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28.08.2025 09:20

Dörte Weltzien wird aus dem aktiven Hochschuldienst verabschiedet

Barbara Hirth Hochschulmarketing/Kommunikation
Evangelische Hochschule Freiburg

    Prof.in Dr.in Dörte Weltzien setzt sich mit Leidenschaft für ein gutes Aufwachsen aller Kinder ein. Über 16 Jahre lang prägte sie Lehre, Forschung und Transfer der Kindheitspädagogik an der EH Freiburg. Ihre Tätigkeit an der Hochschule endet zum 31. August 2025.

    Dörte Weltzien wurde 2009 auf die Professur für Pädagogik der frühen Kindheit, heute Kindheitspädagogik, an der EH Freiburg berufen. Sie wurde im Rahmen der QuebIn-Abschlusstagung im Juli 2025 an der Hochschule verabschiedet.

    Nach dem Diplomstudium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaus an der Rheinischen Friedrich-Wilhelm-Universität Bonn schloss Dörte Weltzien 2004 ihre Promotion (Dr. phil) an der Universität Kassel im Fachbereich Sozialwesen ab. Von 2004 bis 2009 war sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der damaligen Fachhochschule Koblenz tätig und baute dort einen der ersten kindheitspädagogischen Studiengänge mit auf.

    An der EH Freiburg entwickelte sie gemeinsam mit Prof. Dr. Klaus Fröhlich-Gildhoff die Kindheitspädagogik als neue, eigenständige Disziplin, um das Feld der Pädagogik mit Spitzenkräften besetzen zu können. Weltzien übernahm 2009 die Leitung des Bachelor-Studiengangs Pädagogik der frühen Kindheit für die folgenden sechs Jahre. Im April 2011 ging der Master Bildung und Erziehung (BEK) im Kindesalter an den Start, zunächst unter Leitung von Klaus Fröhlich-Gildhoff, der 2015 den Staffelstab an Dörte Weltzien weitergab. Sie wiederum übergab 2024 die Leitung des Master-Studiengangs an Prof.in Dr.in Silke Kaiser.

    Rektorin Prof.in Dr.in Renate Kirchhoff: „Dörte Weltzien gehört zu den Pionier*innen der akademischen Kindheitspädagogik. Sie hat wesentlich dazu beigetragen, dass die Evangelische Hochschule früh bundesweit ein anerkanntes Kompetenzzentrum der Kindheitspädagogik wurde. Für ihr beharrliches Engagement, mit dem sie bis heute die Kindheitspädagogik durch Lehre, Forschung und Transfer in Deutschland voranbringt, sind wir ihr außerordentlich dankbar – nicht zuletzt im Interesse der Kinder und Familien, die davon profitieren.“

    Die Forschung war Dörte Weltzien immer besonders wichtig. Bereits 2010 stieg sie neben Klaus Fröhlich-Gildhoff in die Leitung des Zentrum für Kinder- und Jugendforschung (ZfKJ) an der Hochschule ein; zum Leitungsteam gehört inzwischen auch die Kindheitspädagogin Prof.in Dr.in Maike Rönnau-Böse. Die Verbindung von Lehre und Forschung war und ist dem Team der Kindheitspädagogik an der Hochschule ein zentrales Anliegen in der Professionalisierung der Kindheitspädagogik. Auf der Forschungslandkarte der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) ist die Pädagogik der Kindheit ein Forschungsschwerpunkt der Evangelischen Hochschule.

    Zu den Arbeits- und Forschungsschwerpunkten von Dörte Weltzien zählen Interaktions- und Beziehungsgestaltung, Kompetenz- und Qualitätsentwicklung in Kitas sowie Vielfalt und Inklusion. Besonders relevant war für sie der Bereich Teamentwicklung, denn die bedarfsorientierte Teamzusammensetzung ist entscheidend für gute Begleitung. Außerdem hat Dörte Weltzien aktiv an der Gründung des „Studiengangstag Pädagogik der Kindheit“ mitgewirkt – einer bundesweiten Interessenvertretung, der rund 50 Studiengänge der Kindheitspädagogik aller Hochschultypen angehören.

    Über 16 Jahre lang prägte Dörte Weltzien Lehre, Forschung und Transfer der Kindheitspädagogik an der EH Freiburg. Herzstück ihrer Arbeit sind das Beobachtungs- und Reflexionsinstrument GInA – Gestaltung von Interaktionsgelegenheiten im Alltag und QuebIn - Qualitätsentwicklung bindungsbezogener Interaktionen pädagogischer Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen, ein vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt gefördertes Forschungsprojekt: beides umfassende Qualitätsentwicklungsprogramme, die sich der zentralen Frage widmen, wie allen Kindern im Kita-Alter Teilhabe ermöglicht werden kann. „Die Kita-Praxis braucht andere Rahmenbedingungen, darunter bessere Personalschlüssel, kleinere Gruppen und mehr akademisch qualifizierte Fachkräfte“, betont Dörte Weltzien. Ungleichheit, Diskriminierung und Ausgrenzung dürften nicht hingenommen, sondern müssten gesellschaftlich auf allen Ebenen bekämpft werden.

    Dafür setzte sie sich auch über die Hochschule hinaus ein, etwa in der Politikberatung. Von 2020-2021 leitete sie für das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg die Evaluation des Orientierungsplans Baden-Württemberg und für das damalige Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) die Evaluation des Bundesprogramms „Fachkräfteoffensive - Erzieherinnen und Erzieher: Nachwuchs gewinnen, Profis binden“. Zudem engagierte sie sich in der Zertifizierungsinitiative „Frühpädagogik Südbaden“ (ZFS), um ein verkürztes Bachelorstudium der Kindheitspädagogik für staatlich anerkannte Erzieher*innen zu ermöglichen. Zu den beteiligten Projektpartner*innen zählten beispielsweise die zuständigen Landesministerien.

    Mit den Kolleg*innen der Kindheitspädagogik hat Dörte Weltzien seit ihrem Eintritt in die Hochschule eine Vielzahl an Weiterbildungsangeboten für Kita-Fachkräfte entwickelt und durchgeführt und damit einen maßgeblichen Qualitätsschub in die Praxis gebracht. Vor allem das wirkungsvolle Konzept der Multiplikator*innenschulungen ist darauf ausgerichtet, dass Fachkräfte neu erworbenes Wissen weiter in die Praxis bringen.

    Aus der Zeit an der EH Freiburg wird ihr die Begegnung mit jungen, motivierten Menschen in der Lehre besonders in Erinnerung bleiben. Dörte Weltzien freut sich sehr, wenn ehemalige Studierende ihr berichten, wie viel sie aus den Seminaren mitgenommen haben. „Eine Professur ist eine wunderbare Möglichkeit, sich mit Überzeugung und großem Gestaltungsraum zu engagieren“, resümiert sie.


    Weitere Informationen:

    https://www.eh-freiburg.de/neuigkeiten/doerte-weltzien-hat-erste-studiengaenge-d...
    https://www.eh-freiburg.de/artikel/das-feld-mit-spitzenkraeften-besetzen/


    Bilder

    Prof.in Dr.in Dörte Weltzien
    Prof.in Dr.in Dörte Weltzien
    Quelle: Marc Doradzillo


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Personalia, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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