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25.09.2025 14:39

Mehr Französisch im Saarland: Sprachkurse für das Gesundheitswesen starten – weitere Kurse rund um Sicherheit folgen

Claudia Ehrlich Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Wie schafft man es, mehr Menschen im Saarland für die französische Sprache zu begeistern? An Antworten auf diese Frage arbeiten Professorin Claudia Polzin-Haumann und ihr Team von der Universität des Saarlandes. Im Projekt „Französisch und mehr“ erforschen und entwickeln sie Angebote, die sich ganz praktisch am wirklichen Bedarf im Alltag orientieren. Einer der Bausteine wird nach erfolgreicher Pilotphase jetzt verstetigt: berufsbezogene Sprachkurse speziell für den Gesundheitsbereich. Im Oktober beginnen neue Kursangebote speziell für medizinisches Personal, zu denen Interessierte sich jetzt anmelden können. Weitere Kurse für den Sektor Sicherheit sind in Arbeit.

    Frankreich ist einen Katzensprung entfernt und auch ein Hauch vom sprichwörtlichen Savoir-vivre weht hier – aber Französisch sprechen im Saarland trotzdem zu wenige. Dies soll sich ändern. Wie? – Daran forschen an der Universität des Saarlandes die Sprachwissenschaftlerin Claudia Polzin-Haumann und ihr Team. Einer ihrer Ansätze ist es, zunächst die Erfordernisse und Herausforderungen in einzelnen Berufsgruppen zu ermitteln, daraus konkrete Maßnahmen, hier: Sprachkurse, zu entwickeln und so peu à peu den Grundstein für mehr zu legen. – Die Sprachbarriere soll Menschen im Alltag nicht sprachlos machen. „In der Grenzregion findet man sich unversehens in Situationen, in denen es ohne Sprachkenntnisse schwer wird. Wir wollen hier konkret ansetzen, ganz praktisch und im Rahmen eines Gesamtkonzepts, das darauf ausgelegt ist, Mehrsprachigkeit zu fördern und Bewusstsein für die Bedeutung des Französischen zu wecken“, erläutert Claudia Polzin-Haumann, die den Lehrstuhl für Romanische Sprachwissenschaft auf dem Saarbrücker Campus innehat.

    Der Sprachkurs „Französisch für den Beruf – Gesundheitswesen“, den das Saarbrücker Forschungsteam zusammen mit dem VHS-Landesverband Saarland konzipiert, entwickelt und umgesetzt hat, konnte sich in der Pilotphase von Oktober 2024 bis Juli 2025 bewähren. Ab dem Wintersemester 2025 wird das Angebot nun im Programm der VHS des Regionalverbands Saarbrücken verstetigt. Professorin Polzin-Haumann und ihr Team haben dafür einen Teilnehmerkreis ins Auge gefasst, bei dem Französischkenntnisse lebenswichtig sein können: Ärztinnen, Ärzte, Pflegepersonal, Rettungssanitäterinnen und -sanitäter und alle, die im Gesundheitsbereich arbeiten. In Online-Modulen werden gezielt praxisnahe Sprachkenntnisse vermittelt, damit sie beschriebene Symptome verstehen, Körperteile benennen oder Auskunft zu Medikamenten und Therapien geben können.

    Ab 27. Oktober starten in Zusammenarbeit mit der VHS die Online-Kurse auf Basisniveau und ab 29. Oktober auf Fortgeschrittenenniveau. Zusätzlich bietet das Sprachenzentrum der Universität ab 28. Oktober auch praxisnahe Präsenzkurse auf dem Medizin-Campus Homburg an. Die Anmeldung zu den Angeboten läuft.

    Den Kursangeboten voraus ging intensive Forschung: In einer Studie befragte das Team hierfür rund 280 Fachkräfte im deutsch-französischen Grenzraum aus Arztpraxen, Rettungsdiensten und Krankenhäusern, um den konkreten Bedarf in der Praxis zu ermitteln. Im Anschluss konzipierten sie ein passgenaues Angebot und entwickelten die Inhalte. Die Kurse wurden anhand der Rückmeldungen von über 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Pilotkurse evaluiert und weiterentwickelt. Die Weiterempfehlungsrate lag bei einhundert Prozent.

    Kursangebote für weitere Berufsgruppen sollen folgen. „Wir arbeiten an den Bedarfsanalysen für den Bereich der grenzüberschreitenden Sicherheit. Ziel ist es, zeitnah ein Kursangebot zu entwickeln, das etwa auf Polizei und alle, die im Bereich Sicherheit tätig sind, zugeschnitten ist“, erklärt Max Penth, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt „Französisch und mehr“. Seit 2022 arbeitet das Team daran, das Französisch- und Mehrsprachenlernen im Saarland attraktiver zu machen. Auf dem Portal "Französisch und mehr" gibt das Projekt aktuelle Informationen rund um Französischkursangebote, deutsch-französische Veranstaltungshinweise sowie Tipps zum Sprachenlernen. So wurden unter anderem bereits Quiz-, Bastel- und Spielangebote sowie zweisprachige Sprachführer zu Themen des Alltags und auch speziell für Olympia entwickelt. Ein weiterer Sprachführer zur deutsch-französischen Arbeitswelt wird bald veröffentlicht – alles online verfügbar auf dem Portal https://www.saarland.de/franzoesisch-und-mehr.

    Das Projekt „Französisch und mehr“, das von Claudia Polzin-Haumann geleitet wird, ist Teil der Frankreichstrategie+ des Saarlandes und wird von der Saarländischen Staatskanzlei gefördert. Claudia Polzin-Haumann leitet außerdem als Beauftragte für die wissenschaftliche Frankophonie in Deutschland die Arbeitsstelle „Cellule francophone en Allemagne“ an der Universität des Saarlandes.

    Anmeldung zu den Online-Kursen „Französisch für den Beruf – Gesundheitswesen“ über das vhs-Programm:
    Kurz-Link: https://www.vhs-saarbruecken.de/
    zum Basis-Kurs: https://www.vhs-saarbruecken.de/programm/sprachen/kurs/Franzoesisch-fuer-den-Ber...
    zum Aufbau-Kurs: https://www.vhs-saarbruecken.de/programm/sprachen/kurs/Franzoesisch-fuer-den-Ber...

    Anmeldung zum Präsenz-Angebot des Sprachenzentrums:
    Kurz-Link: https://www.szsb.uni-saarland.de
    https://www.szsb.uni-saarland.de/sprachkurse/kurs.asp?KursNr=SZFRW2524


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Claudia Polzin-Haumann Telefon: +49 (0)681 302-4306,
    E-Mail: projekt-franzoesischundmehr@uni-saarland.de


    Weitere Informationen:

    https://www.saarland.de/franzoesisch-und-mehr - Weitere Informationen auf dem Portal „Französisch und mehr“
    https://www.uni-saarland.de/lehrstuhl/polzin-haumann.html - Lehrstuhl für Romanische Sprachwissenschaft


    Bilder

    Prof. Dr. Claudia Polzin-Haumann
    Prof. Dr. Claudia Polzin-Haumann
    Quelle: Oliver Dietze
    Copyright: Universität des Saarlandes


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Sprache / Literatur
    regional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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