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Studierende der IU Internationalen Hochschule präsentierten Ende Juni ein neu entwickeltes Screening-Instrument für den Kita-Bereich auf einer Fachtagung der Universität zu Köln zum Thema „Lernwege verstehen, begleiten, gestalten – mit dem GRID-Modell“. Unter der Leitung von Prof. Dr. Nicole Ramacher-Faasen stellte der Kurs aus dem dualen Studiengang Kindheitspädagogik das GRID-Kita-Screening vor – ein Instrument zur strukturierten und frühzeitigen Einschätzung kindlicher Vorläuferkompetenzen im Übergang von der Kita zur Grundschule. Damit gaben sie wichtige Impulse zur Bedeutung frühpädagogischer Perspektiven in der Bildungsbiografie von Kindern.
GRID-Kita-Screening schließt diagnostische Lücke im frühpädagogischen Bereich
Das GRID-Modell ist ein multiprofessionell verankertes Konzept zur mehrdimensionalen Diagnostik und Förderplanung bei Lern- und Verhaltensschwierigkeiten. Es wurde von Dr. Edeltraud Hammes-Schmitz an der Universität zu Köln entwickelt, umfangreich validiert und seither kontinuierlich weiterentwickelt – insbesondere im schulischen Kontext. Dass das Modell auch für den Übergang von der Kita in die Grundschule enormes Potenzial birgt, zeigten die Studierenden aus dem sechsten Semester vom IU-Campus Düsseldorf mit ihrem entwickelten GRID-Kita-Screening, das eine zentrale diagnostische Lücke im vorschulischen Bereich schließt.
Als einzige Vertretung aus dem frühpädagogischen Feld gaben die IU-Studierenden damit neue Denkanstöße – sowohl für die Erweiterung des GRID-Modells als auch für die Relevanz kindheitspädagogischer Perspektiven in multiprofessionellen Diskursen.
Paradebeispiel für Theorie-Praxis-Transfer
Der Entstehungsprozess des GRID-Kita-Screenings ist ein eindrucksvolles Beispiel für einen gelungenen Transfer zwischen Theorie und Praxis. Im Rahmen des Moduls “Supervision, Intervision & Coaching“ erarbeiteten die Dualstudierenden ein Konzept zur strukturierten Beobachtung kindlicher Vorläuferkompetenzen. Ziel war es, ein alltagsnahes, anschlussfähiges Instrument zu schaffen, das die Kompetenzen von Kindern im letzten Kita-Jahr sichtbar macht – in sieben zentralen Bereichen von Selbstständigkeit bis Elternkontext.
Gemeinsam mit Kursleiterin Prof. Dr. Nicole Ramacher-Faasen wurde Fachliteraturrecherche betrieben, Input von Dr. Hammes-Schmitz eingeholt, Diskussionen im Seminar geführt, Tests in den eigenen Praxisstellen durchgeführt und Rückmeldungen von Fachkräften und aus Reflexionsschleifen gesammelt. Alle Bemühungen führten zu einem Screening-Instrument, das sowohl wissenschaftlich fundiert als auch praxisorientiert einsetzbar ist.
Besonderer Fokus lag auf der digitalen Umsetzbarkeit: Das Instrument ist für die Anwendung per Tablet oder PC optimiert und minimiert den Dokumentationsaufwand für Fachkräfte. Es umfasst 49 Items, die durch Beobachtungen im Alltag eingeschätzt werden und mithilfe von Bewertungshilfen, Bemerkungsfeldern und automatisierten Auswertungen eine strukturierte Förderplanung ermöglichen.
Studierende als Mitgestaltende wissenschaftlich fundierter Praxis
Die IU-Studierenden waren nicht nur an der Konzeptentwicklung beteiligt, sondern begleiteten auch erste Implementierungen in Kitas, schulten Fachkräfte, erarbeiteten begleitende Materialien und führten eine erste Evaluation durch. Das Feedback aus der Praxis bestätigt: Das Screening ist intuitiv, praxisnah und anschlussfähig.
„Unsere Studierenden haben eindrucksvoll gezeigt, wie anwendungsorientierte Forschung in der Ausbildung gelingen kann“, betont Prof. Dr. Nicole Ramacher-Faasen. „Der Beitrag wurde nicht nur fachlich positiv aufgenommen, sondern auch als Beispiel für gelungene Kooperation zwischen Hochschule und Praxis gewürdigt.“
Interaktiver Workshop und Fachvortrag überzeugten Fachpublikum
Auf dem Fachtag in Köln übernahmen die Studierenden neben ihrem Fachvortrag auch die eigenständige Moderation einer interaktiven Arbeitsgruppe zum Thema „GRID – zwischen Vision, Realität und Kritik“. Der Workshop regte intensive Diskussionen über die Einsatzmöglichkeiten und Herausforderungen des GRID-Modells in verschiedenen Praxisfeldern an.
Mit ihrem Engagement zeigen die Studierenden der IU, wie wissenschaftlich fundierte Konzepte im dualen Studium in die praktische Anwendung gelangen können – und wie Bildungskarrieren bereits im Studium aktiv mitgestaltet werden.
„Der Auftritt der IU auf dem Fachtag war mehr als eine Präsentation – er war ein Beitrag zur Weiterentwicklung eines praxisnahen, evidenzbasierten Diagnostikinstruments“, fasst Ramacher-Faasen zusammen. „Die Studierenden übernahmen Verantwortung, brachten ihre Praxiserfahrungen ein und zeigten, dass Studium und Forschung nicht in der Theorie verharren müssen, sondern konkrete Lösungen für pädagogische Herausforderungen entstehen lassen können. Ich bin super stolz auf sie.“
Mehr Informationen zum dualen Studiengang Kindheitspädagogik unter: https://www.iu.de/bachelor/kindheitspadagogik/duales-studium/
ÜBER DIE IU INTERNATIONALE HOCHSCHULE
Mit über 130.000 Studierenden ist die IU Internationale Hochschule (IU) die größte Hochschule in Deutschland. Die private, staatlich anerkannte Bildungseinrichtung mit Hauptsitz in Erfurt nahm im Jahr 2000 ihren Betrieb auf und ist heute in 37 deutschen Städten vertreten. Studierende aus über 160 Nationen gestalten ihr Studium ganz nach ihren Bedürfnissen: ob praxisintegriertes duales Studium, flexibles Fernstudium oder individuelles myStudium, das Online-Selbststudium und Campusleben kombiniert. Die IU möchte Menschen weltweit Zugang zu personalisierter Bildung ermöglichen für ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben. In mehr als 250 Studienprogrammen im Bachelor-, Master- und MBA-Bereich vermittelt die IU Studierenden zukunftsrelevante Schlüsselkompetenzen. Eine digital gestützte Lernumgebung sowie der Einsatz von KI-Lösungen verhelfen den Studierenden zu optimalen Lernergebnissen und -erlebnissen. Als eine der weltweit ersten Hochschulen hat die IU einen eigenen, KI-gestützten Lernbuddy „Syntea“ entwickelt und im Einsatz. Die IU kooperiert mit über 15.000 Unternehmen und unterstützt sie bei der akademischen Ausbildung von Fachkräften. Zu den Partnern gehören unter anderem Motel One, Vodafone, die AWO und die Deutsche Bahn. Weitere Informationen unter: iu.de.
Prof. Dr. Nicole Ramacher-Faasen, Professorin für Kindheitspädagogik an der IU Internationalen Hochschule
nicole.ramacher-faasen@iu.org
Prof. Dr. Nicole Ramacher-Faasen, Professorin für Kindheitspädagogik an der IU Internationalen Hochs ...
Copyright: IU Internationale Hochschule
IU-Studierende präsentieren innovatives Kita-Screening-Instrument
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Pädagogik / Bildung
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch
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