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Durch eine gestörte Mikroflora im Darm kann es zu vermehrtem Auftreten von Allergien und anderen Reaktionen des Immunsystems kommen. Ebenso sieht man eine Korrelation zu höherem Aufkommen von Autoimmunerkrankungen. All dies und die gestörte Darmschleimhautbarriere können die Resorption von Nährstoffen beeinträchtigen und zu Leistungsschwäche beitragen. Deshalb ist es wichtig, besonders im Sport auf den Darm und die Ernährung zu achten. Wie stille Entzündungen mit dem Sport, der Darm-Flora und der Ernährung zusammenhängen, darüber referiert Gast-Prof. Dr. Werner Seebauer, Dozent für Präventionsmedizin, auf dem 16. Zeulenrodaer Kongress für Orthopädie und Sportorthopädie (ZKOS).
„Im Sport hat man einen höheren Sauerstoff-Umsatz und ein Teil davon wird zu Sauerstoff-Radikalen. Können diese nicht kompensiert werden, entsteht oxidativer Stress. Dieser kann Schäden an den Zellen begünstigen, und es können ‚stille Entzündungen‘ entstehen - wie beispielsweise am Arterien-Endothel und in der Darmschleimhaut. Von diesen Prozessen bemerkt man zunächst nichts, weshalb sie ‚silent inflammation‘ genannt werden. Zwischen Entzündungen und ‚oxidativem Stress‘ gibt es sich gegenseitig fördernde Prozesse“, so Dr. Seebauer.
Manche Defizite und Erkrankungen entwickeln sich langsam
Die Mikroflora im Darm hat nun aber auch ihrerseits Einfluss auf die Integrität der Darmschleimhaut. Wenn die Darmschleimhaut als natürliche Schutzbarriere gestört ist, können einige Nährstoffe schlechter aufgenommen oder manche Nahrungsbestandteile wie Laktose, Fruktose, etc. schlechter toleriert werden. In bestimmten Bereichen kann die Versorgung schlechter werden, wie beispielsweise bei natürlichen Antioxidantien wie Vitaminen und Sekundären Pflanzenstoffen (z. B. Flavonoiden und Karotinoiden), oder auch bei wichtigen Amino- oder Fettsäuren.
„Epidemiologische Studien zeigen in Verbindung mit der gestörten Darmflora eine höhere Prävalenz von Allergien und auch Autoimmunerkrankungen. Einige ursächlich beteiligte Faktoren diesbezüglich sind gut erforscht.“
Präventiv sollte jeder, insbesondere Sportler, die höherem oxidativen Stress unterliegen, auf eine äußerst ausgewogene Ernährung achten. Für die „Symbiose der Darmflora und die Vermeidung einer Dysbiose“ ist es wichtig auf die sogenannten Ballaststoffe (lösliche und nicht lösliche ) zu achten.
„Salate und fermentierte Lebensmittel, die eine Milchsäuregärung durchlaufen haben, tragen besonders zur Förderung einer gesunden Darmflora bei. Allerdings spielen viele weitere Faktoren eine entscheidende Rolle. Die Zusammenhänge sind komplexer, als oft angenommen wird“, erklärt Dr. Seebauer. Er weist darauf hin, dass wir bei der Optimierung von Gesundheit und Leistungsfähigkeit die Interaktionen des gesamten biologischen Systems berücksichtigen sollten, da ein einseitiger Fokus auf ein einzelnes System nicht ausreicht.
In der Ernährungswissenschaft und Präventionsmedizin werden diese Themen daher in umfassenden Studiengängen behandelt. In Seminaren wie dem ZKOS-Kongress bietet Seebauer jedoch bereits wertvolle Einblicke.
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https://www.zkos.de/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Sportwissenschaft
überregional
Forschungsergebnisse, wissenschaftliche Weiterbildung
Deutsch
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