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24.09.2025 09:26

IAB-Prognose für 2025/2026: Arbeitsmarkt profitiert von Fiskalpaketen, wird aber durch den demografischen Wandel gebrems

Inna Felde, Laura Deckbar, Tim Goppelt und Christine Vigeant Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)

    Der Arbeitsmarkt wird weiter durch die schwache Konjunktur und die Transformationskrise beeinträchtigt. Eine wirtschaftliche Belebung, allen voran durch die beschlossenen Fiskalpakete, wird diese Entwicklung voraussichtlich verbessern, doch die Beschäftigungsentwicklung stößt an ihre Grenzen. So steigt die Zahl der Erwerbstätigen in diesem Jahr nur noch um 10.000 Personen, 2026 wird sie um 20.000 Personen sinken. Das geht aus der am Mittwoch veröffentlichten Prognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

    Nach nunmehr drei rezessiven Jahren erwarten die Forschenden für 2025 ein Jahreswachstum des realen Bruttoinlandsprodukts von 0,2 Prozent, für 2026 eine Steigerung von 1,1 Prozent. Die Fiskalpakete führen somit zu einer wirtschaftlichen Belebung. Die davon ausgehenden Beschäftigungseffekte werden jedoch durch das Erwerbspersonenpotenzial begrenzt, welches 2025 noch leicht um rund 60.000 Personen wächst, 2026 jedoch erstmals um 40.000 Personen sinkt.

    „Die Möglichkeiten für einen Beschäftigungsaufbau sind im Vergleich zu früheren Rekordsteigerungen stark begrenzt“, so Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. Das zeigt sich – trotz neuer Höchststände – auch bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung: Für 2025 und 2026 werden vergleichsweise schwache Anstiege um jeweils 40.000 auf 34,98 Millionen beziehungsweise 35,02 Millionen Personen erwartet. Die Anstiege beruhen dabei allein auf der sozialversicherungspflichtigen Teilzeitbeschäftigung.

    Die Zahl der Arbeitslosen steigt 2025 um 160.000 Personen. Im Jahresverlauf 2026 wird es erstmals wieder Rückgänge geben. „Die Verknappung am Arbeitsmarkt zieht an, das Ausscheiden der Babyboomer kann nicht mehr kompensiert werden. Oberste Priorität sollte daher dem Abbau der Arbeitslosigkeit und der Fachkräftesicherung zukommen“, so Weber.

    Zugleich entwickeln sich die Branchen weiterhin unterschiedlich– ein Trend, der schon länger zu beobachten ist. „Die Umbrüche der Transformation in Verbindung mit einem schwachen Außenhandel aufgrund der US-amerikanischen Zollpolitik setzen vor allem das Produzierende Gewerbe unter Druck“, erklärt Weber. Für 2025 wird daher für diese Branche ein starker Beschäftigungsrückgang von 130.000 Personen prognostiziert, für 2026 ein weiterer Rückgang von 70.000 Personen.

    Den höchsten Beschäftigungszuwachs mit 210.000 zusätzlichen Stellen im Jahr 2025 und 130.000 im Jahr 2026 wird es der IAB-Prognose zufolge im Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit geben. Das liegt hauptsächlich am Ausbau der Kindertagesbetreuung und an der Alterung der Gesellschaft.

    Die Studie lesen Sie hier: https://doku.iab.de/kurzber/2025/kb2025-19.pdf. Ein begleitendes Interview mit Enzo Weber finden Sie im IAB-Forum: https://iab-forum.de/das-erwerbspersonenpotenzial-nimmt-2026-erstmalig-ab/.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Politik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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