idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert an der Exzellenzuniversität Hamburg eine neue Forschungsgruppe. Diese untersucht interdisziplinär, wie Staaten und Gesellschaften in Europa Sicherheit und Schutz in Krisenzeiten neu verhandeln. Eine weitere Forschungsgruppe zu intermedialen Darstellungs- und Verbreitungsformen religiöser Inhalte in der Frühen Neuzeit wird für eine weitere Förderphase verlängert.
Sicherheit ist ein zentrales Versprechen und grundlegender Wert demokratischer Staaten – und steht in Zeiten multipler, globaler Krisen zunehmend auf dem Spiel. Gleichzeitig sind alte Gewissheiten über den Frieden und die Sicherheit Europas angesichts des fortdauernden Kriegs in der Ukraine, des rasanten Aufstiegs autoritärer Kräfte und der sich zuspitzenden ökologischen Krise ins Wanken geraten.
Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) neu bewilligte interdisziplinäre Forschungsgruppe „The Promise of Security in Catastrophic Times“ (PROMISE) ist eine von vier neuen Gruppen und nimmt sich dieses Themas an. In der ersten Förderphase von 2026 bis 2030 untersuchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie demokratische Regierungen und Gesellschaften in Europa um Prioritäten und Grenzen des Schutzes ringen. In acht Teilprojekten wird die Veränderung von Sicherheitsversprechen und Schutzpraktiken untersucht – vom staatlichen Katastrophenschutz über internationale humanitäre Hilfe bis hin zum selbstorganisierten Schutz marginalisierter Gruppen oder der Zurückweisung des demokratischen Sicherheitsversprechens von rechts.
„Eines der Ziele von PROMISE ist es, neue Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie Schutz und Sicherheit auch in Zukunft gestaltet werden können – und wie wir uns als Gesellschaft dafür organisieren müssen“, erklärt Prof. Dr. Ursula Schröder. Die Professorin für Politikwissenschaft, insbesondere Friedensforschung und Sicherheitspolitik, an der Universität Hamburg (UHH) und Wissenschaftliche Direktorin des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (IFSH) ist Sprecherin der neuen DFG-Forschungsgruppe, die voraussichtlich mit rund 4,5 Millionen Euro gefördert wird.
In dem interdisziplinär aufgestellten Verbund werden Forschende der UHH, des IFSH und der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg zusammenarbeiten. „Hamburg ist dank seines dichten Netzwerks an Einrichtungen einer der wichtigsten Standorte für eine sozialwissenschaftliche Sicherheits- und Friedensforschung in Deutschland“, erklärt Schröder. Die beteiligten Institutionen seien etwa Teil des wissenschaftlichen Kooperationsnetzwerks PIER PLUS, das die Zusammenarbeit und Vernetzung zwischen den Hamburger Hochschulen und unabhängigen Forschungseinrichtungen stärkt. „PROMISE trägt dazu bei, Hamburg weiter als führendes Zentrum für die Erforschung aktueller Sicherheitsthemen zu etablieren“, so Schröder.
Forschungsgruppe „Geistliche Intermedialität in der Frühen Neuzeit“ verlängert
Die Zusammenarbeit über Fachgrenzen hinweg steht auch im Fokus der Forschungsgruppe „Geistliche Intermedialität in der Frühen Neuzeit“, die von der DFG als eine von elf Gruppen für eine zweite Förderphase verlängert wurde. Die Darstellungs- und Verbreitungsformen religiöser Inhalte, Praktiken und Intentionen im 16. bis frühen 18. Jahrhundert werden hier sowohl von verschiedenen literaturwissenschaftlichen Disziplinen als auch aus der Perspektive der historischen Musikwissenschaft, der Kunstgeschichte, der Geschichtswissenschaft, der Äthiopistik, der Judaistik sowie der evangelischen und katholischen Theologie untersucht.
„Mit diesem integrierenden Ansatz können wir Phänomene frühneuzeitlicher Intermedialität und ihre heterogen-polymorphen geistlichen Ausdrucksformen präzise beschreiben“, sagt Prof. Dr. Johann Anselm Steiger, Professor für Christentumsgeschichte und Historische Theologie an der UHH und Sprecher der Gruppe. In der zweiten Förderphase von 2026 bis 2030 werde insbesondere ein verstärktes Augenmerk auf das 18. Jahrhundert, auf Körperrelationen, auf die Skalierung der Intensität von Intermedialität sowie auf die durch Intermedialität evozierte Vervielfältigung der Rezeptionsmodi gerichtet werden. Dafür erhalten die Forschenden voraussichtlich rund 4,5 Millionen Euro.
Prof. Dr. Ursula Schröder
Universität Hamburg
Fachbereich Sozialwissenschaften
Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik
Tel.: +49 40 866077-10
E-Mail: ursula.schroeder@uni-hamburg.de
Prof. Dr. Johann Anselm Steiger
Universität Hamburg
Fakultät für Geisteswissenschaften
Institut für Christentumsgeschichte und Historische Theologie
Tel.: +49 40 42838-3813
E-Mail: anselm.steiger@uni-hamburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Religion
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).