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Wissenschaft
Nürnberg. Anlässlich des bevorstehenden Welt-Sepsis-Tages am 13. September 2025 möchten die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) und der Berufsverband Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten e.V. (BDA) erneut für die Gefahren der Sepsis sensibilisieren.
„Jede Stunde entscheidet – Sepsis muss früh erkannt und schnell behandelt werden“, betont BDA-Präsidentin Prof. Dr. Grietje Beck. DGAI-Präsident Prof. Dr. Gernot Marx ergänzt: „Der Nachweis von Erregern muss bei Sepsis-Patientinnen und -Patienten präziser und schneller werden, um eine zeitnahe und zielgerichtete Behandlung zu ermöglichen.“
Sepsis, landläufig als „Blutvergiftung“ bekannt, bleibt eine erschreckend unterschätzte Krise: In Deutschland erkranken jährlich bis zu 300.000 Menschen, etwa 85.000 sterben – viele dieser Todesfälle könnten durch frühzeitiges Erkennen und zielgerichtete Behandlung verhindert werden. Seit 2012 wird der Welt-Sepsis-Tag international am 13. September begangen, um die Dringlichkeit dieser Erkrankung ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und die Aufmerksamkeit auf Prävention sowie Therapie zu lenken.
Ein Meilenstein in diesem Bemühen ist das Projekt „DigiSep“. Drei Jahre lang erforschte ein Konsortium aus Kliniken der GSAIC Trials Group der DGAI, führenden Instituten, Krankenkassen und dem Diagnostikunternehmen Noscendo, wie sich Sepsis-Erreger mithilfe modernster molekularer Verfahren schneller und präziser nachweisen lassen. Dadurch kann eine gezielte Therapie deutlich früher beginnen – ein entscheidender Innovationssprung in der Versorgung. „DigiSep steht beispielhaft für den dringend benötigten Innovationsschub in der Sepsis-Behandlung“, so Prof. Thorsten Brenner, Leiter des DigiSep-Forschungsprojekts. Aktuell ist das Projekt für den renommierten MSD-Gesundheitspreis 2025 nominiert – die Öffentlichkeit kann noch bis zum 6. Oktober 2025 aktiv über die Preisvergabe mitentscheiden. Der Preis fördert Projekte, die nachweislich eine Verbesserung der medizinischen und/oder ökonomischen Ergebnisqualität zeigen.
Neben der Forschung setzen sich DGAI und BDA auch politisch und strukturell für eine bessere Versorgung von Sepsis-Patientinnen und -Patienten ein. Ein zentraler Schritt ist die Entwicklung eines bundesweit einheitlichen Qualitätssicherungsverfahrens für Diagnostik, Therapie und Nachsorge. Nach dem positiven Abschluss einer Machbarkeitsstudie im Herbst 2023 hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) im Sommer 2025 das endgültige Indikatorenset und die verbindliche Spezifikation beschlossen. Ab dem 1. Januar 2026 beginnt die Datenerhebung in deutschen Krankenhäusern – zunächst in einer Testphase ohne Sanktionen oder Veröffentlichung individueller Ergebnisse. Damit ist der Weg für einen qualitätsorientierten, langfristigen Vergleich der Sepsis-Versorgung geebnet. „Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, die Zahl vermeidbarer Todesfälle zu senken und Patientinnen und Patienten eine sichere, moderne Behandlung zu ermöglichen“, sind sich Prof. Beck und Prof. Marx einig.
Prof. Dr. Grietje Beck
Quelle: Mike Auerbach
Copyright: BDA
Prof. Dr. Gernot Marx
Copyright: privat/ DGAI
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
Deutsch
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