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Wissenschaft
Seit 100 Tagen ist der neue, erstmals hauptamtliche Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) im Amt. In dieser Zeit hat sich Professor Thomas Bahmer intensiv in die vielfältigen Aufgaben eingearbeitet und wichtige Weichen für zentrale Projekte vorangetrieben. „Schwerpunkte meiner Arbeit liegen beispielsweise darin, das Leitlinienprogramm weiterzuentwickeln oder Stellungnahmen der Fachgesellschaft zu medizin-politischen Themen zu koordinieren, um damit pneumologische Perspektiven verstärkt zu positionieren“, sagt Bahmer, zugleich auch Leitlinienbeauftragter der DGP.
Darüber hinaus geht es ihm um eine verstärkte Vernetzung mit anderen Fachgesellschaften, er will mehr Nachwuchs für die Pneumologie gewinnen und dessen Belange sowohl in der klinischen Weiterbildung als auch in der wissenschaftlichen Entwicklung im Vorstand vertreten.
Ein Schwerpunkt von Bahmers bisheriger Amtszeit ist die Fortführung des Nationalen Versorgungsleitlinien-Programms (NVL), das für die sektorenübergreifende Versorgung von Patientinnen und Patienten von großer Bedeutung ist. Nach dem Ende der bisherigen Trägerschaft durch Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) übernimmt ab 2025 das Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung (Zi) die organisatorische und finanzielle Verantwortung für das NVL-Programm. Die AWMF bleibt als Mit-Herausgeberin aktiv und sichert die Qualität der Leitlinien durch ihr Institut für Medizinisches Wissensmanagement (AWMF-IMWi). Die DGP bringt sich mit Thomas Bahmer in die laufenden Diskussionen zur Führung und Steuerung des neuen Gremiums aktiv ein und gestaltet die künftige Ausrichtung des NVL-Programms entscheidend mit.
Leitlinienarbeit und interdisziplinäres Zusammenspiel mit anderen Fachgesellschaften
Ein weiteres zentrales Arbeitsfeld ist die Leitlinienarbeit als solche. Thomas Bahmer befindet sich aktuell in einer Orientierungsphase, um sich einen umfassenden Überblick über alle laufenden und geplanten Leitlinienprojekte zu verschaffen. Besonders wichtig ist ihm dabei das Zusammenspiel mit anderen Fachgesellschaften und Disziplinen, um Synergien zu nutzen und die Qualität der pneumologischen Versorgung weiter zu verbessern. Bei der Erstellung und Überarbeitung zukünftiger Leitlinien wird das sogenannte PICO-System, das als methodisches Werkzeug wichtige klinische Fragestellungen in den Vordergrund rückt, eine zentrale Rolle spielen. Das Akronym PICO steht für die zentralen Komponenten Patient beziehungsweise Population, Intervention, Comparison – also Vergleichsintervention oder Kontrollgruppe – und Outcome, also das angestrebte Ergebnis oder die Zielgröße. Die Neuausrichtung und weitere Standardisierung des Leitlinienprogramms nach diesem patientenzentrierten System werden eine seiner zentralen zukünftigen Aufgaben sein.
Starkes Team und konstruktive Zusammenarbeit
Die ersten 100 Tage sind geprägt von einer sehr guten Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung und dem Team der DGP-Geschäftsstelle. „Ich wurde herzlich aufgenommen und erhalte wertvolle Unterstützung bei der Einarbeitung in neue Aufgabenbereiche. Gleichzeitig kann ich bereits meine klinischen Erfahrungen einbringen, beispielsweise im Bereich der frühen Nutzenbewertung neuer Therapien“, so Bahmer.
Blick nach vorn: Nachwuchs, Task Forces, ambulante Medizin
Für das erste Amtsjahr hat sich Thomas Bahmer ehrgeizige Ziele gesetzt: Die Stärkung des Austauschs mit dem wissenschaftlichen Nachwuchs und die Zusammenarbeit mit den Task Forces der DGP stehen im Fokus. „Die Nachwuchsförderung und die Weiterentwicklung der Lehre in der Pneumologie sind mir ein besonderes Anliegen. Wir wollen die Attraktivität unseres Fachs weiter steigern und die nächste Generation von Pneumologinnen und Pneumologen gezielt unterstützen“, betont Bahmer. Der enge Austausch mit den Task Forces Qualität und Wirtschaftlichkeit, Digitale Medizin, Klimawandel und Gesundheit, sowie Dyspnoe Units und Versorgungsforschung ist ein weiteres zentrales Vorhaben. „Die Task Forces stellen wichtige strukturelle Elemente der Fachgesellschaft dar, die über die Sektionsstrukturen hinausgehen und von großer Bedeutung für die pneumologische Interessensvertretung sein können“, sagt Bahmer. Die politische Vorgabe einer zunehmenden Ambulantisierung in der Medizin wachsam zu begleiten und die vorhandenen Einflussmöglichkeiten auszuschöpfen ist ein Ziel, das der Mediziner gemeinsam mit den Task Forces und Assemblies der DGP sowie anderen pneumologischen Interessensvertretung außerhalb der DGP nachhaltig verfolgt.
Tübingen, Großhansdorf, Kiel und Hamburg: die Vita des neuen DGP- Generalsekretärs
Professor Thomas Bahmer ist Internist und Pneumologe mit beruflichen Stationen an der Universitätsklinik Tübingen, der LungenClinic Grosshansdorf und dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel. Am UKSH leitete er verschiedene Forschungsprojekte, insbesondere die bevölkerungsbasierte COVIDOM-Studie, die sich mit den Langzeitfolgen von SARS-CoV-2-Infektionen beschäftigt. Darüber hinaus leitete er die ALLIANCE-Asthma-Kohorte des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL), in der insbesondere die longitudinalen Krankheitsverläufe von Kindern und Jugendlichen am Übergang ins Erwachsenenalter eine zentrale Rolle spielen. Bahmer ist in Teilzeit weiterhin als niedergelassener Lungenarzt in Hamburg tätig.
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Professor Thomas Bahmer
Quelle: Mike Auerbach
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Personalia
Deutsch
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