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Sensoren für präzise Lebensmittelüberwachung, eigenständige Maschinensteuerung, sensitive Beinprothesen und integrative Softwareplattformen – vier Hochschulen für angewandte Wissenschaften forschen an Technologien, die mit Künstlicher Intelligenz interagieren. Jedes Vorhaben wird von der Carl-Zeiss-Stiftung mit rund einer Million Euro gefördert.
Künstliche Intelligenz benötigt unterschiedliche Technologien, um technischen Systemen Fähigkeiten wie Wahrnehmung, Lernen oder Entscheidungsfindung zu ermöglichen. Diese Technologien umfassen verschiedenste Soft- und Hardwarelösungen. Beispielsweise kann ohne geeignete Sensortechnologien eine Künstliche Intelligenz ihre Umgebung nicht wahrnehmen, da keine spezifischen Daten vorliegen, die bearbeitet und ausgewertet werden können. In der Ausschreibung „Schlüsseltechnologien für KI“ fördert die Stiftung anwendungsnahe Forschungsprojekte zu unterschiedlichen Technologien, die KI ermöglichen, unterstützen oder beschleunigen. Vier Forschungsprojekte haben die Gutachter in einem zweistufigen, wettbewerblichen Verfahren überzeugt.
„Die hier erforschten Technologien sind wichtig für die Entwicklung und Anwendung leistungsfähiger KI-Systeme“, sagt Dr. Felix Streiter, Geschäftsführer der Carl-Zeiss-Stiftung. „Sie bieten eine Vielzahl von Vorteilen in unterschiedlichen Anwendungsbereichen: Sie tragen zur Automatisierung von Prozessen bei, helfen bei der Sammlung und Einordnung von Datenmengen und können sogar Sinneswahrnehmungen ersetzen.“
An der Technischen Hochschule Mannheim und den Hochschulen Kaiserslautern, Furtwangen und Karlsruhe werden in den kommenden vier Jahren vier Teams unterschiedliche Technologien erforschen. Jedes Team erhält eine Million Euro von der Stiftung. Die ersten Projekte starten im Juni.
Vier Technologien für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz
Um die Frische von Lebensmitteln im Einzelhandel zuverlässig und präzise in Echtzeit zu überwachen, untersucht ein Forschungsteam an der Technischen Hochschule Mannheim die Kombination sensorischer Elemente wie Bild- oder Gassensoren mit KI-Algorithmen. Durch die Kombination der Ansätze sollen präzise Vorhersagen zur Warenqualität ermöglicht und Lebensmittelverschwendung im Groß- und Einzelhandel reduziert werden.
An der Hochschule Kaiserslautern wird eine nutzerfreundliche, intelligente Beinprothese erforscht. Über die Verformung eines flexiblen Kohlefaserfußes werden Informationen über den Bodenkontakt erfasst und KI gestützt berechnet. Diese Reize werden von der leichten und robusten Prothese an den Nutzer weitergeleitet. Für die Datengenerierung werden recheneffiziente KI-basierte Surrogatmodelle entwickelt.
Das Team der Hochschule Furtwangen erforscht eine intelligente Maschinensteuerung in geschlossenen Fertigungskreisläufen am Beispiel von Schleifprozessen für hochpräzise Bauteile. Durch den Einsatz von KI soll die Maschine nach jedem Bauteil eigenständig Anpassungen durchführen und die Qualität der hergestellten Teile verbessern. Dadurch können Mess- und Nachbearbeitungszeiten sowie das Risiko der Auslieferung fehlerhafter Ware reduziert werden.
Die Hochschule Karlsruhe entwickelt eine neue Plattform, mit der Roboter gemeinsam lernen können – ohne dass Unternehmen ihre sensiblen Daten weitergeben müssen. Möglich wird das durch föderiertes Lernen: Dabei werden zentrale KI-Modelle auf den einzelnen Robotern vor Ort trainiert, und nur die verbesserten Modelle geteilt. Dadurch sollen neue robotische Fähigkeiten für anspruchsvolle Aufgaben, etwa in der flexiblen Montage, entstehen.
Die Ausschreibung erfolgte im Programm CZS Transfer, das sich ausschließlich an Hochschulen für angewandte Wissenschaften richtet. Die Carl-Zeiss-Stiftung ist eine der größten privaten Drittmittelgeber für diesen Hochschultyp. Allein im letzten Jahr hat die Stiftung Forschungsvorhaben im Umfang von insgesamt rund 20 Millionen Euro an Hochschulen für angewandte Wissenschaften gefördert. Ziel ist es, anwendungsbezogene Forschung zu stärken.
https://www.carl-zeiss-stiftung.de/themen-projekte/ausgewaehlte-projekte/czs-tra... Weitere Informationen zu den Projekten
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Maschinenbau, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
Deutsch
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