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Wissenschaft
Kaffee aus Kichererbsen, glutenfreies Brot aus Hirse oder Öle aus Disteln: Das neue FoodLab an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) erforscht, welches Potenzial in regional angebauten, klimafesten Kulturpflanzen steckt. Die passenden Feldfrüchte baut das Team der MLU selbst an und testet die weitere Verwertung in einer neuen Versuchsküche. Ziel ist es, gemeinsam mit Landwirten und regionalen Lebensmittelproduzenten gut schmeckende und gesunde Lebensmittel herzustellen. Damit leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag im Rahmen des großen Strukturwandel-Verbundes "Digitalisierung pflanzlicher Wertschöpfungsketten“ (DiP).
Dürre, Hitze, Starkregen – die Folgen des Klimawandels stellen auch die Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt vor große Herausforderungen. Über die Hälfte der Landesfläche wird landwirtschaftlich genutzt. „Für Landwirte ist wichtig, sich auf diese Entwicklung einzustellen. Allerdings brauchen sie auch eine gewisse Sicherheit, dass es eine Nachfrage für das gibt, was sie anbauen“, sagt die Agrarwissenschaftlerin Urte Grauwinkel von der MLU. Sie erforscht, wie sich Kulturpflanzen in Sachsen-Anhalt anbauen lassen, die mit den Folgen des Klimawandels zurechtkommen. „Die Färberdistel zum Beispiel wurde früher schon in der Region als Ölpflanze angebaut, ist dann aber in Vergessenheit geraten. Jetzt entdeckt man diese Art auf dem Feld noch einmal neu“, so Grauwinkel.
Auf den Feldern der MLU-Versuchsstation in Merbitz baut das Team verschiedene Sorten Hirse, Hülsenfrüchte und Ölpflanzen an. Alle Felder werden ökologisch bewirtschaftet. Nach der Ernte werden die Feldfrüchte in der Versuchsküche der MLU, dem FoodLab, weiterverarbeitet. Dort stehen unter anderem Backofen, Röstmaschine und Bierbrau-Set bereit, um unter praxisnahen Bedingungen neue Lebensmittel zu erproben. Dabei kooperiert das MLU-Team mit Landwirten und verschiedenen Lebensmittelproduzenten aus der Region.
„Unser Ziel ist, auf der Basis klimaresilienter und regionaler Kulturpflanzen gesundheitsförderliche Produkte zu entwickeln – und das wissenschaftlich fundiert“, sagt Grauwinkel. Den gesamten Prozess begleitet ein interdisziplinäres Forschungsteam: Das Kernteam besteht aus Forschenden der Boden-, Pflanzen- und Ernährungswissenschaften, die eng mit den Fachbereichen Bodenbiogeochemie, Pflanzenbau, Ernährungswissenschaften und Tierernährung kooperieren.
Das FoodLab wird im Rahmen des MLU-Forschungsprojekts „DiP-SuSaKlim“ zu klimaangepassten und ökologischen Pflanzenbausystemen durchgeführt. Es ist Teil des Verbunds „Digitalisierung pflanzlicher Wertschöpfungsketten“ (DiP) und wird vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) gefördert. Der DiP-Verbund etabliert im südlichen Sachsen-Anhalt eine Modellregion für eine digitalisierte, klimaneutrale und wettbewerbsfähige pflanzenbasierte Bioökonomie.
Weitere Informationen zum Projekt unter: https://www.dip-sachsen-anhalt.de/projekt/dip-susaklim/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
regional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
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