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11.09.2025 16:06

Frauenanteil bei Hochschulleitungen steigt auf über 30 Prozent – Fakultätsleitungen bleiben dennoch Männersache

Sophie Zervos Kommunikation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften

    133 Hochschulen werden mittlerweile von einer Frau geleitet; dies entspricht 31 Prozent aller Rektor*innen bzw. Präsident*innen. In den Senaten und Hochschulräten liegt der Frauenanteil bei über 40 Prozent. Dagegen sind Frauen bei der Leitung von Fakultäten immer noch deutlich unterrepräsentiert. Dies geht aus dem Datenreport Geschlechtergleichstellung in Hochschulgremien hervor.

    Im Jahr 2023 lag der Frauenanteil bei den Rektor*innen und Präsident*innen bei 31 Prozent, in der gesamten Hochschulleitungen (mit inklusive Vizepräsident*innen, Prorektor*innen und Kanzler*innen) bei 35 Prozent. Gab es im Jahr 2000 lediglich 22 Rektor*innen und Präsident*innen, beschleunigte sich der Anstieg des Frauenanteils seit 2007. Auch bei den Hochschulräten ist seit der ersten Erhebung im Jahr 2003 eine deutliche Steigerung von 20 Prozent auf aktuell (2023) 41 Prozent zu verzeichnen. In den Senaten sind ebenfalls über 40 Prozent der Mitglieder Frauen. Allerdings sind Frauen in Fakultätsleitungen weiterhin stark unterrepräsentiert: Weniger als ein Viertel der Fakultäten wird von Frauen geleitet und der Anteil der Dekaninnen liegt damit unter dem Professorinnenanteil. Besonders selten werden Fakultäten an staatlichen Hochschulen von Frauen geleitet (22 Prozent), während an privaten und kirchlichen Hochschulen der Frauenanteil bei 32 bzw. 38 Prozent liegt.

    Die differenzierte Datenanalyse zeigt, dass die hohe Beteiligung von Frauen in der Hochschulleitung und in den Hochschulräten Entscheidungsgremien durch politische Anforderungen und gezielte Entscheidungen und weniger durch den Professorinnenanteil in den einzelnen Hochschulen beeinflusst ist. Dagegen besteht bei den Senaten und Fakultätsleitungen ein Zusammenhang mit dem Professorinnenanteil: Je mehr Frauen in einer Hochschule als Wissenschaftlerinnen tätig sind, desto mehr Frauen wirken auch im Senat oder in den Fakultätsleitungen mit.

    Anders als andere Berichte zur Geschlechterverteilung in Hochschulleitungen beziehen sich die Daten des CEWS-Datenreports auf alle deutschen Hochschulen und differenzieren sowohl nach Hochschultyp (Universitäten, Hochschulen für Angewandte Wissenschaften und Kunst- und Musikhochschulen), Trägerschaft (staatlich, privat und kirchlich) und Bundesländern. Für die Hochschulleitungen und Hochschulräte werden Daten des Statistischen Bundesamtes verwendet. Die Daten zu Senaten und Fakultätsleitungen erhebt das CEWS alle drei Jahre durch eine Abfrage bei allen Hochschulen.

    Der Datenreport ist online zugänglich unter:

    https://www.gesis.org/cews/cews-publikationen/cewspublik.

    Ansprechpartnerinnen bei GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften:

    Dr. Andrea Löther
    andrea[.]loether[@]gesis[.]org

    Dr. Sophie Zervos
    Kommunikation & Transfer
    sophie.zervos@gesis.org

    Unter Sachsenhausen 6-8
    D-50667 Köln
    Tel.: +49(0)221 / 47694 – 136

    www.cews.org
    www.gesis.org

    Das CEWS feiert 2025 sein 25-jähriges Jubiläum. Als Teil von GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften schafft das CEWS evidenzbasierte Grundlagen für Wissenschafts- und Gleichstellungspolitik und unterstützt sozialwissenschaftliche Forschung im Themenfeld.
    Als eine der weltweit führenden Infrastruktureinrichtungen für die Sozialwissenschaften steht das GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Forscher*innen mit seiner Expertise und seinen Dienstleistungen auf allen Ebenen ihrer Forschungsvorhaben beratend zur Seite, sodass gesellschaftlich relevante Fragen auf der Basis neuester wissenschaftlicher Methoden, qualitativ hochwertiger Daten und Forschungsinformationen beantwortet werden können. Um diesen Service heute und in Zukunft zu gewährleisten, verknüpft GESIS seine integrierte Erhebungs- und Dateninfrastruktur mit Methoden, Modellen und Algorithmen der Informatik im sozialwissenschaftlichen Anwendungsfeld und erweitert kontinuierlich sein Angebotsportfolio im Bereich digitaler Verhaltensdaten. GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, Konsortialführerin von KonsortSWD in der NFDI und unterhält institutionelle und projektbezogene Kooperationen mit zahlreichen Universitäten und Forschungseinrichtungen im In- und Ausland. GESIS beteiligt sich an wichtigen europäischen Projekten wie dem European Social Survey (ESS), der European Value Study (EVS), dem europäischen Archivverbund CESSDA oder dem OECD-Projekt Programme for the International Assessment of Adult Competencies (PIAAC).


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Andrea Löther
    andrea[.]loether[@]gesis[.]org


    Originalpublikation:

    Löther, Andrea (2025): Geschlechtergleichstellung in Entscheidungsgremien von Hochschulen (2023/2024), unter Mitarbeit von Laura Domingos Monteiro. Datenreport. Hg. v. GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften: Köln (CEWS/publik no. 35).
    DOI 10.21241/ssoar.104734


    Weitere Informationen:

    https://www.cews.org


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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