idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
23.09.2025 08:53

Nachhaltige Chemie: Zwei Projekte widmen sich Batterien

Gunnar Bartsch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Neue Batterien entwickeln und bestehende effektiv recyceln: Diese Ziele verfolgen zwei neue Projekte am Institut für nachhaltige Chemie und Katalyse mit Bor und am Institut für Anorganische Chemie der Universität Würzburg.

    Energiespeicher in Form von Batterien nehmen eine Schlüsselrolle bei der globalen Energiewende ein. Allerdings werden für ihre Herstellung in der Regel wertvolle und teilweise knappe Rohstoffe wie Lithium, Kobalt und Nickel benötigt, deren Abbau oft mit schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt einhergeht. Aus diesem Grund sind das Recycling von Lithium-basierten Batterien einerseits und die Entwicklung alternativer Batterietechnologien andererseits von großer Bedeutung.

    Beiden Ansätzen widmen sich zwei neue Forschungsprojekte von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern am Institut für nachhaltige Chemie und Katalyse mit Bor (ICB) und dem Institut für Anorganische Chemie (IAC) der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU). Dafür stellt das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) insgesamt knapp 1,8 Millionen Euro zur Verfügung.

    Neue Batterien auf Basis von Borverbindungen

    Im Verbundprojekt „Festkörper Natrium-Ionen-Batterien auf Basis von Bor-haltigen Elektrolyten“ (FestNaBor) werden Natrium-Ionen-Feststoffbatterien als alternative Energiespeicher zu Lithium-Ionen-Batterien entwickelt. Anders als Lithium ist Natrium praktisch unbegrenzt verfügbar. Professor Maik Finze und Professor Holger Braunschweig entwickeln hierfür gemeinsam mit ihren Teams effiziente und ressourcenschonende Synthesen für Natrium-Salze mit Borat-Anionen (Natrium-closo-borate).

    In Studien wurde gezeigt, dass Natrium-closo-borate sehr stabil sind und eine Natrium-Ionen-Leitfähigkeit im Festkörper aufweisen können. Somit sind sie ideale Kandidaten für den Bau von Natrium-Ionen-Feststoffelektrolyte, die gemeinsam mit Partnern innerhalb des Verbundes in Natrium-Ionen-Feststoffbatterien verwendet werden.

    Für das Projekt FestNaBor stellt das BMFTR den Gruppen von Maik Finze und Holger Braunschweig am ICB insgesamt knapp 800.000 Euro zur Verfügung. Am Institut dreht sich alles, um das Element Bor, denn dieses kann eine nachhaltigere Chemie ermöglichen, wobei borhaltige Moleküle vielfältige Aufgaben erfüllen können. Beispielsweise dienen Boratanionen nicht nur als Komponenten von Leitsalzen in Batterien sondern auch in Superkondensatoren oder als Katalysatoren für die umweltfreundliche Synthese von Chemikalien. Das ICB der Uni Würzburg ist 2019 ins Leben gerufen worden und am 31. März 2022 wurde das neue Gebäude des Instituts eingeweiht.

    Kontakt

    Prof. Dr. Holger Braunschweig, Leiter des Lehrstuhls für Anorganische Chemie II, T: +49 931 31-85260, holger.braunschweig@uni-wuerzburg.de

    Prof. Dr. Maik Finze, Leiter des Lehrstuhls für Anorganische Chemie III, T: +49 931 31-85857, maik.finze@uni-wuerzburg.de

    Recycling von Lithium-Ionen-Batterien

    Lithium-Ionen-Batterien sind der Stand der Technik bei Elektrofahrzeugen. Wenn die Batterien ihr Lebensende erreichen, entsteht ökologisch bedenklicher Abfall, der aber auch als wertvolle Quelle kritischer Rohstoffe dienen kann.

    Im Forschungsvorhaben „Prozesse für das Direkte Recycling von Kathoden aus zyklisierten Lithium-Ionen-Batterien zur Maximierung der rückgewinnbaren Funktionsmaterialien“ (ProBatman) geht es darum, End-of-Life-Batterien vollständig zu recyceln und die einzelnen Komponenten und Materialien möglichst vollständig wieder in den Produktionskreislauf für neue Batterien zu integrieren.

    Die Gruppen von Professor Maik Finze und Dr. Guinevere Giffin arbeiten im Verbund mit Partnern aus der Industrie und von Forschungseinrichtungen an der Entwicklung und Optimierung der einzelnen Prozessschritte mit dem Ziel, elementare Bestandteile maximal rückzugewinnen und den CO2-Fußabdruck der Wertschöpfungskette zu verringern.

    Das BMFTR fördert die Arbeiten in den Gruppen von Maik Finze und Guinevere Giffin am IAC der JMU zu ProBatman mit mehr als 970.000 Euro.

    Die Laufzeit für beide Projekte beträgt drei Jahre und geht bis Ende Juni 2028.

    Kontakt

    Prof. Dr. Maik Finze, Leiter des Lehrstuhls für Anorganische Chemie III, T: +49 931 31-85857, maik.finze@uni-wuerzburg.de

    Dr. Guinevere Giffin, Institut für Anorganische Chemie, guinevere.giffin@uni-wuerzburg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Chemie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).