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Wissenschaft
Angst vor Gewalt durch Mitschüler und uninteressante Unterrichtsstunden: Aus diesen Gründen bleiben in einigen Klassen die Hälfte der Stühle leer. Bundesweit gehen drei Prozent der Schüler regelmäßig nicht zum Unterricht. Pädagogen könnten diese Gründe für das Schuleschwänzen beeinflussen: Indem sie Gewalt unter Schülern durch konsequentes und sofortiges Eingreifen verhindern und ihre Unterrichtsstunden interessant gestalten.
Praktische Hilfen für diese schwierigen Aufgaben bieten Methoden der Systemischen Therapie. "Deutschen Pädagogen fehlt es häufig an der umfassenden Sicht auf die Zusammenhänge von Familie, Umwelt und Schule", ist Professor Dr. Kersten Reich von der Kölner Universität überzeugt. Seiner Meinung nach leistet eine systemische Beratung der Lehrer einen entscheidenden Beitrag, um Veränderungen durchzuführen: Systemische Ansätze schärfen zum einen den Blick darauf, welchen Einfluss die Familien und außerschulische Bedingungen auf die schulische Leistungen haben. Dadurch sind Lehrer besser in der Lage, ihre Schüler nicht nur zu benoten, sondern auch individuell zu fördern.
Zum anderen stärken systemische Ansätze kommunikative Kompetenzen und didaktische Fähigkeiten. Pädagogen können damit ihren Unterricht interessanter und motivierender gestalten. Dadurch vermeiden sie bei den Schülern Lernhemmungen, Versagensängste und unzufriedenen Schulbesuch. Auch Konflikte können durch eine verbesserte Schüler-Lehrer-Kommunikation im Vorfeld verhindert oder entschärft werden.
"Die hohen Auflagen der Bücher aus den Feldern systemischer Pädagogik, systemischem Unterricht und systemischer Didaktik zeigen gegenwärtig, dass viele Lehrende in diesen Ansätzen auch praktische Hilfen zur notwendigen Reform sehen", meint Professor Reich. Er wird eine der Veranstaltungen auf dem EFTA-Kongress leiten, die diese Ansätze für Pädagogen vorstellen.
Termine zum Thema im Rahmen des 5. Europäischen Kongresses für Familientherapie und Systemische Praxis im ICC Berlin:
Mittwoch, 29. September 2004, 11.00 bis 13.00 Uhr
Erziehung, Unterricht und Schule systemisch neu erfinden
Leitung: Kersten Reich
Donnerstag, 30. September 2004, 14.30 bis 18.00 Uhr
Konflikte in Schulen: Verstehen - Vorbeugen - Lösen
Leitung: Kyriaki Polychroni
Die Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie und Familientherapie (DGSF) und die Systemische Gesellschaft (SG) richten den EFTA-Kongress vom 29. 9. bis 2. 10. 2004 in Berlin für die European Family Therapy Association (EFTA) aus.
IHRE ANSPRECHPARTNER:
Anne-Katrin Döbler, Beate Schweizer
Pressestelle EFTA
Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart
Tel: 0711 / 8931 295, Fax: 0711 / 8931 566
E-Mail: presse@efta2004.de, Internet: www.efta2004.de
oder
Bernhard Schorn, DGSF-Geschäftsführer
DGSF; Pohlmanstraße 13; 50735 Köln
Fon (0221) 61 31 33; Fax (0221) 9 77 21 94
E-Mail: schorn@dgsf.org
http://efta2004.de
http://dgsf.org
http://systemische-gesellschaft.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Pädagogik / Bildung, Psychologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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