idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Mit über 600 Teilnehmenden fand Ende August/Anfang September die größte Wissenschafts- und Karrieremesse für Deutschland in Boston (USA) statt. Auf der #GAIN25 informierten Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Wissenschaftsorganisationen interessierte Nachwuchsforschende in frühen Karrierephasen über ihre Möglichkeiten in Deutschland. Auch die Universität Ulm und die Universitätsmedizin Ulm waren vertreten.
Erstmals richtete sich die GAIN auch an nicht-deutschsprachige Forschende, die in Nordamerika tätig sind, und die sich für einen Karriereschritt in Deutschland interessieren. Professor Carl Krill vom Institut für Funktionelle Nanosysteme der Uni Ulm reiste als gebürtiger US-Amerikaner bereits zum wiederholten Mal zur Messe und konnte aus erster Hand über seine Erfahrungen in Deutschland berichten. „Ich selbst war auf einem Panel mit dem Titel ‚International Postdocs: Working in Germany. Expats share their experiences’. Die Runde war sehr lebendig, und die Fragen gingen weit über Forschung und Karriereplanung hinaus. Es wurde auch viel über kulturelle Unterschiede zwischen den USA und Deutschland diskutiert. Das Interesse war ziemlich groß“, erzählt Professor Krill.
Auch die aktuelle US-Politik unter Präsident Trump mit den großen Einschnitten für die Wissenschaft waren auf der Tagung Thema, vor allem in der Eröffnungsveranstaltung, so Krill: „Immer wieder wurde dabei betont, dass die akademische Freiheit in Deutschland verfassungsrechtlich geschützt ist. Wichtig war den Sprecherinnen und Sprechern aus Deutschland aber auch: Die GAIN soll kein ‚Brain Drain‘-Programm sein. Es geht nicht darum, Talente aus den USA abzuwerben, sondern darum, den intensiven Austausch zwischen beiden Ländern aufrechtzuerhalten – und genau dieser Austausch hat in den vergangenen Jahrzehnten ja zu enormen wissenschaftlichen Fortschritten auf beiden Seiten beigetragen.“
„Es ist uns ein besonderes Anliegen, die Solidarität mit unseren Kolleginnen und Kollegen in den USA zum Ausdruck zu bringen und Wissenschaftler*innen, die ihre Arbeit nicht mehr frei durchführen können, zu unterstützen. Das deutsche Wissenschaftssystem und die an GAIN beteiligten Institutionen stehen weltweit für Wissenschaftsfreiheit, Weltoffenheit und selbstverständlich auch für Chancengleichheit ein. Das Aufrechterhalten und die weitere Stärkung der transatlantischen Wissenschaftsbeziehungen sind der DFG daher ein besonderes Anliegen“, sagte Professorin Katja Becker, Präsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bei der Eröffnung.
Ebenfalls in die USA gereist war Professor Thomas Wirth, Dekan der Medizinischen Fakultät. Er führte mehrere Dutzend konkrete, intensive Gespräche mit Nachwuchsforschenden, von denen sich mittlerweile mehrere per Mail mit konkreten Anfragen bei ihm gemeldet haben. „Bei den Gesprächen wurde der Wunsch nach einer baldigen Rückkehr beziehungsweise nach einem Wechsel nach Deutschland deutlich“, berichtet Professor Wirth. Denn auch nicht-deutschsprachige Forschende hätten sich für die Angebote der Medizinischen Fakultät interessiert. Ein Grund dafür: Die aktuelle Hochschulpolitik des US-Präsidenten, die von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vor Ort mehrheitlich kritisch gesehen worden sei.
Über GAIN
Seit 2003 vernetzt und stärkt das German Academic International Network (GAIN) deutsche Wissenschaftler*innen weltweit – mit einem Schwerpunkt auf Nordamerika –, unterstützt ihre Rückkehr an deutsche Hochschulen und Forschungsinstitute und fördert ihre Interessen gegenüber politischen Entscheidungsträger*innen. GAIN ist eine Gemeinschaftsinitiative der Alexander von Humboldt-Stiftung, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst und der Deutschen Forschungsgemeinschaft, unterstützt vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt sowie von weiteren assoziierten Mitgliedern. Die GAIN-Jahrestagung besteht aus Paneldiskussionen, Workshops und Vorträgen zur internationalen Wissenschaftslandschaft und Karrieremöglichkeiten in Deutschland. Auf der „Talent Fair“ können sich die Nachwuchforschenden über konkrete Förder- und Arbeitsmöglichkeiten in Deutschland informieren sowie mit Forschungsinstituten, Wissenschaftsorganisationen und Hochschulen Kontakte knüpfen. Die Teilnehmenden kommen aus allen wissenschaftlichen Fachgebieten, insbesondere Biologie, Medizin, Chemie, Physik, Informatik, Ingenieur- und Geisteswissenschaften.
Am Stand der Ulmer Universitätsmedizin führte Prof. Thomas Wirth, Dekan der Medizinischen Fakultät, ...
Quelle: DavidFoxPhotography
Copyright: GAIN/DavidFoxPhotography
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
fachunabhängig
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftspolitik
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).