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07.08.2025 15:32

Fachkompetenz und Teamgeist: Angebote für Fortbildung und Vernetzung in der multidisziplinären Parkinsonversorgung

Sandra Wilcken Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen e.V.

    Parkinson ist eine progressive neurologische Erkrankung mit vielfältigen motorischen und nicht-motorischen Symptomen. Die individuelle und ganzheitliche Behandlung erfordert eine enge Kooperation von Fachdisziplinen wie Neurologie, Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Psychologie und Pflege. „Die koordinierte Zusammenarbeit der beteiligten Berufsgruppen kann die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig verbessern“, betont Prof. Kathrin Brockmann, erste Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG) e. V. Die medizinische Fachgesellschaft unterstützt gezielt Initiativen, welche die multidisziplinäre Versorgung stärken.

    Hierzu gehören der Parkinson Netzwerke Deutschland (PND) e. V. mit dem Parkinson-Netzwerkkongress 2025 in Osnabrück, die aktualisierte Weiterbildung zur Parkinson Nurse sowie das multidisziplinäre Forum auf dem Deutschen Kongress für Parkinson und Bewegungsstörungen 2026 in Leipzig.

    Die Effektivität multidisziplinärer Programme, wie der stationären Parkinson-Komplextherapie, ist wissenschaftlich belegt [1]. „In der Praxis arbeiten die Fachleute jedoch oft räumlich und organisatorisch getrennt, was einen kontinuierlichen, fachübergreifenden Austausch erschwert“, erklärt Prof. Carsten Eggers, Mitglied im Vorstand von DPG und PND sowie Chefarzt der Klinik für Neurologie an den Knappschaft Kliniken Bottrop. Das Ziel sei daher, Barrieren abzubauen und verbindliche Kommunikationsstrukturen zu etablieren.

    Vernetzung und Wissensaustausch: Parkinson-Netzwerkkongress 2025

    In Deutschland existieren inzwischen zahlreiche multiprofessionelle Parkinsonnetzwerke – regionale Zusammenschlüsse der beteiligten Berufsgruppen und Institutionen, die sich in Struktur, Ausrichtung und Schwerpunkt unterscheiden. Parkinson Netzwerke Deutschland e. V. engagiert sich für deren flächendeckende Etablierung, Professionalisierung und strategische Weiterentwicklung und bietet mit dem 6. Parkinson-Netzwerkkongress am 21. und 22. November 2025 in Osnabrück eine bundesweite Plattform zur Vernetzung, zum Wissenstransfer und zur Initiierung gemeinsamer Projekte.

    Parkinson Nurse Deutschland – Angebote zur Qualifizierung von Fachkräften

    Grundlage für eine Ausweitung der multiprofessionellen Versorgung in Parkinsonnetzwerken ist die qualifizierte Ausbildung der beteiligten Fachkräfte. Pflegekräfte, die als Bindeglied zwischen Betroffenen, Angehörigen und Behandlungsteams eine Schlüsselrolle innehaben, erhalten seit 2007 über die strukturierte Weiterbildung zur Parkinson Nurse Deutschland eine spezialisierte Qualifikation. Diese umfasst theoretisches Fachwissen sowie praktische Klinikhospitationen. Für den Start des Kurses im Januar 2026 wurde das Curriculum grundlegend aktualisiert. „Mit erweiterten Inhalten zu spezialisierten Therapien, nicht-motorischen Symptomen sowie der Verknüpfung von Präsenz- und digitalen Lernformaten gewährleisten wir eine zeitgemäße, praxisnahe Ausbildung, die die komplexen Anforderungen der Parkinsonversorgung umfassend abbildet“, erklärt Prof. Georg Ebersbach. Als Chefarzt am Neurologischen Fachkrankenhaus für Bewegungsstörungen und Parkinson in den Beelitz-Heilstätten koordiniert er neben der Ausbildung auch die „Online Pflegeschule – Parkinson“, ein E-Learning-Programm mit Podcasts, Videos und Textmaterialien, das Pflegefachkräfte zeit- und ortsunabhängig weiterqualifiziert. Darüber hinaus koordiniert Prof. Ebersbach das multidisziplinäre Forum auf dem Kongress für Parkinson und Bewegungsstörungen im April 2026 in Leipzig, das gezielt auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Ärztinnen und Ärzten, Pflegenden und Therapierenden ausgerichtet ist, den Austausch fördert und aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse sowie innovative Therapien vermittelt. Pflegende und Therapierende können zu reduzierten Gebühren am Fachkongress teilnehmen.

    Durch den Ausbau regionaler Netzwerke, die Einführung innovativer Fortbildungsformate und die Vertiefung der Kommunikation zwischen verschiedenen Berufsgruppen wurden wichtige Fortschritte erzielt und Versorgungslücken geschlossen. Prof. Ebersbach betont: „Nun gilt es, diese Erfolge durch das Engagement aller Beteiligten sowie durch politische Unterstützung und nachhaltige finanzielle Förderung weiter auszubauen und flächendeckend zu verankern, damit noch mehr Menschen mit Parkinson davon profitieren.“

    Weitere Informationen:

    Parkinson Netzwerke Deutschland e. V. und Kongress 2025 https://www.parkinsonnetzwerke.de/
    Parkinson Nurse Deutschland https://www.parkinsonnurse-deutschland.de/
    Online Pflegeschule – Parkinson https://www.online-pflegeschule.de/
    Kongress für Parkinson und Bewegungsstörungen 2026 https://www.dpg-akbont-kongress.de/

    Literatur
    [1] Höglinger G., Trenkwalder C. et al., Parkinson-Krankheit, S2k-Leitlinie, 2023, in: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.), Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. Online: https://www.dgn.org/leitlinien

    Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen e. V. (DPG)
    c/o albertZWEI media GmbH, Dipl.-Biol. Sandra Wilcken
    Tel.: +49 (0) 89 46148611; E-Mail: presse@parkinson-gesellschaft.de
    https://parkinson-gesellschaft.de/die-dpg/presseservice


    Die Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG) fördert die Erforschung der Parkinson-Krankheit und verbessert die Versorgung der Patientinnen und Patienten. Organisiert sind in der wissenschaftlich-medizinischen Fachgesellschaft Parkinson-Ärztinnen und -Ärzte, Grundlagenforscher:innen und andere Berufsgruppen mit einschlägiger qualifizierter Ausbildung. Die Zusammenarbeit ist entscheidend für die Fortschritte in Diagnostik und Therapie. Die DPG finanziert ihre Arbeit ausschließlich über Spenden. Sie kooperiert eng mit der von ihr im Jahr 2019 gegründeten Parkinson Stiftung. https://parkinson-gesellschaft.de/


    1. Vorsitzende: Prof. Dr. med. Kathrin Brockmann, Tübingen
    2. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Joseph Claßen, Leipzig
    3. Vorsitzende: Prof. Dr. med. Brit Mollenhauer, Kassel
    Schriftführer: Prof. Dr. med. Carsten Eggers, Bottrop
    Schatzmeister: Prof. Dr. med. Lars Tönges, Bochum


    Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen e. V. (DPG)
    Hauptstadtbüro, Budapester Straße 7/9, 10787 Berlin, E-Mail: info@parkinson-gesellschaft.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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