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Wissenschaft
Im Rahmen ihres Bachelorstudiums haben 16 Studierende der Amerikanistik ein Digitalprojekt realisiert. Unter dem Titel „What in the Gilded Age. Gossip and Scandal in New York’s High Society“ erarbeiteten sie eine interaktive Onlinepräsentation zu Fragen von Prominenz, Geschlechterrollen und Medienkultur um 1900. Mit Hilfe von Quizzes, Karten, Instagram-Accounts, Graphen und Blogs machen die Studierenden historische Quellen zugänglich und zeigen auf, wie spannend historische Printmedien als Quelle kulturwissenschaftlicher Analysen sein können.
Die Studierenden beschäftigten sich unter der Leitung von Prof. Dr. Katrin Horn mit der Zeitschrift Town Topics. The Journal of Society (1883–1930). Die Zeitung umfasste Literatur- und Theaterkritiken, Börsennachrichten sowie Gedichte und Witze. Doch das berüchtigte Herzstück war eine Klatsch- und Skandalrubrik über die High Society New Yorks. „Diese Texte liefern nicht nur biografische Details zu berühmten Persönlichkeiten, sondern erlauben auch Einblicke in die Entstehung von Celebrity-Kultur, in gesellschaftliche Leitbilder von Geschlecht und Sexualität sowie in den Aufstieg einer wohlhabenden, freizeitorientierten Oberklasse („leisure class“) – Themen, die auch in aktuellen Debatten über ein ‚zweites Goldenes Zeitalter‘ in den USA wieder von Relevanz sind“, ordnet Prof. Dr. Katrin Horn das Medium ein.
Die Studierenden erarbeiteten sich zunächst die historischen und medialen Grundlagen, von Strategien im Umgang mit Zeitungen des 19. Jahrhunderts bis hin zur rechtlichen Diskussion um Privatsphäre. Darauf aufbauend entwickelten sie eigene Forschungsfragen und setzten ihre Ergebnisse in digitale Projekte um. Ziel dabei war dezidiert nicht eine wissenschaftliche Darstellung, sondern ein Ergebnis, was für die breite Öffentlichkeit das Thema ansprechend darstellt.
„Neben intensiver Quellenarbeit lag der Fokus auf Projektmanagement, redaktioneller Zusammenarbeit und der Aufbereitung wissenschaftlicher Inhalte für eine allgemeinverständliche Website“, erklärt Katrin Horn den didaktischen Ansatz. In einer gemeinsamen Abschlussveranstaltung waren Studierende entsprechend aufgerufen, über ihre Beiträge sowie deren Entstehungsprozesse zu reflektieren. „Besonders erfreulich war hierbei, dass die Seminarteilnehmer*innen sich zu einem Team entwickelt hatten, in dem sich Alle konstruktives Feedback gaben und sich für die gegenseitige Unterstützung bedankten. Auch das stärkere Bewusstsein für die Schwierigkeiten, aber auch Möglichkeiten digitaler Wissenschaftskommunikation, stellten die Teilnehmer*innen heraus – und die neu gewonnene Begeisterung für den Forschungsgegenstand“, fasst Katrin Horn zusammen.
Die Studierenden gestalteten eine umfangreiche digitale Publikation, die sowohl ihre Forschungsarbeit als auch ihre Auseinandersetzung mit digitalen Werkzeugen kreativ dokumentiert. „Für mich war die intensive Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe und die Möglichkeit, mit neuen Darstellungsformen jenseits klassischer wissenschaftlicher Texte zu experimentieren, besonders“, resümiert Horn.
Weitere Informationen
Erfahren Sie mehr zu den Projekten in einem Artikel im Onlinemagazin Campus*1456 https://campus1456.uni-greifswald.de/2025/09/19/klatsch-und-skandal-im-new-york-... der Universität Greifswald.
Zur Projektwebseite http://www.towntopics-project.com/
Ansprechpartnerin an der Universität Greifswald
Prof. Dr. Katrin Horn
Institut für Anglistik und Amerikanistik
Ernst-Lohmeyer-Platz 3, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 3369
katrin.horn@uni-greifswald.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
Deutsch
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