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Wissenschaft
Das neue Leibniz-Forschungsnetzwerk „Evidenzbasierte Wissenschaftskommunikation“ will der Fragmentierung des Forschungsfelds entgegenwirken, indem es Theorie und Praxis stärker miteinander vernetzt. Ziel ist es, Mechanismen und Wirkungen besser zu verstehen und die Qualität der Wissenschaftskommunikation zu steigern.
Das Präsidium der Leibniz-Gemeinschaft hat die Einrichtung eines neuen Leibniz-Forschungsnetzwerks „Evidenzbasierte Wissenschaftskommunikation“ beschlossen. Das Netzwerk wird die Leibniz‐Gemeinschaft strategisch als Akteurin in der Wissenschaftskommunikationsforschung positionieren. Es greift damit zentrale forschungspolitische Empfehlungen auf, die auf die Fragmentierung des Forschungsfeldes sowie die Notwendigkeit interdisziplinärer Netzwerke, kooperativer Austauschformate und gemeinsamer Forschungsanstrengungen hinweisen.
Martina Brockmeier, Präsidentin der Leibniz-Gemeinschaft, betont: „Nur wenn wir die Mechanismen und Wirkungen von Wissenschaftskommunikation systematisch untersuchen, können wir ihre Qualität gezielt verbessern. Das neue Leibniz-Forschungsnetzwerk bündelt hierfür Kompetenzen aus Forschung und Praxis. Damit stärkt die Leibniz-Gemeinschaft ihre Rolle als Impulsgeberin im gesellschaftlichen Dialog und leistet einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung.“
Das Leibniz-Forschungsnetzwerk sieht seine Aufgabe im Spannungsfeld der vielfältigen Herausforderungen für die Wissenschaftskommunikation: Der zunehmenden Spezialisierung wissenschaftlicher Inhalte steht der Anspruch gegenüber, diese verständlich und zugleich korrekt zu vermitteln. Dies findet dabei angesichts vielfältiger Zielgruppen mit teils unterschiedlichen Interessen und einem zunehmenden Einfluss von Fehlinformationen, gesellschaftlicher Polarisierung sowie einem wachsenden Bedürfnis nach vertrauenswürdiger Kommunikation statt.
Der Ansatz des Leibniz-Forschungsnetzwerks ist dabei nicht nur theoretisch ausgerichtet: Es versteht sich als strukturierter, dialogorientierter Raum, in dem Wissenschaft und Kommunikationspraxis ihre jeweiligen Expertisen einbringen und sich vernetzen können. So soll auch die oft bemängelte Silobildung zwischen Wissenschaftskommunikationsforschung und -praxis überwunden werden.
Das Leibniz-Forschungsnetzwerk „Evidenzbasierte Wissenschaftskommunikation“ wird ab Juni 2025 für drei Jahre eingerichtet. Es verbindet Projektpartner von 14 Leibniz-Einrichtungen aus allen fünf wissenschaftlichen Sektionen der Leibniz-Gemeinschaft und wird gemeinsam von Carolin Enzingmüller vom IPN Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik in Kiel sowie Lorenz Kampschulte vom Deutschen Museum in München, einem der acht Leibniz-Forschungsmuseen, geleitet. In das Netzwerk fließen unter anderem die Perspektiven aus der Bildungsforschung, der Psychologie und der angewandten musealen Vermittlungsforschung ein.
Das Präsidium der Leibniz-Gemeinschaft hat darüber hinaus die Verlängerung der Förderung des Leibniz-Forschungsnetzwerks „Bildungspotenziale“ (http://www.leibniz-bildung.de) um drei Jahre bis Mitte 2028 beschlossen.
Mit dem neu geförderten Netzwerk „Evidenzbasierte Wissenschaftskommunikation“ existieren aktuell 14 Leibniz-Forschungsnetzwerke.
Mehr zu den Leibniz-Forschungsnetzwerken online unter http://www.leibniz-gemeinschaft.de/forschung/leibniz-forschungsnetzwerke/
Pressekontakt für die Leibniz-Gemeinschaft:
Christoph Herbort-von Loeper
Tel.: 030 / 20 60 49 - 471
Mobil: 0174 / 310 81 74
herbort@leibniz-gemeinschaft.de
Die Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 96 eigenständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 21.400 Personen, darunter 12.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Das Finanzvolumen liegt bei gut 2,3 Milliarden Euro.
http://www.leibniz-gemeinschaft.de
Fachliche Ansprechpartner zum Leibniz-Forschungsnetzwerk „Evidenzbasierte Wissenschaftskommunikation“:
Dr. Carolin Enzingmüller
IPN - Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik, Kiel
Abteilung für Didaktik der Chemie
E-Mail: enzingmueller@leibniz-ipn.de
Tel.: (0431) 880-3145
Dr. Lorenz Kampschulte
Deutsches Museum von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik, München
Hauptabteilung Bildung
E-Mail: l.kampschulte@deutsches-museum.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung
überregional
Forschungsprojekte, Organisatorisches
Deutsch
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