Data Center / World Data Service (NGDC/WDS); Berry, G; Grim, PJ et al.: Thermal (geothermal) hot springs list for the United States


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Frank Oliver Glöckner, Leiter PANGAEA - Data Publisher for Earth & Environmental Science, Tel.: +49 421 218 – 65592, Mail: frank.oliver.gloeckner@awi.de


    Originalpublikation:

    Felden, Janine; Möller, Lars; Schindler, Uwe; Huber, Robert; Schumacher, Stefanie; Koppe, Roland; Diepenbroek, Michael; Glöckner, Frank Oliver (2023): PANGAEA – Data Publisher for Earth & Environmental Science. Scientific Data, 10(1), 347, https://doi.org/10.1038/s41597-023-02269-x


    Weitere Informationen:

    https://www.pangaea.de


    Bilder

    Professor Frank Oliver Glöckner, Leiter PANGAEA
    Professor Frank Oliver Glöckner, Leiter PANGAEA
    Kerstin Rolfes
    Universität Bremen / Kerstin Rolfes


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Geowissenschaften, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Kooperationen, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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