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16.06.2025 17:00

„Dunkle Galaxie“ im Perseushaufen entdeckt

Dr. Christian Flatz Büro für Öffentlichkeitsarbeit
Universität Innsbruck

    Ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung von Francine Marleau von der Universität Innsbruck hat eine nahezu unsichtbare Galaxie im Perseus-Galaxienhaufen identifiziert. Entdeckt wurde die „dunkle Galaxie“ durch statistische Analysen, die in der Folge mit Beobachtungsdaten von Teleskopen bestätigt wurden.

    Die Galaxie, genannt Candidate Dark Galaxy-2 (CDG-2), wurde nicht durch ihr schwaches Sternenlicht entdeckt, sondern durch die Analyse einer ungewöhnlichen Ansammlung von Kugelsternhaufen – dichten, alten Sternenansammlungen, die typischerweise Galaxien umkreisen. Nachfolgende Untersuchungen in Beobachtungsdaten des Hubble-Weltraumteleskops und der Euclid-Mission bestätigten schließlich ein extrem schwaches Leuchten, das die Existenz dieser verborgenen Galaxie belegt.

    „CDG-2 ist die erste Galaxie, die ausschließlich durch ihre Kugelsternhaufen identifiziert wurde, und sie gehört zu den lichtschwächsten bekannten Galaxien, die solche Haufen umgeben“, sagt Francine Marleau vom Institut für Astro- und Teilchenphysik der Universität Innsbruck. Die Astrophysikerin hat die bisher unbekannte Galaxie in Aufnahmen des Euclid-Weltraumteleskops zum ersten Mal entdeckt.

    Wissenschaftlichen Schätzungen zufolge bestehen bis zu 99,99 % der Masse der Galaxie aus Dunkler Materie, die etwa 85 % der Materie im Universum ausmacht. Zudem kommt mindestens 17 % des sichtbaren Lichts der Galaxie aus ihren Kugelsternhaufen – ein in dieser Höhe bisher noch nie beobachteter Anteil.

    „Diese Entdeckung liefert klare Belege dafür, dass Galaxien innerhalb reiner Dunkle-Materie-Halos entstehen können, in denen sichtbare Sterne nur in dichten, alten Sternhaufen vorkommen“, sagte David Li, Doktorand der Statistik an der Universität Toronto und Erstautor der Studie. „Unsere Arbeit eröffnet ein neues Fenster für das Verständnis der Galaxienentstehung und der Dunklen Materie.“

    Die Studie unterstreicht die Bedeutung interdisziplinärer Zusammenarbeit, in der Astrophysik und moderne statistische Methoden kombiniert werden, um die schwer erfassbaren Dunklen Galaxien im Universum aufzuspüren.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Francine Marleau
    Institut für Astro- und Teilchenphysik
    Universität Innsbruck
    +43 512 507-52019
    francine.marleau@uibk.ac.at
    https://www.uibk.ac.at/astro/research_groups/francine-marleau


    Originalpublikation:

    Candidate Dark Galaxy-2: Validation and Analysis of an Almost Dark Galaxy in the Perseus Cluster. David Li, et.al. Astrophysical Journal Letters 2025 DOI: https://doi.org/10.3847/2041-8213/adddab


    Bilder

    CDG-2 gehört zu den lichtschwächsten bekannten Galaxien.
    CDG-2 gehört zu den lichtschwächsten bekannten Galaxien.

    Copyright: Francine Marleau

    Die Galaxie, genannt Candidate Dark Galaxy-2 (CDG-2), wurde nicht durch ihr schwaches Sternenlicht entdeckt, sondern durch die Analyse einer ungewöhnlichen Ansammlung von Kugelsternhaufen.
    Die Galaxie, genannt Candidate Dark Galaxy-2 (CDG-2), wurde nicht durch ihr schwaches Sternenlicht e ...

    Copyright: Credit im Bild


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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