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Welche Potenziale haben generative Sprachmodelle wie ChatGPT für das Jura-Studium und die Lehre in der Rechtswissenschaft? Im Rahmen des Juristischen KI-Projekts geht Professor Georg Borges vom Institut für Rechtsinformatik der Universität des Saarlandes gemeinsam mit Studierenden und Nachwuchswissenschaftlern dieser Frage auf den Grund. Die Ergebnisse aus dem Sommersemester, in dem der Workshop zu den KI-Tools gestartet war, stellen sie am 25. September ab 18 Uhr in einer Veranstaltung vor, die live online übertragen wird.
„Chat GPT und Co. können vieles gar nicht, machen viele Fehler und sind in den meisten Aufgaben Mittelmaß – ein paar Dinge aber können sie richtig gut, so etwa Texte auf Formalia prüfen und juristische Nachweise finden – jedenfalls meistens“, fasst Professor Georg Borges, der Leiter des Juristischen KI-Projekts Saarbrücken, die Ergebnisse zusammen. „Mit der KI darf es sprachliche und formale Fehler in juristischen Hausarbeiten eigentlich nicht mehr geben – das wird das Studium spürbar ändern, denn wir können uns nun auf die Inhalte konzentrieren“, beschreibt er die Auswirkungen auf das Jura-Studium.
Im Rahmen des Juristischen KI-Projekts Saarbrücken (JIPS) untersuchten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im vergangenen Sommersemester Anwendungsbeispiele, sogenannte „Use Cases“, von Künstlicher Intelligenz im Jura-Studium und auch in der juristischen Forschung. Sie erprobten und diskutierten diese. Zum Projektteam gehörten Saarbrücker Jura-Studierende und auch Studierende des Master-Aufbaustudiengangs „IT und Recht“, den auch viele Praktikerinnen und Praktiker der IT-Branche absolvieren. Sie ließen die KI-Tools unter anderem anhand von Skripten zu bestimmten Jura-Themen Lern- und Übungshilfen erstellen, für juristische Arbeiten nach passenden Nachweisen und Quellen suchen oder ganze Aufgabenstellungen lösen und überprüften anschließend das Ergebnis.
Was sie hierbei herausfanden und die empfehlenswertesten KI-Use Cases stellen sie am 25. September in einer öffentlichen Online-Veranstaltung vor. Zusammen mit Professor Dr. Dr. h.c. mult. Helmut Rüßmann, einem der beiden Gründer des Instituts für Rechtsinformatik und des „JIPS“, beleuchtet das Projektteam auch die Ziele des Juristischen KI-Projekts, das vor mehr als 30 Jahren als „Juristisches Internet-Projekt Saarbrücken“ gestartet war.
Die öffentliche Veranstaltung findet am Donnerstag, 25. September, ab 18 Uhr vor Ort auf dem Campus der Uni Saarbrücken (Gebäude B 4.1, Raum 017) und online per MS Teams statt. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Link zur Online-Teilnahme ist abrufbar unter https://www.rechtsinformatik.saarland
Hintergrund
Das Juristische KI-Projekt Saarbrücken „JIPS“ war als „Juristisches Internetprojekt Saarbrücken“ von 1993 bis 2014 von den Saarbrücker Professoren Maximilian Herberger und Helmut Rüßmann geleitet worden, um das damals neue Medium „Internet“ zu erproben und seine Potenziale zu erforschen. Seit 2014 führen die Professoren Georg Borges und Christoph Sorge das Projekt weiter. Nach wie vor besprechen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in wöchentlichen Redaktionssitzungen aktuelle Entwicklungen im Bereich IT und Recht. Im Sommersemester 2025 veranstaltete Professor Borges das JIPS als Juristisches KI-Projekt Saarbrücken.
Der Masterstudiengang „IT und Recht“ (LL.M.) wird seit dem Wintersemester 2019 angeboten. Der Studiengang bietet eine profunde Weiterbildung auf der Schnittstelle von Recht und Technik und ist auch für das berufsbegleitende Fernstudium geeignet. Zum neuen Studienjahr wurde das Lehrprogramm umfassend aktualisiert und noch stärker auf aktuelle Themen, insbesondere Datenschutz, Künstliche Intelligenz und Datenrecht fokussiert.
Prof. Dr. Georg Borges: 0681/302-3105; E-Mail: ls.borges@uni-saarland.de
https://www.rechtsinformatik.saarland
Professor Georg Borges
Quelle: Iris Maurer
Copyright: Universität des Saarlandes
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Recht
überregional
Studium und Lehre
Deutsch
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