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17.09.2025 11:46

Versorgung weiterdenken: Jahrestagung stellt zentrale Zukunftsthemen in den Fokus

Michael Oldenburg Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e. V.

    Jahrestagung 2025 von DGHO, OeGHO, SGMO und SGH, 24. bis 27. Oktober 2025 in Köln

    Wie gelingt eine moderne, flächendeckende und patientenzentrierte Versorgung von Blut- und Krebserkrankungen in Zeiten medizinischer Innovationen und struktureller Umbrüche? Dieser Frage widmet sich die Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie vom 24. bis 27. Oktober 2025 in Köln. Renommierte Expertinnen und Experten kommen auf dem größten Kongress des Fachgebiets im deutschsprachigen Raum zusammen, um neueste wissenschaftliche Erkenntnisse, zukunftsweisende Therapiekonzepte und moderne Versorgungsstrategien zu diskutieren.

    Die diesjährige Jahrestagung setzt auf Innovation, Internationalität und interdisziplinären Austausch. Die Veranstaltung bietet eine wichtige Plattform, um jüngste wissenschaftliche Forschungsergebnisse, moderne Therapien und aktuelle Technologien zu präsentieren und gemeinsam die Weichen für die Onkologie und Hämatologie von morgen zu stellen. Vertreterinnen und Vertreter aus Medizin, Wissenschaft, Pflege und Politik kommen zusammen, um gemeinsam aktuelle Entwicklungen zu diskutieren und Impulse für die zukünftige Versorgung zu setzen.
     
    „Das Programm des diesjährigen Kongresses ist außerordentlich breit gefächert“, erklärt Kongresspräsident Prof. Dr. med. Michael Hallek, Direktor der Klinik I für Innere Medizin und des Centrums für Integrierte Onkologie (CIO) an der Universitätsklinik Köln. „Es reicht von diagnostischen Herausforderungen bei akuten Leukämien und komplexen Fragestellungen rund um Stammzellerkrankungen über die neuesten Entwicklungen in der zellulären Immuntherapie bis zu Fortschritten in der Präzisionsmedizin bei fortgeschrittenen, soliden Tumoren“, ergänzt Prof. Dr. med. Tim Brümmendorf, Direktor der Klinik für Onkologie, Hämatologie und Stammzell­transplantation an der Universitätsklinik Aachen, ebenfalls Kongresspräsident der Jahrestagung.
     
    Neben den Fortschritten in der Wissenschaft werden auch die Herausforderungen in der zukünftigen Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Blut- und Krebserkrankungen im Vordergrund stehen. Schwerpunktthemen sind:
     
    Neue Forschungsergebnisse (Best Abstracts)

    • Patienten-berichtete Endpunkte und Nebenwirkungsraten in klinischen Studien zu neuen Krebsmedikamenten bei soliden Tumoren
    • Wirksamkeit und prognostische Faktoren bei der Chronischen Lymphatischen Leukämie
    • Bispezifische Antikörper in der Erstlinientherapie des Multiplen Myeloms
    • Einzelzell-Analysen zur Resistenz bei Akuter Myeloischer Leukämie
    • Verbesserung der zellulären und metabolischen Fitness von genetisch modifizierten T-Zellen
    • Psychosoziale Belastung junger Erwachsener nach allogener Stammzell­transplantation
     
    Stärkung der Hochleistungsmedizin in der Krankenhausreform

    Die gezielte Krebsimmuntherapie u. a. durch CAR-T-Zellen oder die Gentherapie bei angeborenen Blutkrankheiten sind in den letzten Jahren Realität geworden. Sie sind aber bisher nicht in die Planungen zur Krankenhausreform aufgenommen worden. „Es fehlt im Versorgungssystem eine adäquate Abbildung dieser innovativen und hochkomplexen Leistungen“, mahnt Prof. Dr. med. Andreas Hochhaus, Geschäfts­führender Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinischen Onkologie (DGHO). „Wir erleben in der Hämatologie und Onkologie einen enormen Innovationsschub, der allerdings strukturell nicht abgebildet wird. Die Leistungsgruppe zur Stammzelltransplantation muss um die Gentherapie erweitert werden.“
     
    Fortgeschrittener Krebs als Systemerkrankung

    Viele solide Tumoren haben sich zum Zeitpunkt der Diagnose schon im Körper ausgebreitet. Zunehmend wird in diesen Risikosituationen zuerst eine systemische Therapie durchgeführt. „Die optimale Behandlung fortgeschrittener Tumoren verlangt nach einer neuen Versorgungslogik“, so Prof. Dr. med. Ewald Wöll, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (OeGHO) und Ärztlicher Direktor der Abteilung Innere Medizin am Krankenhaus St. Vincenz in Zams. Für die Fachgesellschaften ergibt sich daraus der Auftrag, Versorgungspfade, Qualitätsstandards und Steuerungssysteme mitzugestalten.
     
    Patientennahe Versorgung als Qualitätskriterium

    Die wohnortnahe Versorgung von Krebspatientinnen und Krebspatienten steht im Zentrum moderner onkologischer Versorgungskonzepte – gerade bei chronischen Verläufen, komplexen Therapien und älteren oder multimorbiden Patientengruppen. „Nähe ist kein Komfortmerkmal, sondern ein Qualitätskriterium. Exzellenz muss dort stattfinden, wo die Menschen leben“, unterstreicht Dr. med. Stefan Greuter, Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Medizinische Onkologie (SGMO).
     
    Zentrale Instrumente sind hier die Verankerung und Vernetzung von Tumorboards, eine funktionale elektronische Patientenakte sowie der Ausbau telemedizinischer Schnittstellen. Versorgung wird damit zum Verbundsystem aus spezialisierten Zentren, qualifizierten Praxen und digitalen Brücken.
     
    Versorgung neu denken

    Die zunehmende Zahl von Krebspatientinnen und -patienten mit chronischen Verläufen zwingt dazu, Strukturen neu zu denken. Das ist auch eine Chance. Prof. Dr. med. Michael Hallek fordert: „Patientinnen und Patienten brauchen den wohnortnah tätigen internistischen Hämatologen und Onkologen, der quasi als ‚onkologischer Hausarzt‘ als Behandler ihrer chronischen Krebskrankheit und als Lotse zur Verfügung steht. Er gibt ihnen die notwendige Sicherheit für eine optimale Betreuung in dieser lebensbedrohlichen Situation.“
     
    Die aktuelle politische Diskussion über Reformen im Gesundheitswesen aufgrund der rasch steigenden Kosten bietet auch die Chance, Versorgungsstrukturen in der Onkologie neu zu denken. „Als Fachgesellschaften tragen wir die Verantwortung, die Brücke zwischen Innovation, Struktur und Versorgungspraxis zu schlagen“, hebt Prof. Dr. med. Andreas Hochhaus hervor. „Dazu gehört auch die Förderung des wissenschaftlichen und klinischen Nachwuchses mit der Teilnahme vieler Studentinnen und Studenten an unserem Jahreskongress.“
     
    Die Fachgesellschaften der Jahrestagung verstehen sich hierbei als aktive Mitgestalter einer strukturell erneuerten onkologischen Versorgung.
     
    Ausführliche Informationen unter: https://www.jahrestagung-haematologie-onkologie.com/
     
    Über die DGHO

    Die DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V. besteht seit über 85 Jahren und hat heute mehr als 4.300 Mitglieder, die in der Erforschung und Behandlung hämatologischer und onkologischer Erkrankungen tätig sind. Mit ihrem Engagement in der Aus-, Fort- und Weiterbildung, mit der Erstellung der Onkopedia-Leitlinien, mit der Wissensdatenbank, mit der Durchführung von Fachtagungen und Fortbildungsseminaren sowie mit ihrem gesundheitspolitischen Engagement fördert die Fachgesellschaft die hochwertige Versorgung von Patientinnen und Patienten im Fachgebiet.
     
    Über die OeGHO

    Die Österreichische Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie hat sich zum Ziel gesetzt, die Betreuung von Patientinnen und Patienten österreichweit an den höchsten Standard heranzuführen. Die OeGHO zählt als Fachgesellschaft aktuell deutlich über 900 Mitglieder, von denen ein Großteil Fachärztinnen und Fachärzte für Innere Medizin mit Additivfach Hämatologie und Internistischer Onkologie sind. Neben der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegekräften, der Festlegung von Standards für die Facharztausbildung und Ausbildungsstätten und der Erarbeitung von Leitlinien will die OeGHO die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen allen an der Krebstherapie Beteiligten und die Forschung auf dem Gebiet der Hämatologie und Onkologie aktiv fördern.
     
    Über die SGMO

    Die Schweizerische Gesellschaft für Medizinische Onkologie (SGMO) ist der Berufsverband und die Fachgesellschaft der Ärztinnen und Ärzte mit dem Facharzttitel Medizinische Onkologie. Die SGMO zählt aktuell 500 Mitglieder, hat gemeinnützigen Charakter und verfolgt keine wirtschaftlichen Ziele. Zu den Aufgaben der SGMO gehören insbesondere:
    ·       Die Medizinische Onkologie in der Schweiz wissenschaftlich und praktisch zu fördern
    ·       Die Weiter- und Fortbildung für Medizinische Onkologinnen und Onkologen zu regeln und zu gewährleisten
    ·       Die beruflichen und wirtschaftlichen Interessen der Medizinischen Onkolo­ginnen und Onkologen in der Schweiz zu wahren
    ·       Die Vernetzung von Medizinischen Onkologinnen und Onkologen unter­einander sowie mit anderen medizinischen Fachgebieten zu fördern
     
    Über die SGH

    Die Schweizerische Gesellschaft für Hämatologie (SGH) ist der Berufsverband und die Fachgesellschaft der Ärztinnen und Ärzte mit dem Facharzttitel Hämatologie. Die SGH zählt aktuell 384 Mitglieder, hat gemeinnützigen Charakter und verfolgt keine wirtschaftlichen Ziele. Zu den Aufgaben der SGH gehören insbesondere:
    ·       Wahrung der Interessen der Hämatologinnen und Hämatologen in der Schweiz;
    ·       Förderung der Hämatologie in der Schweiz;
    ·       Regelung und Gewährleistung der Aus-, Weiter- und Fortbildung in Hämatologie in Zusammenarbeit mit anerkannten Weiterbildungsstätten;
    ·       Förderung der Kollegialität unter den Mitgliedern


    Weitere Informationen:

    https://www.jahrestagung-haematologie-onkologie.com/ - Kongress-Website


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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